„Menschenrassen gibt es nicht!“
Bringen die Ergebnisse der Genforschung das Ende des Rassismus?
Dr. J. Craig Venter, der Leiter der Celera Genomics Corporation in Rockville, Maryland, USA, machte im Frühjahr 2000 Schlagzeilen, als er die gesamte Sequenz des menschlichen Genoms vorstellte. (Worunter übrigens keineswegs die „Entschlüsselung“ oder auch nur die „kartographische Aufnahme“ des menschlichen Erbgutes zu verstehen ist.) Er und seine Mitarbeiter erklärten daraufhin, dass es nur eine Rasse gäbe – die Menschenrasse. Die äußeren Unterschiede in Hautfarbe, Augenform oder Köperbau, nach denen wir gewöhnlich unsere Mitmenschen in verschiedene Rassen einteilen, werden von relativ wenigen Genen kontrolliert. Das löste bei Anti-Diskriminierungsgruppen in aller Welt Beifall aus: Es sei nun wissenschaftlich bewiesen, dass es keine Menschenrassen gäbe!
Nur etwa 0,01 Prozent unserer Gene bestimmen unsere äußere Erscheinung, präzisierte Dr. Harold P. Freeman vom North General Hospital in New York. Er hat sich intensiv mit den biologischen Zusammenhängen der Rassenentwicklung befasst und betonte, dass Intelligenz, künstlerisches Talent und soziales Verhalten – soweit sie überhaupt genetisch bedingt sind – von tausenden, wenn nicht sogar zehntausenden Gene abhängen. Bei einer Anzahl von ungefähr 80.000 Genen im menschlichen Genom ist dieser Prozentsatz deutlich höher als 0,01 Prozent.
Schon länger bekannt ist, dass die bekannten “Menschenrassen” aus genetischer Sicht zu inhomogen sind, um als Einheit betrachtet zu werden. Die genetischen Unterschiede innerhalb einer Gruppe von Schwarzafrikanern sind weitaus größer als die durchschnittlichen Unterschiede zwischen dieser Afrikanergruppe und einer Gruppe hellhäutiger Nordeuropäer. Außerdem sind Menschen eine mobile Spezies, Wanderbewegungen führten immer wieder zu Vermischungen des Genpools. Alle Menschen sind somit Mischlinge. “Reine Rassen” gibt es deshalb nicht, sie können sich allenfalls in Inzuchtgruppen, die über Tausende Jahre völlig isoliert blieben, herausbilden.
Der Rassenbegriff der Biologie
Obwohl schon in grauer Vorzeit Menschen andere Menschen typisierten und nach ihrem Äußeren in verschiedene Gruppen einsortierten, ist der Rassebegriff relativ neuen Datums. Er geht auf den Biologen Carl von Linné zurück, der im 18. Jahrhundert das noch heute übliche Klassifizierungssystem der Pflanzen und Tiere begründete. “Rasse” ist in der linnéschen Taxonomie eine Unterkategorie der “Art”. Alle Menschen ordnete er in eine Art – Homo sapiens – ein, die er in vier “Rassen” – “Weiße”, “Gelbe”, “Rotbraune” und “Schwarze” – einteilte. Linné ging bei seiner Klassifizierung vom Augenschein aus. So ordnete er Wolf – Canis lupus – und Haushund – Canis familaris – unterschiedlichen Arten zu, was sie im heutigen Sinne nicht sind.
Nach der heute üblichen Definition gehören alle Lebewesen zu einer Art oder Spezies, die sich untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen hervorbringen können. Pferd und Esel gehören demnach nicht zu einer Art, denn das Kreuzungsprodukt Maultier ist unfruchtbar. Hingegen gehören Wolf und Pudel zu einer Art, denn Wolf-Pudelmischlinge sind fruchtbar. Alle heute lebenden Menschen bilden auch nach dieser Definition eine einheitliche Spezies.
Auch die Linnésche Menschenrassen sind – außer in der Umgangssprache – schon seit langem überholt. „Rasse“ im biologische Sinne ist eine Untermenge der Art (Subspezies). Subspezies oder Unterarten sind Populationen, die sich zwar mit anderen Populationen der selben Art unbegrenzt fortpflanzen können, sich aber untereinander durch die konstante Vererbung spezifischer Merkmale (z. B Haarfarbe, Augenform, Körperstatur) unterscheiden. Die Taxonomie hat das Problem, dass ihre Forschungsgegenstände (besonders auf der Ebene von Arten und Unterarten) zeitlich nicht konstant sind, z. B. können jederzeit neue Unterarten enstehen. Deshalb ist es ratsam, auf solche unklaren und schwer abgrenzbare Begriffe wie Rasse zu verzichten.
Rasse wird deshalb im Sprachgebrauch der heutigen Biologie fast nur noch für Unterarten verwendet, die durch gezielte Reinzucht entstanden, z. B. Hunderassen. Die Nachkommen zweier Dänischer Doggen werden wieder alle Rassenmerkmale der Dänischen Dogge aufweisen und auf keinen Fall mit Zwergdackeln verwechselt werden können.
Genau hier liegt buchstäblich der Hund begraben: Dänische Dogge und Zwergdackel unterscheiden sich genetisch gesehen auch nicht sonderlich stark voneinander. Wie beim Menschen hängt die äußere Erscheinung von Hunden nur von wenigen Genen ab. Erst diese Tatsache ermöglichte die Zucht so drastisch unterschiedlicher Hunderassen in wenigen Jahrtausenden. Der Analogieschluss liegt verführerisch nahe: Wenn Bullterrier und Rehpinscher verschiedene Hunderassen sind – gehören dann vielleicht der Pygmäe und der baumlange hellblonde Norweger doch verschiedenen – wenngleich nicht völlig “reinen” – Menschenrassen an, auch wenn sie sich in weniger als 0,01 Prozent ihres Genoms unterscheiden?
Es kommt auf die Fragestellung an – das zumindest meinte der renommierte Humangenetiker und entschiedene Rassismusgegner Luigi Luca Cavalli-Sforza in seinem Buch “Gene, Völker und Sprachen”. Wer nach genetisch bedingten Unterschieden bei den Menschen sucht, der wird sie auch finden. Die Diskussion über Rassen hält Cavalli-Sforza für unsinnig: Nach der biologischen Definition wäre es ohne weiteres möglich, die Menschheit nach Millionen von Rassen zu klassifizieren.
Cavalli-Sforza zufolge werden diese Forscher außerdem immer finden, dass wir bei allen äußeren Unterschieden letztlich alle gleich sind. (Letzteres werden sie unter Umständen ignorieren, wenn es ihnen ideologisch gesehen nicht in den Kram passt.)
So betrachtet haben Venters Ergebnisse den „Rassebegriff“ – im Sinne der Subspezies – keineswegs zwingend widerlegt. Die Rassenforscher des späten 19. Jahrhunderts vermaßen Schädel, untersuchten Nasenformen, Fingerabdrücke und Irismuster, bestimmte den Querschnitt von Haaren, um Menschen anhand winziger anatomischer Merkmale bestimmten “Rassen” zuordnen zu können. Gäbe man den damaligen Rasseforschern das heutige gentechnische Instrumentarium in die Hände, wären sie heilfroh gewesen, da es ihnen ihre “Sortierarbeit” sehr erleichtert hätte. Auf die Idee “Menschenrassen gibt es gar nicht” wären sie wohl trotz der geringen genetischen Unterschiede kaum gekommen. Ihr Weltbild hätte das nicht zugelassen.
Rassenkundliches Schaubild aus der NS-Zeit
Zur Begriffverwirrung kommt hinzu, das „race“ im Englischen anders verwendet wird als im Deutschen. Eine Haustierrasse – der einzige Fall, in denen es im Deutschen noch sinnvoll ist, von Rasse zu reden – ist im Englischen hingegen „breed“. Hingegen gibt es nicht biologisch gemeinte Ausdrücke wie „English race“ für den (kulturell definierten) besonderen englischen Menschenschlag, oder „human race“ im Sinne von „Menschheit“.
Was ist Rassismus?
Rassismus ist älter als der biologische Rassebegriff. Schon im Altertum neigten Menschen dazu, sich für “wertvoller” als anders aussehende Menschen zu halten. Die Menschen sind nicht nur verschieden, es gibt auch “bessere” und “schlechtere” Menschen. Letztere dürfen von den sich “rassisch überlegen” dünkenden z. B. versklavt oder hingemeuchelt werden. Rassismus ist die extremste Form der Intoleranz!
Ab Ende des 19. Jahrhundert “erklärten” Rassisten mit pseudo-darwinistischen Argumenten vom “Überleben des Stärkeren”, warum es nicht weiter schlimm sei, wenn Buschleute, Indianer, Eskimos usw. “verschwänden”. Die “Weißen” würden ihren Erfolg bei der Kolonisierung der Erde ihren besonderen überlegenen Rasseeigenschaften verdanken; sie wären sozusagen die natürlichen Herren der Welt. Der Rassismus rechtfertigte außerdem die krassen sozialen Ungerechtigkeiten: Wer es im Leben zu nichts brachte, dem fehlten eben die richtigen Erbanlagen.
Die Kernaussage des “modernen” Rassismus ist das angeblich wissenschaftliche Argument von in einer bereits in den Genen fixierten “naturgegebenen” Überlegenheit einer Rasse über die andere. Wenn jemand in die falsche Rasse hineingeboren wird, kann er oder sie nichts machen: Ausbildung, kulturelle Anpassung, persönliches Engagement, politische Richtung, religiöses Bekenntnis – alles ist irrelevant, denn “in der Rasse liegt die Schweinerei”. Die Abstammung bestimmt im Weltbild des Rassisten den Platz im Leben, den ein Mensch einnimmt – endgültig und “naturgegeben”.
Hinzu kommt, wie der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsson während einer Fernseh-Diskussion so treffend sagte: “Rassismus und Gewalt sind ein Wort!” Ein Rassist beschränkt sich nicht darauf, zu sagen “Ich mag Dich nicht, weil Du anders bist”, sondern meint: “Ich bin etwas Besseres als Du, da Du die falschen Vorfahren hast”. Der Rassist erniedrigt also den Anderen, was Gewaltbereitschaft impliziert, sieht – im keineswegs seltenen Extremfall! – im Anderen keinen Menschen, sondern “Ungeziefer”, das es zu vernichten gilt.
Pseudowissenschaftliches Lehrbuch über „Rassenseelenkunde“ aus der NS-Zeit
Entgegen einer weit verbreiteten Vorstellung ist also jemand, der die bloße Existenz von verschiedener Menschenrassen behauptet, keineswegs deshalb schon ein “Rassist”. Das gilt vor allem dann, wenn jemand dabei vom englischen Begriff „race“ ausgeht.
Rassismus ohne Rassen
Die “Rasse” ist ein soziales Konzept, kein wissenschaftliches, behauptet Venter. Damit hat er in (von einem Häufchen Anthropologen und Humangenetiker abgesehen) Recht: Im Allgemeinen werden willkürlich alle dunkelhäutigen Afrikaner einer “schwarzen” Rassen zugeordnet, obwohl die genetischen und anatomischen Unterschiede zwischen einem Nubier und einem südafrikanischen Bantu sogar größer sind als die zwischen einem Iren und einem Japaner.
Es ist aber so, dass die wenigsten Rassisten vom biologischen Rassebegriff ausgehen. Sie ziehen ihn höchstens nachträglich heran, um ihre schon bestehenden Ansichten zu untermauern.
Die ihren Konsequenzen grausamste Rassentheorie, die des nationalsozialistischen Deutschlands, ging beispielsweise von biologisch gesehen völlig fiktiven “Rassen” aus. Eine “arische” Rasse gibt es genetisch gesehen ebenso wenig wie eine “jüdische”. So makaber es klingt: Hitler und führenden NS-Größen wie Himmler und Göring waren sich darüber völlig im Klaren – die “biologischen” Argumente des “eleminatorischen Antisemitismus” waren Lügenpropaganda, ihre Urheber glaubten sie zumeist selber nicht. Dennoch waren sie Rassisten – die mörderischsten in der bluttriefenden Geschichte des Rassenhasses.
Eine der Grundlagen der NS-Rassenlehre war die Ariosophie, die wiederum auf die theosophische Vorstellung von den “Wurzelrassen” zurückging. Ein esoterisches Konstrukt, mit vielen Bezügen zu Lemuria und Atlantis, aber ohne jeden Bezug zu realen Biologie oder realen Menschheitsgeschichte. Die Theosophie ist Rassismus pur, indem sie die Menschen in eine Rangordnung “primitiv” – “hochentwickelt” einordnet – mit den hellhäutige “Ariern” an der Spitze. Auch wenn die “Wurzelrassen” pure Phantasie sind.
Kaum ein rechtsradikaler Schläger wird behaupten, es gäbe eine türkische Rasse. Das hindert ihn nicht an rassistischen Gewalttaten an Türken. Gerne vermengt sich der Hass auf eine vermeidliche fremde Rasse mit religiösen und nationalistischen Motiven – er bleibt dennoch rassistisch. Die Conquistadoren zogen für ihre blutige Unterdrückung der Indianer im spanischen Machtbereich die Bibel als Rechtfertigung heran – ihre Motive waren rassistisch, obwohl ihnen der biologische Begriff “Rasse” noch nicht bekannt sein konnte.
Selbst wenn die sich wissenschaftlich gebärdenden Rassisten nicht mehr auf die Genetik zurückgreifen können, Ersatz gibt es schon. Die von Steve McNallen begründete “Metagenetik” versucht, die vorhandene Unterschiede zwischen Menschen, die sich nicht aus den (wenigen) Genen herleiten lassen, durch Einflüsse zu erklären, die “über die Gene hinaus” gehen. Dazu gehören Shaldrakes umstrittene “morphogenischen Felder”, ESP-Phänomene und eine kühne Interpretation der jungsche Archetypen. Tatsächlich wird die “Metagenetik” schon heute eifrig von Rassisten zur pseudowissenschaftlichen Rechtfertigung ihres rassistischen Denkens missbraucht. Selbst wenn die “Metagenetik” langfristig nicht dazu taugt, Rassenideologien zu “unterfüttern” – Rassisten sind erfinderisch, wenn es darum geht, Rechtfertigungen für Menschenverachtung zu finden.
Deshalb dürften Venter und viele Anti-Rassisten mit der ihrer Hoffnung “ohne Rassen kein Rassismus” leider unrecht haben.
Der „bescheidene“ Rassismus
Offener Rassismus ist politisch nicht mehr opportun. Ein Politiker, der in Deutschland öffentlich und unverblümt rassistische Ansichten vertritt, könnte noch nicht einmal bei rechtextremen Parteien wie der NPD etwas werden – was allerdings wenig über die tatsächliche Programmatik solcher Parteien verraten dürfte.
Es gibt durchaus Menschen, die empört den Verdacht von sich weisen würden, Rassisten zu sein, die möglicherweise selbst denken, sie seinen keine Rassisten, deren Gedankengut jedoch rassistisch eingefärbt ist. Man könnte sie die „bescheidenen Rassisten“ nennen.
Ein „bescheidener Rassist“ vermeidet es, die jeweils eigene Rasse als eine allen anderen überlegene Herrenrasse darzustellen. Oberflächlich betrachtet vermeidet er überhaupt die Wertung von Rassen. Er betont lediglich, dass es nun einmal rassische Unterschiede gäbe und verknüpft diese eng mit kulturellen Formen. Vermischung verschiedener Ethnien ist für ihn gleichzeitig Verwässerung der Gene und Nivellierung der Kulturen.
Er behauptet, dass „Reinhaltung“ die Vielfalt bewahrt und Vermischung auf Dauer zu einer genetisch und kulturell homogenen Menschheit führt. Da er ethnische und rassische Minderheiten nicht zerstören will, sieht der „bescheidene Rassist“ sich durchaus als liberal und freiheitlich gesonnen. Vielleicht nennt er sich „Ethnopluralist“. Vielleicht befürwortet er sogar eine „radikale Multikulturalität““– als ausdrückliche Alternative zum „Melting Pot“ und alles nivellierender „Multi-Kulti“.
Ist jemand, der sich nicht über andere erheben will, sondern nur für getrennte Entwicklung von Natur aus unterschiedlichen Menschen eintritt, dennoch Rassist? Alain de Benoist gibt z. B. seinen radikalen Ethnopluralismus sogar als „konsequenten Antirassismus“ aus.
Plumpe Bewertungen wie die der Nazis („Arier sind mehr wert als Juden“) oder der Kolonialherren von einst („Die farbigen Eingeborenen sind zu jeder höheren Kultur nicht befähigt“) lehnt ein „bescheidener Rassist“ mehr oder weniger empört ab. Allerdings läuft diese Doktrin – „gleichberechtigt, aber getrennt“ – in der Konsequenz auf Rassentrennung hinaus. Vielleicht nicht gerade auf getrennte Toiletten oder Busse, aber auf alle Fälle auf getrennte Schulen und Wohnregionen. Im Idealfall hat jedes „Volk“ seinen separaten, ethnisch reinen, Staat. Deutschland den Deutschen, die Türkei den Türken und Vielvölkerstaaten wie die USA trennt man am besten gleich (wie ernsthaft vorgeschlagen) in fünf oder mehr „Kulturnationen“ auf.
Ein „Volk“ bzw. eine „ethnisch-kulturelle Gruppe“ wird dabei wie ein Individuum betrachtet: als eine einzigartige, in sich selbst ruhende organische Einheit. Ein Volk gründet sich auf einer kollektiven Identität. Rassistisch ist daran, dass sie jeden Menschen, ob er will oder nicht, untrennbar mit „seiner“, ihm „arteigenen“ kulturellen Identität verknüpft. Das Sein des Menschen wird von seinen „kulturellen Genen“ – diese Metapher nehmen einige „bescheidene Rassisten“ wörtlich – bestimmt. Die oben erwähnte „Metagenetik“ liefert die Begründung dafür, wie kulturelle Eigenschaften an bestimmte rassisch definierte Volksgruppen gebunden werden.
Ein „Afro-Amerikaner“, der Shakespeare einem nationalistischem schwarzen Schriftsteller und Beethoven der Musik von Duke Ellington vorzieht, bewiese damit seinen „Selbsthass“.
Rasse ist, in diesem Weltbild, Schicksal, gegen das man wenig machen kann: Die Abstammung bestimmt im Weltbild auch des „bescheidenen“ Rassisten den Platz im Leben, den ein Mensch einnimmt – endgültig und “naturgegeben”.
„Mischehen“ zwischen Angehörigen verschiedener Rassen führen für den „bescheidenen Rassisten“ zu Nachkommen mit gestörter Identität. Wenn sich große, blonde Nordeuropäerinen zu zierlichen, dunklen und mit Sicherheit rassisch bunt gemischten „Latinos“ hingezogen fühlen, dann handelten sie wider ihre Natur. Auch Religionen wären „von Natur aus“ bestimmten rassisch definierten Gruppen in bestimmten ihnen gemäßen Lebensräumen vorbehalten: Islam, Judentum und Christentum wären als „Wüstenreligionen“ nur etwas für den Nahen Osten und Nordafrika, indianische Spiritualität hätte „Weiße“ nichts anzugehen, nur Asiaten könnten den Zen-Buddhismus wirklich tief erfahren usw. .
Dieser „bescheidene“ Rassismus ist weniger bedrohlich als der „unbescheidene“ echte Rassismus. Aber abgesehen davon, dass schon die mehr oder weniger deutlich geforderte Rassentrennnung den Bürgerrechten entgegensteht, dürfte der „bescheidene“ Rassismus vielen „unbescheidenen“ Rassisten ein willkommenes Mittel sein, Rassenklischees und Rassendünkel in einer weitgehend egalitären Gesellschaft am Leben zu halten.
Martin Marheinecke
(Durchgesehene und aktualisierte Fassung August 2008,
überarbeitete und erweiterte Fassung September 2003,
ursprüngliche Fassung: August 2000)
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also genauso wie faschismus nicht das ist, was mussulini, sein begründer, darunter verstand, sondern das, was wir heute darunter verstehen, ist rasse nicht das, was diejenigen, die den begriff einführten, darunter verstanden, sondern eben das, was wir heute darunter verstehen wollen und genau deswegen gibt es keine rassen!? oder wie jetzt?
schon mal 1984 gelesen? da kommt mir neusprech in den sinn: krieg ist frieden, freiheit ist sklaverei, ignoranz ist stärke!
vermischt sind wir natürlich alle miteinander und haben, so wie ich es mir vorstelle, ALLE einen gemeinsamen vorfahren aber trotzdem gibt es veranlagungen, die in bestimmten regionen häufiger vorkommen als in anderen und dieselben kommen in anderen regionen überhaupt nicht vor.
ist doch vollkommen schnuppe wie man es nennt, es gibt unterschiede zwischen den ethnien!!!
so wie man als europäer mit seinem bruder näher verwandt als mit dem nachbarn, so ist man mit seinem cousin, großcousin usw… näher verwandt als mit einem südamerikanischen indianer.
und das was man unter rassismus verstehen möchte ist nicht die größte form der intoleranz sondern die natürliche weiterführung der liebe zu seiner familie –> seinen sohn wird man eher retten als den eines freundes; den sohn des freundes eher retten als den eines fremden, den sohn eines fremden aus dem selben dorf eher als ein eskimo kind…
familie, großfamilie, sippe, clan, gemeinde, stamm, volk, nation, ethnie (wobei sich die letzten drei inzwischen gut vermischen)…
wenn man diesen „rassismus“ also abschaffen möchte so muss man bei eltern ihren instinkt eigene kinder anderen vorzuziehen ausrotten oder durch totale vermischung alle gleich machen (kommunismus pur)
„rassismus“ haben die leute, die man mit solchen artikeln zu schützen versucht oft in noch höherem maße und wenn man das, was hier im artikel steht einem buschmann erzählt, wird er herzhaft darüber lachen und es für schwachsinn erklären.
wenn man solche themen aufgreift sollte man nicht die unterschiede verleugnen sondern ganz einfach sagen, dass rassisten, wie die zu ns-zeiten, inzucht befürworten und ihre „rasse“ somit über generationen hinweg lediglich degenerieren würden
und dass eine vermischung mit anderen ethnien in vielen fällen besser ist, wenn sich z.b. bestimmte degenerationsmerkmale innerhalb der eigenen population bei einer vielzahl von individuen eingenistet haben und die wahrscheinlichkeit sehr hoch ist diese an die kinder weiterzugeben, die dann womöglich sexuelle perversionen entwickeln, was ein natürlicher zeichen der natur ist zu sagen: „gib deine gene nicht mehr weiter!“ (nehmt zum beispiel hitler, der sich gerne von seiner cousine hat anpinkeln lassen; oder die ganzen verkappten homosexuellen, sadisten, kinderficker und andere aus elitären kreisen und königlichen familien, wo inzucht, eben aufgrund von rassismus und dem übermensch-denken sehr weit verbreitet gewesen ist, die heutzutage bedauerlicherweise mithilfe von wissenschaft kinder auf nicht natürlichem wege zeugen können und dann richtige „engelchen“ hervorbringen, die dann so tolle ideen haben wie, man dürfe auf der welt nur 500mio menschen leben lassen [z.b. gates und rockefeller] und selber über eugenik, die -lehre von guten genen- richten wollen )
jemand, der von „Verwässerung der Gene“ spricht oder von „Selbsthass“ wenn ein schwarzer die musik eines weissen der seines lieblings-schwarzen musikanten vorzieht IST ALLES ANDERE ALS EIN BESCHEIDENER RASSIST – das ist genauso bescheiden wie hitlers ansichten!!!
dass man die türken nicht als rasse bezeichnet, liegt daran, dass die türken, einst das osmanische reich, das am besten gemischte volk auf der ganzen welt sind – semiten, chazaren, turkvölker, mongolen hingegen würden die nazis schon als rassen bezeichnen
am anfang des textes zu schreiben, dass die dna nicht entschlüsselt worden ist dann aber die am phenotyp beteiligten gene in anteilen oder zahlen ausdrücken zu wollen ist töricht
was problematisch bleiben wird solange nicht alle menschen auf der welt genug zu fressen, strom und bildung haben, ist, dass der weisse mann immer glauben wird überlegen zu sein WEIL DIE WELT EBEN SO LÄUFT WIE WEISSE MÄNNER SIE ERDACHT, nicht unbedingt erbaut, HABEN, wobei sie vor allen dingen den arabern und semiten an sich sehr viel zu verdanken haben, was die grundlagen angeht; die ostasiaten haben dann fleissig das gebaut, was die weissen, mithilfe ihrer waffen, zur kultur krönten und die schwarzen… naja die schwarzen haben wenn man das jetzt pauschalisiert am wenigsten für den aufbau dieser welt geleistet –> und das lässt rassisten glauben, schwarze seien weniger wert weil weniger durchsetzungsfähig, also schwach und dumm – und wenn man dann den iq test hinzu zieht scheinen diese rassisten in punkto dummheit recht zu behalten, wodurch sie sich bestätigt fühlen
diese annahme ist jedoch nicht korrekt wenn man bedenkt, dass lediglich die intelligenzen getestet werden, die für den aufbau dieser welt in heutiger form verstärkt benötigt wurden; und dann ist es klar dass der urheber in seinem spiel besser ist als andere (obwohl ostasiaten die weissen beim iq-test übertreffen)
ausserdem muss bedacht werden, dass nur wenige jahrhunderte in einer solchen führenden, westlichen kultur die schwarzen nordamerikas um einiges intelligenter gemacht hat als die, welche immer noch in afrika sind, was uns eindeutig beweist, dass diese entwicklung sehr schnell ablaufen kann und der wichtigste punkt um eine welt zu schaffen, in der die schwarzen genauso den stolz haben können sich herrenrasse zu schimpfen (denn rassismus wird man bei einer totalen mischung niemals abschaffen), die heute von unseren rassisten für minderwertig gehaltenen völker in unsere welt zu integrieren – dass afrika aber noch immer hunger leidet, liegt nicht an dem durchschnittsrassisten sondern an den eugenikern, welche die globalen strippen ziehen und auf das ziel hinausarbeiten eine halbe milliarde menschen übrig zu lassen = also einen von zwölf ungefähr
deshalb zum schluss: REDET NICHT ÜBER RASSISMUS, REDET ÜBER EUGENIK, wenn ihr soetwas wie unter HITLER, STALIN und MAO verhidern wollt.
Danke erst mal für den ausführlichen Kommentar, Joische!
Nimm es mir nicht übel: Was du da schreibst, egal, ob Dir es selbst klar ist oder nicht, ist durch und durch rassistisch und eine Beleidigung für Menschen, die wegen ihrer Herkunft, Abkunft oder äußerlicher Merkmale wie Hautfarbe benachteiligt werden! Da hilft es auch nicht, dass Du einige Probleme richtig erkennst und benennst.
Einige Anmerkungen: Wenn ich schreibe, dass es keine „Menschenrassen“ gibt, dann bezieht sich das auf das überkommene „Rasse“-Konstrukt – nicht auf eine heutige Definition. Heute ist „Rasse“ nur noch in der Tierzucht Fachsprache, im Sinne einer durch Zuchtwahl geschaffenen Unterart / Subspezies. So etwa gibt es bei Menschen zum Glück nicht. Es ist auch noch üblich, „Rasse“ generell für Subspezies zu verwenden – aber die genetischen Unterschiede zwischen Menschenpopulationen, die es sehr wohl gibt, sind viel zu gering, um diesen Begriff für Menschen anwenden zu können.
Der Entscheidende, von mir ausführlich dargelegte Punkt ist aber, dass der „biologische Rassebegriff“ für einen Rassisten allenfalls Vorwand und nachträgliche Rechtfertigung ist; die „Rasse“ der Rassisten ist ein soziales Konstrukt.
Du schreibst: „es gibt unterschiede zwischen den ethnien!!!“ – Die gibt es, aber „Ethnien“ bedeutet „Volksgruppen“, und die sind nicht durch die Genetik bestimmt.
Das mit der „natürliche weiterführung der liebe zu seiner familie“ sehe ich nicht so. Denn auch Familienbande sind nicht exklusiv „Blutsbande“. Es gibt ja bekanntlich auch Adoptivkinder. Außerdem sind Ehen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Abkunft nicht eben selten.
Daher bist Du völlig auf dem falschen Dampfer, wenn Du schreibst:
Warum, wird Dir vielleicht klar, wenn Du Dir ein Elternpaar vorstellst, bei dem der Vater eine andere Hautfarbe hat, als die Mutter. (Abgesehen davon erstreckt sich die „Gleichmacherei“ selbst fanatischer Kommunisten nicht auf Äußerlichkeiten wie Haar- oder Hautfarben.)
Dass Du die „Rassepolitik“ der Nazis als „Inzuchtpolitik“ erkennst, spricht für Dich. Aber: Bist Du Dir eigentlich klar darüber, wie beleidigend es ist, wenn Du “ verkappten homosexuellen, sadisten, kinderficker“ gleichsetzt? „Homosexuell“ ist eine sexuelle Präferenz, „Sadismus“ eine Charaktereigenschaft und „Kinderficken“ eine deftig-umgangssprachliche Beschreibung eines Verbrechens. Schwule und Lesben tun niemandem etwas (jedenfalls nicht deshalb, weil sie schwul oder lesbisch sind). Sadisten sind erst dann Verbrecher, wenn sie ihren Sadismus ungefragt an anderen Menschen auslassen. (Oder an Tieren, Tierquälerei ist ebenfalls ein Verbrechen.)
“Entschlüsselung” des Genoms (nicht der DNA, der „genetische Code“ ist seit über 40 Jahren bekannt) würde bedeuten, dass man von jedem Gen genau wüsste, was es wann im Zusammenspiel mit welchen andern Genen und welchen Unweltbedingungen tut. Das ist bisher nicht der Fall. Aber ich schrieb auch, dass das menschliche Erbgut „kartographiert“ sei. Und damit hat man auch Anhaltspunkte, wie viele Gene am Phänotyp beteiligt sind. Man kann z. B sagen, dass etwa 50 Gene an der Hautpigmentierung mitwirken. Welche Gene das genau sind, und wie sie zusammenwirken, und welche epigenetische Faktoren (die wiederum von den Umweltbedigungen abhängen) beteiligt sind, das ist meines Wissens noch nicht genau geklärt. Wobei wohl keines dieser ca. 50 Gene ausschließlich für die Hautpigmentierung zuständig ist – es gibt kein „Hautfarbengen“.
Noch etwas:
Darin stimme ich Dir zu, aber:
das lege ich mal unter „Weltverschwörungstheorie“ ab. Ungeachtet, welchen Unsinn Superreiche oder Super-Einflussreiche so von sich geben.
Wir – da kann ich auch für meine Mit-Ættlinge sprechen – halten „Eugenik“, im Sinne von Menschenzucht, für verwerflich, gefährlich und mit der Menschenwürde unvereinbar. Es gibt aber keinen Grund, deshalb nicht über Rassismus zu reden, denn in der Praxis wachsen Rassismus und Menschenzuchtideen oft auf dem selben Holz!
Liebe Grüße,
MartinM
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Rassismus ist es wenn ich eine Rasse als wertvoller arachte als andere, das hat mit Rassentheorien nur bedingt zu tun. Wenn es Menschenrassengäbe und man lediglich die Biologischen eigenschaften zur Klassifizierung nimmt ohne dabei eine über die andere zu stellen dann wäre es glaube ich kein Rassismus.
Das PRoblem des Rassismus ist das den jeweiligen Erschwinungsformen auch Psychologische eigenschaften und Inteligenz zugeordnet wurde. Das ist nach dem heutigen Wissensstand aber totaler Unsinn da inteligenz eher von Bildung abhängt und psychologische Eigenschaften anerzogen sind, Hat der Vater das Kind immer angebrüllt kann es sein dass das Kind später ebenfalls seine Kinder anbrüllt ganz gleich welcher „Rasse“ es angehört. Ein tatsächlicher Unterschied der auf verschieden Rassen hinweisen könnte ist die Hautfarbe und Haarfarbe, diese wird Dominant oder Rezesiv vererbt und ermöglicht dem Menschen sich schneller anzupassen. Ein Beispiel: Die Ozonschicht wird fast komplett zerstört, würde es nur eine Rasse (hier die Weiße ) geben würde es Generationen dauern bis der Mensch sich an diese Bedingungen anpasst. Da es aber auc die schwarzen gibt ist eine Anpassung innerhalb einer Generation durch Vermischung möglich. Da bei Wiki von einem maximalen genetischen Unterschied von 25% gesprochen wird stellt sich natürlich die Frage ob das tatsächlich noch klassische Rassen sind. Vieleicht brauchen wir für diese Mini Rassen einen neuen Begriff, aber die Vielfalt des Menschen erhöht seine Anpassungsfähigkeit und ohne soetwas ähnliches wie Rassen wäre dies nicht möglich und die Menschheit könnte durch ein Szenario wie oben beschrieben tatsächlich an den Rand des Aussterben gebracht werden. Es könnte durchaus sein das es eine „Rasse“ gibt die gegen eine bestimmte Krankheit Immun ist, und auch da könnte Vermischung (oder vieleicht besser Blitzentwicklung) der Rest dr MEnschheit ebenfalls Immunisiert weden (zum Beispiel durch Stammzellenspendewie bei neuesten HIV Untersuchungen). Wie nennt man diesen Unterschied von Maximal 25% wenn nicht Rasse ?
Vielen Dank für den interessanten und aufschlussreichen Kommentar, Tom23!
Man nennt sie „Population“ und den Zweig der Genetik, der sich mit den genetischen Unterschieden zwischen Populationen beschäftigt, „Populationsgenetik“.
Der Unterschied zur „Rasse“ (wobei in diesem Falle mit „Rasse“ ausschließlich der biologische Begriff im Sinne von „Subspezies“ bzw. „Unterart“ gemeint ist): Populationen werden aufgrund von pragmatisch gewählten Kriterien bewusst konstuiert. Beispiel: die Population der Braunbären in Mittelschweden. Den europäischen Braunbären kann man als Subspezies („Rasse“) der Art „Braunbär“ (Ursus arctos) ansehen, eine andere Subspezies wäre der nordamerikanische Grizzlybär. Grizzlybären unterscheiden sich genetisch und anatomisch klar von europäischen Braunbären, können aber fruchtbare Nachkommen miteinander haben. Die Populationen der mittelschwedischen Braunbären ist allein dadurch bestimmt, dass sie aus Braubären besteht, die in Mittelschweden heimisch sind. Erst danach siehe ich mir die genetischen und anatomischen Merkmale der mittelschwedischen Braunbären an. Eine klare Abgrenzung zu nordschwedischen und norwegischen Braunbären gibt es nicht, ebensogut könnte ich, wenn es mir sinnvoll erscheint, eine skandinavische Braunbärenpopulation, eine Braunbärenpopulation der Bären im Silianseegebiet, oder eine eurasische Braunbärenpopulation konstuieren – je nach Fragestellung.
„Meschenrassen“, die sich so klar anatomisch und genetisch abgrenzen ließen, wie Grizzlybar und europäischen Braunbär, gibt es nicht. (Vielleicht könnte man den modernen „Homo sapiens“ und „Homo sapiens neanderthalensis“ in ihrem Verhältnis als „Menschenrassen“ bezeichnen, dem steht die Lehrmeinung gegenüber, es seien verschiedene Arten.)
Die Braunbären-Population in Mittelschweden unterscheidet sich genetisch von der Braunbären-Population in den Karpaten, wobei diese Unterschiede rein statistisch betrachtet werden., z. B. dass Genvariante A bei 15,6 % der schwedischen, aber bei 23,1 % der karpatischen Braubären vorkommt. Klar abgrenzbar sind diese Populationen nicht, ich könnte also rein aufgrund einer Genomanalyse nicht feststellen, ob ein bestimmter Bär aus Schweden oder den Karpaten kommt. Ich kann allenfalls sagen: dieser Bär stammt, weil so viele seiner genetischen Merkmale sich mit der statischen Häufigkeit der genetischen Merkmale der mittelschwedischen Population übereinstimmt, wahrscheinlich aus Mittelschweden, aber sicher sein kann ich mir nicht, dass nicht zufällig ein Karpatenbär ohne schwedische Vorfahren nicht auch diese Genkombination hat.
Es ist also, übertragen auf Menschen, Unfug, anhand bestimmter Genevarianten einen Menschen eine „nordeuropäische“, „zentralafrikanische“ usw. Abstammung zu unterstellen. Sinnvoll sind solche Aussagen nur dann, wenn sie statistisch gesehen werden. Natürlich fallen Genvarianten, die zu Hautfarbe beitragen, besonders auf, und es gibt auch klar erkennbare Umweltgründe, wieso es hellhäutige und dunkelhäutige Menschen gibt. Weshalb dann die Merkmale „sehr stark pigmentierte“ und „stark depigmentierte“ Haut sich gleich mehrmals bei unterschiedlichen Populationen des Homo sapiens entwickelten. Tatsächlich haben ja alle Menschen eine braune Haut (Abinismus ausgenommen), nur mit unterschiedlicher Farbsättigung.
Nebenbei: die 25%, von denen z. B. in der Wikipedia die Rede ist, beziehen sich nicht auf das gesamte Genom – Menschen und Schimpansen haben bekanntlich über 98% ihrer Gene gemeinsam.
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Affen haben zu Menschen auch nur 0.6 % Unterschied ist das dann eine andere Rasse? Wo ist dann die Grenze?
Meiner Meinung nach ist Rassimus wenn man andere Völker diskremieniert, nicht das man die offensichtlichen Unterschiede zwischen Asiaten, Schwarzen, etc. erkennt.
Ich würd schon sagen das man diese Anpassung an die jeweiligen klimatischen Verhältnisse als verschiedene Rassen bezeichnen kann.
Bsp: Als ich im Urlaub in Afrika war (dort war es gerade Winter) konnte iches bei 40 °C und 80 % Luftfeuchtigkeit kaum länger als 1 Stunde aushalten. Wogegen die Einheimischen teilweise mit Jacken und langen Hosen herumgelaufen sind und kaum geschwitzt haben.
Anderherum haben Dunkelhäutige ein Problem in Europa genug Sonne abzubekommen damit ihr Haut genug Vitamin D erzeugt.
Was ich damit sagen will: Es gibt Unterschiede, welche aber immer kleiner werden, weil sich die Völker sich vermischen. Doch irgendwann wird eine große Naturkatastrophe kommen und die Zivilsation zerstören. Danach werden sich die Menschen in lokale Gruppen unterteilen ( falls sie das überleben) Die Gruppe mit der besten Anpasssung an die Umwelt wird Überleben. Ich hoffe das wir dann noch genug genetische Vielfalt haben das wenigstens eine menschliche Rasse sich anpassen kann.
In Ordnung, ich gehe davon aus, dass Sie nicht rassistisch sind.
Schimpansen – und inhalb dieser Gattung besonder die Art Bonobo (Pan paniscus) – haben in der Tat eine sehr enge genetische Verwandschaft zum Homo Sapiens. Konkret: Mensch und Schimpanse (Pan troglodytes) haben nach Untersuchungen aus dem Jahr 2005 bezogen auf Einzelnukleotid-Polymorphismen in nur ungefähr 1,23 Prozent der Basenpaare Unterschiede. Der Bonobo steht dem „normalen“ Schimpansen genetisch näher als dem Menschen, ist aber etwas „menschenähnlicher“. Genaue Zahlen habe ich nicht, die 0,6 % Unterschiede beziehen sich auf ältere Untersuchungen, inwiefern die Aminosäuresequenzen beim Bonobo und beim Menschen übereinstimmen – was nicht „falsch“ sein muss; so etwas hängt auch von der Methode und vor allem der Fragestellung ab.
Wie auch immer: diese Unterschiede sind bei Weitem größer als alle genetische Unterschiede innerhalb der Art Homo Sapiens – alle Menschen haben etwa 99,9 Prozent ihres Erbguts gemein (bezogen auf Einzelnukleotid-Polymorphismen, also 0,1% Unterschied innerhalb der Art Homo sapiens, im Vergleich zu 1,23% gegenüber dem Schimpansen)!
Die genetische Vielfalt beim Menschen ist übrigens, im Vergleich mit den anderen Säugetieren, ziemlich gering.
Es gibt innerhalb von Homo sapiens in der Tat genetische Unterschiede, die auf die Lebensbedingungen zurückzuführen sind, siehe auch mein zweiteiliger Artikel „Weiß ist keine Hautfarbe“ (Teil 1 – Teil 2). Allerdings hängen ausgerechnet diese augenfälligen Unterschiede von nur wenigen Genen ab.
Durch reine Vermischung geht die genetische Vielfalt einer Art nicht zurück, in dem Sinne, dass bestimmte Gensequenzen vorhanden sind oder nicht. Die (überwiegend rezessiv vererbten) Gene, die zu blonden Haar führen, gehen z. B. nicht „verloren“ – das täten sie nur, wenn alle Blonden an der Fortpflanzung gehindert oder umgebracht würden. Allerdings treten sie, wegen der rezessiven Vererbung, in einer stark „vermischten“ Population nur selten in Erscheinung. In der Tat gibt es Menschen mit sehr dunkler Haut und blonden Haaren.
Im Falle der von Ihnen befürchteten großen Katastrophe wären also alle Genkombinationen, die für eine Anpassung an neue Lebensbedingungen nützlich sein könnten, noch vorhanden – wenn nur genügend viele Menschen überleben.
Dass man im Vorhinein nicht wissen kann, welche Gene irgendwann unter bestimmten Umständen nützlich sein könnten, ist übrigens einer der Gründe, wieso „Eugenik“ im Sinne von „Menschenzucht“ keine gute Idee wäre. Einer von vielen – und nicht einmal der wichtigste. (Menschenwürde besteht meiner Ansicht nach vor allem darin, dass ein Mensch nie „Mittel zum Zweck“ sein darf!)
Das hört sich überzeugend an.
Das gehört zwar nicht ganz zum Thema aber ich würd gerne die Meinung von MartinM wissen.
Und zwar das Problem der modernen Menschheit das es kaum natürliche Auslese gibt.
Antbiotika übernimmt für viele die Immunabwehr. Leute welche an irgendwas gestorben wären leben nun weiter und vermehren sich. ( Ich selbst hatte mit 5Jahren einen Luftröhrenschnitt bekommen wegen eines Viruses)
Wird das Erbgut damit nicht immer schlechter?
Kann das nicht sogar, im Fall dem Zusammnenbruch der Zivilsation durch Katastrophen, das Ende der Menscheit bedeuten?
Laut N24 soll es vor ca. 150 Tsd eine Supervulkan ausgebrochen sein der die Erde in die Eiszeit gestürtzt hat. Nur 2000 Homo Sapiens sollen überlebt haben
Für das Leben auf der Erde wäre es ja das Beste aber das ist wieder ein anderes Thema.
Es ist in der Tat OT; und es ist heikel, wegen der möglichen Missverständnisse.
Das Thema „fehlende natürliche Auslese“ beim modernen Menschen ist eine „slippery sloop“, hin zu Forderungen nach einer – wie auch immer gearteten – Eugenik. Wobei denn allzu leicht die Grenze der Menschenwürde überschritten werden kann, dann nämlich, wenn ein Mensch zum „Zweck“ wird – wenn es z. B. nicht mehr um die Gesundheit des Einzelnen, sondern um die „Volksgesundheit“ oder, hierzulande gern genommen, die „Belastung der Sozialkassen“ ect. geht. Siehe z. B. die PID-Debatte.
Wenn ich meinen persönlichen Standpunkt hierzu differenziert darlegen sollte, müsste ich eine „Textwand“ schreiben, die länger ist als mein Artikel – und das wäre nur mein Standpunkt, nicht der der Nornirs Ætt. (Allein um darzulegen, dass Eugenik nicht zwangsläufig „Menschenzucht“ bedeutet, aber dass auch nicht-menschenzüchterische Formen der Eugenik menschenrechtswidrig sein können, bräuchte ich mehr als ein paar Sätze.)
Außerdem ist das Risiko, dass man mich absichtlich missverstehen bzw. das Wort im Munde herumdrehen würde, verdammt groß. Ich spreche da aus Erfahrung.
Die „Supervulkan“-Hypothese, nach der die Menschheit beinahe ausgestorben wäre, soll erklären, wieso die genetische Vielfalt innerhalb der Art Homo sapiens im Vergleich zu anderen Säugetierarten so gering ist.
MartinM
Ich möchte da noch ein paar Aspekte mehr einwerfen: zum einen wird „natürliche Auslese“ gern missverstanden, denn der Begriff wird gerne als „das Bessere überlebt/ist überlebensfähig“ interpretiert – was das aber jeweils ist, ist so komplex und auch zeitlich so langfristig angelegt, dass man das nicht ernsthaft abschätzen kann. Es gäbe nichts kurzsichtigeres und dümmeres für unsere Spezies, als zu versuchen, marginale genetische Unterschiede soweit auseinander zu „züchten“, bis tatsächlich „Rassen“ entstünden.
Dann: das „Soziale“ im Menschen ist zu einem sehr großen Teil auch genetisch angelegt, neben festen Programmierungen auch im Sinne dessen, wie und wieviel gerlernt werden kann, aber eben auch Reaktions- und Mimikmuster etc. – über rein kulturelle Grenzen hinweg gibt es da Konstanten, von denen man ausgeht, dass sie „genetisch programmiert“ sind oder zumindest deren Voraussetzungen.
Man kann in der Frage „warum lässt man (vermeintlich) ’schwächere‘ nicht ’natürlich‘ sterben, um den Genpool ’stark‘ zu halten?“ deshalb argumentieren: „Weil wir es können und genau das, der soziale Aspekt, „schwächere“ mitzutragen oder auch die Intelligenz, Heilmöglichkeiten zu finden und zu nutzen, ein Aspekt unserer „Evolution“ ist. Ein Stephen Hawking könnte seine Intelligenz nicht der Menschheit zur Verfügung stellen, wenn andere ihr Können nicht vorher in sein Überleben gesteckt hätten. Die Natur hat hier ein Konzept gefunden, das Schwächen des einen mit Stärken des anderen auszugleichen vermag, und damit mit dem Menschen ein Wesen entwickelt, das nicht alleine, sondern nur „im Team“ überleben kann, das dafür aber auf eine – teils erschreckend – erfolgreiche Weise. „Schwächere“ nicht sterben zu lassen sondern möglichst mitzunehmen ist ein Erfolgsrezept der menschlichen Evolution und die genetischen Programmierungen, die das vorgeben bzw. ermöglichen, _die_ Voraussetzung dafür.
Empathie ist deshalb etwas zutiefst menschliches, quasi „artgerechtes“, auch wenn es in unserer Kultur versucht wird, diese möglichst abzutrainieren. Die Mühe, die das kostet, und die „Krankheiten“ und Traumata, die dieser Versuch, sich „gegen unsere Natur“ zu stellen, verursacht, zeigt da für mich sehr deutlich, was „natürlich“ vorgegeben ist und was eben nicht.
Weitere Aspekte, die ebenfalls in der Evolution eine Rolle spielen: Mutationen, Sprünge und die tatsächliche Notwendigkeit der „Vermischung“, ohne die ein Genpool tatsächlich verarmen würde und u.U. in der Zukunft mal wichtiger werdende genetische Merkmale verlieren könnte (Martin schrob oben ja schon, dass rezessive Gene nicht verloren gehen sondern zur Verfügung bleiben – u.U. eben bis sie notwendig werden).
Ebenfalls nie verwchseln sollte man „Phänotyp“ mit „Genotyp“. Optische Ähnlichkeiten oder Unterschiede sind weit weniger aussagekräftig bezüglich einer genetischen Ähnlichkeit als der Laie denken mag. Es kann sehr gut sein, dass ein Mensch, der auf den ersten Blick einem anderen phänomenologisch sehr ähnlich sieht, sich von diesem weit deutlicher genetisch unterscheidet als von einem anderen, der völlig „anders“ aussieht.
Dazu fällt mir etwas Kurioses ein:
„Menschen ohne Beine“ scheinen ja auf den ersten Blick nicht überlebensfähig.
Doch wenn man davon ausgeht das Menschen im schwerelosen Weltraum Leben würden… da wären Beine völlig unnötig.
Was ich damit sagen will ist das scheinbare Schwächen unter gewissen Umständen mal irgendwann zum Vorteil werden können!