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Germanisches und KulturellesKultur & WeltbildÆtt Feature

„Wyrd Sisters“ – Gedanken über die Nornen

Die Nornen (altnordisch nornir) sind für uns von zentraler Bedeutung. Nicht zufällig nennt sich unsere Gemeinschaft „Nornirs Ætt“.

Kurz und einfach gesagt, sind die Nornen Personifikationen des Schicksals. Schicksalsfrauen und, im Falle der drei Nornen am Urdbrunnen, Schicksalsgöttinnen.

Nun legten die Germanen, glaubt man Tacitus, sehr großen Wert auf Weissagungen und Orakelsprüche. Zusammen mit dem, was neuzeitliche Gelehrte aus der gut 1000 Jahre später aufgeschriebenen eddischen Literatur zu erkennen glaubten, führte das zu der bei Lichte besehen ziemlich abwegigen Vorstellung, die heidnischen Germanen seien orakelgläubige Fatalisten gewesen.
Weniger absurd, aber folgenschwer, sind die Hypothesen über den „germanische Schicksalsglauben“ und den „heroische Pessimismus“.

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Hain & Trommel

Initiationsrituale

Initiationsrituale wie die Visionssuche werfen den Menschen ins „kalte Wasser“: um die eigenen Kräfte zu entwickeln. Dieser Weg setzt eine gewisse Bereitschaft voraus, an sich selbst zu arbeiten: negative Grundeinstellungen zu hinterfragen, „Schuld“ für erfahrenes Leid nicht mehr außen zu suchen, sondern sich selbst zu ermächtigen, das eigene Schicksal (kraft der persönlichen, im Grunde wertfreien Erfahrungen) zu gestalten: immer wieder aufs Neue. Neue Erfahrungen wagen!

Dazu kommt eine gewisse Opferbereitschaft: Man sollte bereit sein, „etwas aushalten“ zu wollen, um weiterzukommen. Der Erfolg von Visionssuchen (aber auch anderer Rituale, wie z.B. Schwitzhütten) lässt sich nicht erkaufen. Hier gilt nur die Währung der jeweiligen persönlichen Einsatzbereitschaft – und was man von sich selber gibt, gibt man den Göttern, Kräften oder dem Inneren Selbst (je nach Weltsicht); nicht dem oder der Zeremonienleiterin. […]

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