Wissenschaft

Steinzeitliche Höhlenkünstler waren oft Frauen

Solange Menschen Kunstwerke schufen, solange hinterließen sie Handabdrücke. Mindestens seit 30.000 Jahren zeichneten, malten oder gravierten sie die Abdrücke ihrer Hände auf Felswände.
Bisher sollen die meisten Wissenschaftler angenommen haben, dass die prähistorischen Handabdrücke auf europäischen Felszeichnungen männlich seien. Aber selbst eine oberflächliche Betrachtung zeige, dass darunter sehr viele weibliche Hände seien, sagt der Archäologe Dean Snow von der Pennsylvania State University. Durch Vermessung und Analyse der Hand-Umrisszeichnungen von Pech Merle fand Snow heraus, dass viele von ihren tatsächlich weiblich waren.

Artikel mit sehenswerter Bildstrecke auf National Geographic News: PICTURES: Prehistoric European Cave Artists Were Female

Kommentar: Über Snows Feststellung, die meisten Wissenschaftler würden annehmen, dass die Höhlenkünstler Männer gewesen sein, bin ich etwas erstaunt – zumal angesichts der unübersehbaren Tatsache, dass so viele der Handumrisse zu zierlich sind, um von erwachsenen Männern des Cro-Magnon-Typus stammen zu können. (Die Cro-Magnon-Menschen waren Vorfahren der heutigen Europäer und hatten keine signifikanten anatomischen Unterschiede zu modernen Menschen.) Allerdings stelle ich mir die europäischen „Höhlenmenschen“ als nicht-patriarchalische Gesellschaft vor, in der die Frauen eine sehr wichtige gesellschaftliche Funktion hatten – analog zu vielen heutigen Wildbeuterkulturen („Jäger- und Sammler“). Kann es sein, dass Archäologen immer noch wie selbstverständlich annehmen, dass in Kulturen, in denen gejagt wird, die (mutmaßlich männlichen) Jäger automatisch die „Herren“ gewesen seien – und Frauen auf Kinder, Küche und Instandhaltung der Kleidung beschränkt gewesen wären?

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