Wissenschaft

„Hafen der Häuptlinge“ in Borre

Im südnorwegischen Borre haben österreichische und norwegische Forscher einen in seiner Struktur einzigartigen Häuptlingssitz aus der Wikingerzeit entdeckt. Behilflich waren dabei neu entwickelte Bodenradarsysteme, die speziell für den Wintereinsatz auf verschneiten Flächen ausgelegt sind.

Der Fundort Borre in der Gemeinde Horten, Vestfold, umfasst die größte Ansammlung monumentaler Grabhügel aus der Zeit von ca. 600 – 900 n.Chr. Der Fundort ist heute Teil eines ca. 18 Hektar umfassenden archäologischen Nationalparks, dessen weitere Umgebung Ziel der Untersuchungen. Neun erhaltene monumentale Grabhügel neben ehemals drei weiteren großen Grabhügeln waren primär vom Meer, dem Oslofjord, aus sichtbar. Ursprünglich wurden die imposanten Bestattungen in Borre mit den aus den nordischen Sagas bekannten Clan der Ynglinger verbunden. Neuere DNA-Analysen zeigen jedoch, dass der ausgedehnte Bestattungsplatz von herausragende Personen verschiedener Familien verwendet wurde. Borre war demnach ein bedeutender Platz für regionale Häuptlinge zur Manifestation ihrer Macht und ihres Einflusses auch in der Zeit nach ihrem Tode. In dieses Bild passen die durch erste Bodenradarmessungen entdeckten, sogenannten Königshallen, von denen eine derzeit im Maßstab 1:1 im archäologischen Park rekonstruiert wird.

Ausführlicher Bericht auf Archäologie-online: Hafen der Häuptlinge – Königreich der Toten

Midgard Historical Centre in Borre.

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