Ein Glück, dass die NPD so unfähig ist
Krisenzeiten – normalerweise „gute“ Zeiten für Demokratiefeinde mit „einfachen Rezepten“. Es ist, meiner Ansicht nach, ein gefährlicher Irrtum, auf ein geschärftes kritisches Bewusstsein durch die Krise zu hoffen. Denn: In der Krise schärft sich kein Bewusstsein, in der Krise herrscht Panik. Motto: „Rette sich wer kann!“
Die Rechtsextremisten profitieren von dieser Panik stärker als andere Gruppen mit antidemokratischen Patentrezepten. Weil sie auf das Stammhirn setzen, auf primitive Emotionen wie Hass, Gier, Neid, Angst und erotisch aufgeladene Gewaltausübung. Weil sie differenzierte Überlegungen meiden. Weil sie, anders etwa als Linksextremisten, die Bedrohung „außen“, außerhalb der „Volksgemeinschaft“ der „richtigen“ Deutschen, sehen. Die „Fratze des Kapitalismus“ hat für die kackbraunen Kameraden ein Gesicht – vorzugsweise eines mit jüdischen Zügen.
Da ist es erst einmal beruhigend, dass die NPD „Mit sich selbst beschäftigt“ ist. Viele ihrer Funktionäre sind in Gerichtsverfahren verstrickt. Die Partei ist löblich zerstritten. Ihre Klage gegen die Bußgeldforderung des Bundestags kostet Kraft. Und die NPD ist notorisch klamm – was aber auch die unangenehme Folge hat, dass sie von reichen Nazis regelrecht gekauft werden kann – wer zahlt, schafft an, auch bei den „völkischen Antikapitalisten“. Im Falle Riegers ist das ein ausgemachter Rassist, ein Möchtegern-Menschenzüchter – und, nicht zu vergessen, ein Nazitru, ein „germanengläbiger“ Sektenguru.
Ist eine schwache NPD ein Grund zur Zufriedenheit? Nein.
Denn die NPD ist nur ein Symptom. Die „Krankheit“ geht tiefer.
Siehe auch: NDP muss mehr als 25 Millionen Euro Strafe zahlen.
Bezeichnend: Neonazi-„Spontandemo“ endet mit Geldstrafe
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