Jeden Tag stirb ein Stück Kultur
Der Bürgerkrieg in Syrien vernichtet auch das einzigartige Kulturerbe des Landes. Durch die Gefechte werden die Baudenkmäler zerstört. Kriminelle rauben die Museen aus, um aus den geplünderten Kunstschätzen Geld zu machen.
WDR – Jeden Tag stirbt ein Stück Kultur
In Syrien sterben jeden Tag Menschen, die widerstrebenden ökonomischen und machtpoltischen Interessen der sich einmischenden Mächte und Möchtegern-Mächte machen einen Frieden unwahrscheinlich, Vergeltungsdenken und die unselige „der Feind meines Feindes ist mein Freund“-Logik tuen, nebst einem gerüttelt Maß religiösen Fanatismus, das Übrige. Menschen, die ihr nacktes Leben durch Flucht retten, werden allenfalls tröpfenweise in die „Festung Europa“ gelassen. So weit, zu traurig, so bekannt.
Ich musste mir den Vorwurf anhören: „Was heulst du ein paar alten Gemäuern hinterher, wenn es, verdammt nochmal, um Menschenleben geht?“
Das ist, denke ich, eine falsche Alternative. Eine „Entweder-oder“-Frage, die sich nur in seltenen Ausnahmefällen überhaupt stellt. Und wenn in diesen wenigen Ausnahmefällen Kulturgüter geopfert werden müssen, um Menschen das Leben zu retten, dann ist es ein „notwendiges Übel“, nichts, was man mit einem Achselzucken und Sprüchen von „ein paar alten Gemäuern“ wegwischen könnte.
Zumal die unersetzlichen Kulturgüter nicht deswegen zerstört werden, um Menschenleben zu retten. Und auch nicht der Freiheit wegen, obwohl ich einigen der syrischen Rebellen dieses Motiv glaube.
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