Überraschende wikingerzeitliche und eisenzeitliche Funde in Finnland
Im Herbst 2010 entdeckten örtliche Amateur-Archäologen in der Nähe des Dorfes Ahvenkoski an der Mündung des westlichen Zweig der Kymi River im Südosten Finnlands Anzeichen für eine frühmittelalterliche Hafenanlage, die auf die Zeit zwischen 1000 und 1200 geschätzt wurde.
Gefunden wurden unter anderem eine Schmiede, ein Eisenschmelzofen und Zangen, sowie Hunderte von Eisengegenstände wie Bootsnieten, die denen ähnelten, die in wikingerzeitlichen Siedlungen im Ostseeraum, in Skandinavien, Schottland und Island gefunden wurden.
2011 wurde ein 2 mal 3 Meter breites mutmaßliches Brandgrab entdeckt, das von Archäologen der Finnischen nationalen Denkmalschutzbehörde in einer Rettungsgrabung freigelegt wurde. Osteologische Analysen an der Universität von Helsinki bestätigten, dass es tatsächlich ein Brandgrab war. Zu den Funden gehörte eine Streitaxt, ein Messer und eine Bronzeschnalle, die alle mit verbrannten menschlichen Knochen verbunden sind, die vor der Analyse auf die Zeit um 1000 – 1200 datiert wurde. Ähnliche Objekte wurden an der Ostsee und in Ladoga-Karelien entdeckt. Gleichartige Mantelschnallen wurden auch in Gotland gefunden.
Die Universität Helsinki datierte die mittels AMS (Accelerator Mass Spectrometry) die Einäscherung und die Grabfunde auf eine deutlich frühere Zeit – in die Wikingerzeit zwischen 775 bis 980.
Andere Untersuchungen zeigen, dass die Hafenanlagen von der Wikingerzeit bis zum Ende des Mittelalters benutzt wurde, also 500 bis 600 Jahren Jahre lang. Die Archäologen vermuten, dass der Hafen ein Teil des dänischen oder gotländischen Einflussgebietes der Wingerzeit gewesen sein könnte, der dann nach dem Jahr 1200 von Bischof Hemming von Turku verwendet wurde, und ab etwa 1350 ein Lachs- Exportzentrum eines estnisches Klosters war.
Nicht weit vom wikingerzeitlichen Hafen von Ahvenkoski wurden an verschiedene Orter in der Region zwischen den Städten Loviisa und Pyhtää in der Nähe der nordöstlichen Küste des Finnischen Meerbusens, etwa Dort wurden nicht weniger als 20 Fundstätten, vermutlich aus der „römischen Eisenzeit“ (1 – 375 u. Z.), entdeckt, von denen zehn genauer untersucht wuden. In fünf von ihnen fanden die Ausgräber Eisen-Schmelzöfen und Schmieden.
Außerdem wurden Artifakte aus der Völkerwanderungszeit und der Wikingerzeit gefunden, die eine enge Beziehungen mit Estland und Schweden beweisen.
Dieser Teil Finnlands galt bisher für diese Zeit als frei von menschlicher Besiedlung.
Quelle: Popular Archaeology: New Iron Ager Sites Discovered in Finnland
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