Konsequenz

Germanisches und KulturellesKultur & WeltbildÆtt Feature

„Wyrd Sisters“ – Gedanken über die Nornen

Die Nornen (altnordisch nornir) sind für uns von zentraler Bedeutung. Nicht zufällig nennt sich unsere Gemeinschaft „Nornirs Ætt“.

Kurz und einfach gesagt, sind die Nornen Personifikationen des Schicksals. Schicksalsfrauen und, im Falle der drei Nornen am Urdbrunnen, Schicksalsgöttinnen.

Nun legten die Germanen, glaubt man Tacitus, sehr großen Wert auf Weissagungen und Orakelsprüche. Zusammen mit dem, was neuzeitliche Gelehrte aus der gut 1000 Jahre später aufgeschriebenen eddischen Literatur zu erkennen glaubten, führte das zu der bei Lichte besehen ziemlich abwegigen Vorstellung, die heidnischen Germanen seien orakelgläubige Fatalisten gewesen.
Weniger absurd, aber folgenschwer, sind die Hypothesen über den „germanische Schicksalsglauben“ und den „heroische Pessimismus“.

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Kultur & Weltbild

No future! Warum das Germanische keine Zukunft hat

Alles im Eimer? Anfall von Resignation zwischen Selbstkritik und Richtungszweifel? Oder einfach nur Weltuntergangsstimmung?

Weder noch – ja nichts von alledem! Eher sogar: ein Gegenteil! Voilá: Vorhang auf für germanische Gegenwart. Oder: für ein uns Heutigen neues, ungewohntes Verständnis von Zeit. Und: vom Sein, vom Werden, und was es soll.

Siehste – so funktionieren die sittenchristlichen Spurrillen. Was “keine Zukunft” hat, kann man abschreiben, aufgeben, lohnt nimmer? Nun – so denken wir, so haben wir es… mehr als gelernt: verinnerlicht sogar. Zutiefst. […]

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Kultur & Weltbild

Im Zeitstrom des Lebens

Sie knüpfen Fäden und kürzen sie und stehen für das, was „Wyrd“-Netz genannt wird. Wir Menschen der Moderne neigen nun dazu, Urd, Werdandi und Skuld mit den uns bekannten Zeitfeldern „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ zu verknüpfen – vergessend, dass die Kultur, die die Nornen hervorbrachte, in ihrer Sprache nur zwei Zeiten (Vergangenheit und Gegenwart) kannte. Somit kann davon ausgegangen werden, dass sich im Weltbild der germanischen Kulturen die Vorstellung und der Umgang mit dem Faktor „Zeit“ anders verhalten haben muss, als wir es in unseren heutigen Vorstellungen von der Reise auf einer Zeitachse tun. […]

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