Stellungnahme heidnischer Vereine zu den Sachbeschädigungen in Fritzlar und an den Externsteinen
Der Eldaring gab wegen der kürzlich erfolgten Sachbeschädigungen in Fritzlar und an den Externsteinen mit weiteren Vereinen folgende Pressemitteilung an die lokalen Medien sowie dpa heraus:
In jüngster Zeit hat es Schmierereien an den Externsteinen und der Bonifatius-Statue in Fritzlar gegeben, die den Verdacht nahelegen, dass die Täter Anhänger einer der indigenen vorchristlichen Religionen waren. Als Vereine, die sich der Aufrechterhaltung und Ausübung eben jener Religionen sowie der diesbezüglichen Wissensvermittlung und Forschung verschrieben haben, sehen wir uns gezwungen, uns deutlich von solchem Verhalten und Gutheißung desselben zu distanzieren. Auch wenn die historische Person Bonifatius in unseren Kreisen aufgrund seiner Taten keine Wertschätzung genießt, in einem freien und demokratischen Land ist es völlig inakzeptabel, seine Meinung mittels Sachbeschädigung und Verunstaltung fremden Eigentums oder der Billigung solcher Aktionen kundzutun.
Celtoi e.V., Eldaring e.V., Verein für Germanisches Heidentum e.V., Wodans Erben e.V., Asatru Schweiz
Die Schmierereien oder eher Farbanschläge mit schwer entfernbarem, knallrotem Lackspray an den Externsteinen gingen im September dieses Jahres durch die Medien, während die Farbanschläge auf das Bonifatius-Denkmal in Fitzlar nur von lokalem Interesse zu sein scheinen.
Dennoch halte ich die Stellungnahme für richtig. Es gab bei Fritzlar dieses Jahr zum zweiten Mal eine Demonstration von Heiden – vor allem Asatruarn – gegen diese Statue, außerdem gab sich ein wegen seiner Äußerungen sehr umstrittener Heide, der leider immer noch von einige Medienvertretern und „Sektenexperten“ als representativ für das „germanische Heidentum in Deutschland“ gesehen wird (dessen Namen ich hier zwecks Kommentarspam-Vermeidung nicht nenne), als geistiger Anstifter bekannt. Inzwischen ruderte der besagte „Heidenhohepriester“ wieder zurück.
Die Täter selbst sind noch nicht bekannt.
Die Erklärung ist vor allem auch deshalb wichtig, damit die Täter, falls sie aus „unseren Reihen“ stammen, nun wissen, dass sie keinen Rückhalt bei den Heidenvereinen haben. Da viele Mitglieder der genannten Vereine an Protestaktionen gegen die Bonifatius-Statue teilnahmen, könnte Schweigen leicht als Zustimmung oder doch als „klammheimliche Freude“ missverstanden werden.
Die Nornirs Ætt beteiligte sich nicht den Aktionen am Denkmal, und so viel ich weiß, war auch niemand von uns bei den Demonstationen dabei. Der Grund für unsere Distanz ist nicht, dass wir es für richtig hielten, dem als „Apostel der Deutschen“ verklärten Missionars und Machtpolitikers im klerikalen Gewand ein Denkmal zu setzen.
Uns störte, außer der unzureichenden Disztanz zur „rechten Szene“, dass die sehr emotionale Aktion das heutige „germanische Heidentum“ zum „verfolgen Opfer der bösen Christen“ stilliert, und mit viel Selbstmitleid und wenig Selbstkritik der Initiatoren verbunden war.