Wissenschaft

Spektakuläre achäologische Funde in Ribbeck (Havelland)

Spektakuläre Funde machten Archäologen des Denkmalamts Brandenburg in Ribbeck (Havelland). Bei einer standardmäßigen Bodenuntersuchung für Bauarbeiten an der Bundesstaße 5 stießen sie auf einen spätslawischen Friedhof. Mindestens 36 Skelette werden in der Fundstätte vermutet. Solch eine große Zahl von Körpergräbern aus der Slawenzeit an einem Ort ist selten. Ein Tongefäß aus dem 11. Jahrhundert ermöglicht eine vorläufige Datierung auf das 11. und 12. Jahrhundert. Nach Angaben der Grabungsleiterin Diana Megel ist die Grabbeigabe in Form eines Tongefäßes typisch slawisch, gleichzeitig liegen die Körper aber mit dem Kopf nach Westen, was wiederum ein Hinweis auf die schon einsetzende Christianisierung in der spätslawischen Zeit ist.

Jens May, der zuständige Gebietsreferent vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege, ist sich sicher, dass der Friedhof auf eine slawische Siedlung in der Umgebung hindeutet.

Der mittelalterlich Friedhof ist jedoch nicht der einzige bemerkenswerte Fund der Grabung. Wenige Meter von dem Friedhof entfernt haben die Archäologen mehrere germanische Schmelzöfen aus dem 1. und 2. Jahrhundert u. Z. entdeckt. In einfachen „Rennöfen“ dieses Grubentyps wurde Raseneisenerz verhüttet.

Der kleinste – aber mit Abstand älteste – Fund auf dem Gelände ist eine Bronze-Nadel. Die lange Nadel mit einem ca. 3 cm durchmessenden Teller am Ende stamme aus dem 13. bis 11. Jahrhundert v. u. Z. und diente vermutlich zum Zusammenstecken von Kleidungsstücken. Bronzezeit-Experte Schoppe geht davon aus, dass es sich bei dem Stück um das westlichste Exemplar einer sonst hauptsächlich in Polen bekannten Nadelvariante handelt.

Märkische Allgemeine: Bedeutender Fund bei Bauarbeiten in Ribbeck

Slawenskelette im Havelland entdeckt.

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