Norwegen: Gut erhaltenes Wikingerschiff in Grabhügel entdeckt
Mittels Bodenradar entdeckten norwegische und österreichische Archäologen Spuren von zumindest acht Grabhügeln. In einem davon sind Reste eines 20 Meter langen Schiffs erhalten. Es ist erst das vierte gut erhaltene wikingerzeitliches Schiff, das in einem Grabhügel gefunden wurde. Im Umfeld des spektakulären Fundes haben die Forscher außer den wikingerzeitlichen Grabhügeln Spuren von fünf Langhäusern entdeckt.
Die Funde gelangen bei Viksletta in direkter Nachbarschaft zum monumentalen Grabhügel von Jelle in der Provinz Østfold in Südnorwegen. Der große, stark zerstörte Grabhügel galt bsiher als allein stehendes Monument. Die Forscher des norwegischen Instituts für Kulturgüterforschung (NIKU) entdeckten mithilfe eine hoch auflösenden Bodenradars rund 50 Zentimeter unter der Bodenoberfläche die Umrisse eines rund 20 Meter langen Schiffes. Während der darüberliegende Grabhügel inzwischen vom Pflügen abgetragen ist, scheint das Schiff zumindest im unteren Teil noch gut erhalten zu sein.
Es gibt Hinweise darauf, dass zumindest der Kiel und der untere Teil des Schiffes in diesem Grab noch bestens konserviert seien. Weitere zerstörungsfreie Untersuchungen sind geplant, um diesen besonderen Fund und die umgebende Landschaft digital zu kartieren.
Der Schiffsfund liegt nicht isoliert, sondern war Teil eines monumentalen Gräberfeldes, von dem die Archäologen noch die Überreste von acht weiteren vom Pflug zerstörten Grabhügeln lokalisieren konnten. Das Bodenradar zeigte außerdem die Überreste von fünf Langhäusern von zum Teil beachtlicher Größe. Damit könnte das neuentdeckte Gräberfeld ähnlich umfangreich sein wie das der Fundstelle Borre in Vestfold auf der gegenüberliegenden Seite des Oslo-Fjords. Sie gilt als eine der reichsten Ansammlungen von Königsgräbern der Wikingerzeit.
Bericht des Bolzmann-Institutes: Georadar detects a Viking ship in Norway