Neuer Vergleichsskala für Radiokarbonmethode
Die Radiokarbonmethode ist seit Jahrzehnten ein Standardverfahren, um das Alter fossiler Pflanzen- oder Tierreste zu bestimmen, indem das Verhältnis des radioaktiven Isotops 14C im Vergleich zum stabilen 12C analysiert wird. Genau so lange sind einzelne „C14-Datierungen“ immer wieder umstritten, da die Proben mit bereits bekannten „Eichstandards“ abgeglichen werden müssen, deren Alter bereits sicher mit anderen Methoden ermittelt wurde.
Ein Glücksfall für die Archäologen und Paläontologen sind neue Bohrkerne japanischer Seesedimente, die einen lückenlosen Vergleich für die Jahre von 52 800 bis 11 000 vor heute erlauben. Der Grund des untersuchten Suigetsu-Sees enthält feingeschichtete Ablagerungen, die wie die Jahresringe eines Baumes strukturiert sind und damit äußerst genaue Radiokarbonmessungen ermöglichen.
Die neuen Daten werden in die bisher verwendeten Standards integriert. Große Veränderungen bereits existierender Datierungen sind dadurch zwar nicht zu erwarten, und die z. B. Chronologie der Hochkulturen des Altertums wird durch die neue Kalibrierung gar nicht berührt, aber in den Epochen vor mehr als 40000 Jahren könnten kleine Veränderungen im Promillebereich durchaus die Daten um ein paar hundert Jahre verschieben. Das könne Licht in ungelöste Fragen wie die, wann der Neandertaler wirklich ausstarb, bringen.
Neue Vergleichsskala für Radiokarbon-Datierungen entdeckt (scinexx).
< href="http://www.spektrum.de/alias/altersbestimmung/neuer-eichstandard-fuer-radiokarbonmethode/1167983" target="_blank">Neuer Eichstandard für Radiokarbonmethode (spektrum.de)