Nahtoderlebnis – nichts als ein hoher CO2-Spiegel?
Die Meldung ging Anfang April durch die Medien: Die Nahtod-Erfahrungen, über die Überlebende eines temporären Herzstillstands manchmal berichten, könnten eine banale Erklärung haben. Slowenische Forscher führen sie im Fachblatt „Critical Care“ auf den Anstieg des Kohlendioxids im Blut zurück.
Herzstillstand: Hyperkapnie erklärt Nahtod-Erfahrungen (Deutsches Ärzteblatt)
Mit Treibhausgas an der Schwelle zum Jenseits (wissenschaft.de).
Zwischen 11 und 23 Prozent aller erfolgreich reanimierten Patienten berichten nach einem Herzstillstand über Nahtod-Erfahrungen. Die Phänomene reichen von (oft positiv erlebten) Emotionen, über die bekannte „Licht am Ende des Tunnel“-Vision, einem zeitgerafften Rückblick auf das eigene Leben und außerkörperliche Erfahrungen bis hin zum Kontakt mit verstorbenen Personen. Dies alles verlockt zu spirituellen Interpretationen, doch Zalika Klemenc-Ketis von der Universität Maribor hat eine eher banale Erklärung: Die steigenden CO2-Konzentration im Blut der Patienten.
Demnach wiesen Patienten, die während eines Herzstillstands Nahtoderfahrungen machten, eine signifikant höhere CO2-Konzentration im Blut auf, als diejenigen ohne solche Erlebnisse. Gleichzeitig war bei ihnen die Kalium-Konzentration im Blut erhöht. Somit könnten hohe Konzentrationen von CO2 und Kalium eine wichtige Rolle beim Entstehen von Nahtoderlebnissen spielen.
Schon länger bekannt ist, dass eine hohe Kohlendioxid-Konzentration das Säuren-Basen-Gleichgewicht im Gehirn ändern und so ungewöhnliche Eindrücke hervorrufen kann, etwa Lichtblitze, Visionen oder eine scheinbare Trennung vom Körper.
Sind damit die Nahtoderlebnisse wissenschaftlich erklärt – und die spirituellen und spiritualistischen Ansätze widerlegt?
Nein. Tatsächliche Nahtoderfahrungen zeichneten sich nämlich durch ihre große Klarheit und die genauen Beschreibungen der Betroffenen aus. Das unterscheide sie von künstlich ausgelösten Nahtoderfahrungen, die sich beispielsweise durch das Einatmen von reinem Kohlendioxid herbeiführen ließen.
Außerdem ist schon lange bekannt, dass Ketamin außerkörperliche Erfahrungen von großer Lebhaftigkeit erzeugen kann. Nicht zuletzt können auch schamanische Reisen mit Erfahrungen verbunden sein, die denen der Nahtoderlebnisse entsprechen – ohne das für den schamanisch Reisenden akute Lebensgefahr oder gar Todesnähe bestehen würde. Es ist auch ausgesprochen unwahrscheinlich, dass es beim schamanischen Reisen zu einem CO2 oder Kalium-Überschuss im Gehirn kommt.
Wer die „sich in Ekstase tanzenden Schamanen“, die doch bestimmt zu viel CO2 im Blut hätten, als vermeintliches Gegenbeispiel anführt, muss sich fragen lassen, wieso solche Erfahrungen nach einem 200m-Sprint oder beim Tauchen ohne Gerät nicht regelmäßig auftreten.
Wichtig ist, dass die „typischen Nahtoderlebnisse“ auch auftreten können, ohne dem Tod nahe zu sein. Meine erste – unfreiwillige – außerkörperliche Erfahrung machte ich in einer Situation, in der ich weder in Lebensgefahr war, noch unter Drogen stand, noch stark CO2-haltige Luft atmete. Übrigens liegen oder sitzen auch die meisten schamanischen Reisenden einfach entspannt da und atmen ruhig und gleichmäßig.
Der CO2– Faktor kann allenfalls ein winziges Mosaiksteinchen bei Nahtoderfahrungen und verwandten Erlebnissen sein. Alles, was die Studie hergibt, ist, dass es wahrscheinlich eine Korellation zwischen der CO2-Konzentration und dem besagtem Zustand gibt, der allerdings auch anders erlangt werden kann.
Nach Angaben des „Deutschen Ärzteblattes“ spricht die Studie den Nahtod-Erfahrungen jeglichen Realitätsgehalt ab – von welchem spirituell veranlagte Forscher indes überzeugt sind.
Sam Parnia von der Universität Southhampton will laut „Ärzteblatt“ die Existenz außerkörperlicher Erfahrungen beweisen.
In den Krankenzimmern wurden Bilder so platziert, dass sie vom Krankenbett aus nicht gesehen werden können. Bei der Reise durch den Raum, von der die Patienten berichten, müssten sie aber auffallen. Ergebnisse der Studie liegen noch nicht vor.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: so einfach ist die Realität außerkörperlicher Erfahrungen im dreidimensionalen Raum und der „alltäglichen Wirklichkeit“ nicht nicht „wissenschaftlich wasserdicht“ zu beweisen. Es bleibt beim positiven Ausgang dieses Experimentes doch auf der Ebene der Anekdote mit geringem Aussagewert, selbst wenn Betrug und Selbstbetrug sicher ausgeschlossen werden können.
Aus der aktuellen Studie ließe sich ein Zusammenhang zwischen CO2 im menschlichen Blut und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Nahtoderfahrung tatsächlich ableiten. Die Ergebnisse der Studie allerdings, so betonen die Wissenschaftler selbst, lassen eine rein physiologische Erklärung von Nahtoderfahrungen nicht zu, da zu den Kennzeichen derartiger Erlebnisse auch klare und hoch strukturierte Erfahrungen sowie leicht abzurufende Erinnerungen zählen, im Gegensatz zu bruchstückhaften Erinnerungen und verworrenen Erfahrungen aufgrund rein neurophysiologischer Prozesse (z.B. hervorgerufen durch das Einatmen von Kohlendioxid).
Bei genauerer Betrachtung der Studie stellt sich also heraus, dass von einer klaren Ursache-Folge-Relation zwischen Kohlendioxid und Nahtoderfahrungen keine Rede sein kann. CO2 könnte im Rahmen einer Nahtoderfahrung – das zeigt die Studie – durchaus eine Rolle spielen. Welche Rolle allerdings, ob als Teil-Ursache, als bloßer Anstoß einer anderweitig verursachten Nahtoderfahrung oder als Parallelerscheinung zu einem völlig unabhängig vom CO2-Gehalt des Bluts hervorgerufenen Nahtoderlebnis, das ist durch die Studie nicht geklärt. Hier könnten weitere wissenschaftliche Studien für eine Klärung sorgen – möglicherweise.
Hab auf dieser Webseite einige interessante Infos gefunden:
http://www.frogged.de/nahtoderfahrungen-was-nach-dem-tod-kommt.html
Vieles von dem was die Betroffenen berichten widerspricht der CO2 Theorie! Auch die Frau die in künstliches Koma versetzt wurde hatte Nahtoderfahrungen und eine stabile CO2 Versorgung!
Die Kohlendioxid-Theorie ist ein Versuch etwas zu erklären, für das man sonst keine andere Erklärung hat!
ALLE Berichte über Nahtoderlebnisse haben etwas gemeinsames- die Betroffenen treffen ausschließlich auf Personen (im Licht/Tunnel), die nicht mehr am Leben sind! in einem „normalen“ Traum ist dies anders. Es gibt zudem die Aussage eines kleinen Jungens, der ein solches Erlebnis schilderte, beschrieb, wie er von einen Onkel abgeholt wurde (am Ende des Tunnels), der ihm aber sagte er (der Knabe) , müsse zurück in seinen Körper gehen. Besagter Onkel starb aber, als der Junge bereits im Koma lag – er wusste also nichts vom Tod des Onkels.
Auch berichten viele von einer „Silberschnur“ die das Bewußtsein (das nach oben aufsteigt) mit dem Körper verbindet- erst wenn diese durchtrennt wird, ist eine Rückkehr in den Körper nicht mehr möglich.
Weiterhin wird immer wieder von Musik geredet wie man sie noch nie hörte. Wenn alle Menschen dieselben/oder ähnlich lautende Erfahrungen in dieser Situation machen, kann man das nicht auf irgendwelche Konzentrationen von Stoffen im menschlichen Körper/Blut zurückführen. Selbst im Drogenrausch oder von mir aus mit den entsprechenden CO² oder Kalium-Werten im Blut, haben Menschen so unterschiedliche Persönlichkeiten/Psychen (insbesondere Kinder!), dass sie schon allein deswegen unterschiedliche Träume/Traumbilder haben. Mit anderen Worten – die These auf den CO²Gehalt basierend ist so nicht haltbar.
Ich halte es für gar nicht für so abwegig – besser geschrieben- ich persönlich glaube, dass der Tod nicht das Ende ist!
Auch die Bibel kennt solche Aussagen. Wenn man Gott nicht erklären kann, heisst das noch lange nicht, dass er nicht existent ist.
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