Na gut… dann befrei ich eben meinen Geist
Wer jemals die „Matrix“-Triologie gesehen hat – oder zumindest den ersten Teil – wird sich sicher an die Szene erinnern, als Neo seinen ersten physikalisch unmöglichen Sprung über eine Straßenschlucht wagt.
Wenn man beginnt die Anderswelt zu erkunden, ergeht es Vielen im Grundsatz recht ähnlich: Man hat im Laufe seines Lebens die verschiedenen Möglichkeiten der Fortbewegung im Rahmen pysikalischer Gesetzmäßigkeiten verinnerlicht und verhält sich dementsprechend auch während einer schamanischen Reise. Man läuft, man klettert auf einen Baum oder einen Berg, man schwimmt durch Gewässer oder springt irgendwo herunter.
Dazu sollte ich erwähnen, dass diese „konventionelle“ Form der Fortbewegung auch ihren Sinn haben kann. Selbst Erfahrene haben mal einen schlechten Tag und bekommen den Kopf nicht so ohne Weiteres in dem Maß frei bekommen, wie sie es gerne hätten – können oder wollen den Anlass dieser spezifischen Reise aber auch nicht verschieben; „Können“ ist diesbezüglich natürlich relativ – aber es gibt solche akuten Gelegenheiten.
Und auch aus anderen Gründen kann das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“ in gewissem Maße zutreffen; nämlich, nur als ein Beispiel, wenn die längere Reisedauer dazu beiträgt, die Trance zu vertiefen und stärker auf der anderen Seite präsent zu werden.
In diesem Zusammenhang kann ich auch gleich erwähnen, dass sich dieselbe Wirkung erzielen lässt, wenn man sozusagen am „Startplatz“ in der Anderswelt angekommen ist und sich Zeit nimmt, die Umgebung mit den verschiedenen Sinnen wahrzunehmen: Was sehe ich um mich herum – wie fühlt sich der Boden unter meinen Füßen an; Was kann ich ertasten oder womöglich riechen und hören?
Auch eine, vielleicht spielerische Beschäftigung mit den eigenen Krafttieren oder anderen Spirits kann demselben Zweck dienen – und zudem das persönliche Verhältnis zu diesen stärken. Zu denen komme ich in absehbarer Zeit ohnehin noch…
Zurück zum Thema: Längerfristig ist damit zu rechnen, dass praktizierters schamanisches Reisen in verschiedener Hinsicht eine Veränderung im Bewusstsein bewirkt.
Wenn sich also schon mal die Gelegenheit ergibt, warum nicht einfach versuchen, durch einen Berg zu schwimmen – über ein Meer hinweg zu springen, oder anderes mehr. Es zeichnet sich natürlich ab – man kann das auch auf die Spitze treiben.
Zu große Hast während einer Reise kann der Zielfindung abträglich sein – sagte ich ja schon; aber Neugier und eine gesunde Portion Spieltrieb halte ich generell für eine Tugend…in allen Welten. 😉