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„Jubiläums-Althing“ in der Eifel

Das Nornirs-Ætt-Treffen anlässlich des 20. Althings (Alþings für alle Freunde der altnordischen Sprache) der Nornirs Ætt war vom 24. bis 26. Juli 2015 (übliche Zeitrechnung) in Daleiden in der Eifel.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat unsere – bislang weiblich dominierte – Ásatrú-Gemeinschaft nach dem Thing einen leichten Männerüberschuss.

Dieses Mal nahmen mehr Gäste als in den Vorjahren teil, und die meisten dieser lieben Gäste waren Familienangehörige – Ehegatten, Gefährten und vor allem Kinder. Wettertechnisch gesehen „erwischten” wir das einzige verregnete Wochenende, dass es im trocken-heißen Juli dieses Jahres in der Eifel gab. (Liegt vielleicht daran, dass Thor bei uns gern mal vorbei sieht. 😉 )

Es war sehr fröhlich, sehr familiär, und sehr musikalisch. Am Samstagabend sang, träumte und jubelte die Runde zu Flötentönen, Gitarrenakkorden, Fidelklängen, „Klopfgeist-Beschwörungen” (Cajón, von „Singvøgel-Schlagzeuger Sven betrommelt) und Basslines (Duke und Karan mit neuem Singvøgel-Bassverstärker).
Auf der rituellen Seite war es in er Nacht zuvor bereits unter einigen Ættlingen zu einem Ahnentrinken (Sumbel, für die Fachleute) bis in den frühen Morgen gekommen, enthusiastische Stimmen schwärmten anderntags davon.

Daleiden01
Gollandhaus

Es ist übrigens gar nicht so einfach, eine für uns geeignete Unterkunft zu finden. Auch wenn wir an und für sich nicht anspruchsvoll sind – uns reichen einfache Selbstversorgerhäuser – habe wir einen unverzichtbaren Anspruche: Barrierefreiheit. Ohne „unsere” Rollifahrerin geht bei uns nun Mal nichts. „Geht nicht” ist für uns keine Option!
Mit dem „Gollandhaus” in Daleiden fanden wir einen sehr schönen und vor allem rolligerechten Ort für unserer Althingtreffen. Auch für unser Jultreffen im Dezember haben wir eine für uns geeignete Unterkunft gefunden, ebenfalls in der Eifel, die wir schon von unserem letzten Jultreffen her kennen.
Allzu wählerisch können wir nicht sein. Mir als „Fußgänger” ist vorher gar nicht bewusst gewesen, wie wenige wirklich rollstuhlgerechte Unterkünfte zu realistischen Preisen es überhaupt gibt. Während die Situation bei Ferienwohnungen inzwischen halbwegs (halbwegs) befriedigend ist, ist es verdammt schwierig, eine Selbstversorgerunterkunft für über 30 Menschen (und mindestens einen Hund) aufzutreiben.
Hinzu kommt, dass angeblich „behindertenfreundliche” Unterkünfte nicht immer das halten, was ihre Betreiber öffentlichkeitswirksam versprechen. Wir haben das auf die „harte Tour” herausgefunden.
Der Bragishof in Hilsbach steht uns zwar immer als „Notnagel” zur Verfügung, aber es ist eben, unter dem Aspekt Rolligerechtigkeit, eine Notlösung. Weil das alte Ackerbürgerhaus z. B. zahlreiche steile Treppen hat, muss die Rollifahrerin in einer Pension übernachten. Es ist beeindruckend, was aus dem doch sehr heruntergekommenen Hof trotz knapper finanzieller Mittel mit viel Eigenarbeit inzwischen geworden ist. Mit reiner Eigenarbeit und Eigenfinanzierung wäre der Bragishof, realistisch betrachtet, leider nicht barrierefrei zu bekommen.
Der Faktor „Kosten und Aufwand” ist auch der Grund, wieso es so wenige barrierefreie Unterkünfte gibt. Wobei uns allerdings immer wieder auffällt, dass es viele Gruppenunterkünfte gibt, die mit relativ wenig Aufwand barrierefrei zu bekommen wären, weil sowieso alle wichtigen Räume im Erdgeschoss liegen. Da fehlt es oft nur an behindertengerechten sanitären Einrichtungen.

Noch etwas: Auf dem Althing wiederholte Venayra ihr Angebot, überall (neoschamanische) Schwitzhütten und Zeremonien abzuhalten. Ihr reisendes Team, „Der Weg des Nordens”, dem auch Duke angehört, ist für Hinweise dankbar, wo private Heidentreffen stattfänden, die an so etwas interessiert sein könnten (oder welche vielleicht tunlichst zu meiden wären).

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