In Deutschland stehen Eltern unter besonders hohem Druck
„Deutsche Eltern befürchten viel stärker als alle anderen, in der Erziehung Fehler zu machen.“
Das sagt der Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, Norbert Schneider, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Unter anderem wegen dieses Erfolgsdrucks sei die Geburtenrate hierzulande mit knapp 1,4 Kindern pro Frau so niedrig. Zwischen Ost- und Westdeutschland gebe es jedoch kulturelle Unterschiede, was die Vorstellung von Elternrollen betrifft: Zusammen mit Schweden habe Ostdeutschland dabei die am wenigsten traditionelle Orientierung. In Westdeutschland herrschten dagegen, ähnlich wie in Polen und anderen Ländern, noch traditionelle Wertemuster vor. Dazu gehöre auch die Überzeugung, dass ein Kind sich nur dann optimal entwickle, wenn es von der Mutter betreut werde. Dieser alleinigen Verantwortung wollten sich viele Frauen heute nicht mehr aussetzen. Schneider fordert deshalb einen Kulturwandel in Deutschland.
Quelle: DRadio Wissen Creative Commons BY NC ND 3.0 D
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