Elfenbeinwerkstatt zeigt: Raumplanung gab es schon vor 35.000 Jahren
Auf dem mindestens 35.000 Jahre alten Fundplatz Breitenbach bei Zeitz in Sachsen-Anhalt wurde eine Elfenbeinwerkstatt früher moderner Menschen in Europa entdeckt.
Die Entdeckung der Archäologen des Forschungszentrums und Museums für menschliche Verhaltensevolution (MONREPOS) ist, zusammen mit den zuvor in Breitenbach ausgegrabenen Raumstrukturen, einer der frühesten Belege für gesellschaftlich koordinierte Raumnutzungskonzepte.
Der Überraschungsfund glückte den Archäologen gleich zu Beginn ihrer aktuellen Ausgrabungen in Breitenbach. Mammutelfenbeinstücke mit charakteristischen Bearbeitungsspuren weisen auf eine Werkstatt hin, in der handwerkliche Spezialisten arbeitsteilig in eigens dafür vorgesehenen Arealen arbeiteten.
Eine handwerkliche und räumliche Spezialisierung ist damit erstmals bereits für die frühesten modernmenschlichen Jäger-Sammler in Europa nachgewiesen. Das ist die Grundlage der erst Jahrzehntausende später etablierten sesshaften Lebensweise in größeren Siedlungen bzw. Städten.
Weiter Informationen in der Pressemeldung des Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) – Forschungsinstitut für Archäologie