Wissenschaft

Drei „Steinzeitbergwerke“ auf einen Streich entdeckt

Mesolithische (mittelsteinzeitliche) Artefakte im Kleinwalsertal führten den Geoarchäologen Alexander Binsteiner in den Nördlichen Kalkalpen auf die Spur von drei bisher unbekannten steinzeitlichen Abbaustellen der dortigen Silexvorkommen. (Silex ist Kieselgestein, wobei in diesem Fall Gesteine der Chert-Familie, aus denen sich gut scharfkantige Werkzeuge anfertigen lassen, gemeint sind. Bekannte Cherte sind Feuerstein (Flint), Hornstein und Radioalit.)

Zuvor waren vor allem im Zuge einer Gesamtaufnahme alpiner Silexvarietäten während des
„Eismann-Projektes“
wie auch einer erneuten Suche in den bayerischen Alpen nur ansatzweise Hinweise auf abbauwürdige Hornstein- und Radiolaritvorkommen in den Nördlichen Kalkalpen entstanden.
Wie so oft war es dann der Zufall, der sozusagen den Stein wieder ins Rollen brachte und gleich drei neue Abbaugebiete bescherte.

So führten die Funde von mesolithischen Artefakten im Kleinwalsertal unmittelbar zu einer ausgedehnten Prospektion in den verschiedenen Talzügen der Region, die mit dem Nachweis eines vorgeschichtlichen Radiolaritabbaues am „Feuerstein“ unterhalb des Bärenkopfes belohnt wurde. Danach standen dann die bereits bekannten Radiolaritvorkommen im Rofangebirge auf dem Plan. Und schließlich konnten im Zuge der Materialbestimmungen an den Silexartefakten der Mondseekultur ein Rohstoffvorkommen größeren Ausmaßes lokalisiert werden.

Ausführlicher Artikel: Drei auf einen Streich –
Eine geoarchäologische Prospektion in der Hornstein-Radiolarit Zone der Nördlichen Kalkalpen
(Archäologie online)

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