Gjallarhorn Weblog

„Blick nach rechts“ in die braune Parallelkultur

In Zeitungsartikeln, Fernseh-Reportagen, Politikerreden und leider auch auf manchen Internetseiten „gegen Rechts“ ist es nicht selten, dass ein Neonazi-Klischee das nächste jagt.
Wobei die Neonazi-Klischees, wie etwa das „Skinhead-Klischee“, auch Menschen treffen, die ganz und gar nicht „rechts“ sind, aber optisch dem „Feindbild“ entsprechen. Um mal ein anderes Klischee als Thorshammer, Runen oder Keltenkreuze aufzugreifen.
Es ist ja auch bequemer, das Problem irgendwo am „rechten Rand“ zu verorten, wo es sich scheinbar bequem ausgrenzen lässt, als mitten in der Gesellschaft. Neonazis sind ein Symptom, nicht die Ursache.

Es gibt aber auch kackbraune Kameraden, deren sektenartiges Verhalten mühelos jedes Klischee in den Schatten stellt. Und sie sind leider keine gesellschaftlich isolierten Außenseiter, sondern „Aktivisten“. Ein Netz aus rechtsextremen Organisationen und völkisch-bündischen Jugendgruppen trifft sich seit Jahrzehnten zu den, was sie für „germanischer Brauchtumspflege“ halten, wobei sie, nach „alter völkischer Tradition“, harmlose alte Traditionen wie das Hissen eines Maibaumes oder das Schöpfen von Osterwasser aufgreifen, umdeuten und für ihre Zwecke vereinnahmen.

Zusammenhalt geben den diversen Gruppen und Organisationen eine gemeinsame nationalistische Ideologie sowie ehrgeiziges Streben nach deutschem Elitegeist. Ihre Wirkung entfalten sie nicht zufällig ähnlich wie religiöse Fundamentalisten: simple Deutungsangebote für eine zunehmend komplexe Welt. Ihr Vorteil gegenüber anderen politischen Extremisten: statt dröger Schulungen bieten sie sportliche Wettkämpfe, Lagerfeuerromantik oder gemeinsame Feiern, wie aktuell zur Sommersonnenwende. Dabei werden, meist wenig haltbare, Bezüge zur nordischen Mythologie hergestellt. Zur Lagerfeuerromantik und zum Gemeinschaftsgefühl kommt oft noch der Reiz des Verbotenen.

Eine interessanten Einblick in die nationalistische Parallelgesellschaft gibt der Artikel Braune Kulturwelt, „Blick nach rechts“, der auch auf dem NPD-Blog zu lesen ist.

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