Wissenschaft

Bedeutendender wikingerzeitlicher Herrschersitz in Birka entdeckt

Der lang gesuchte Herrschersitz des königlichen Statthalters von Birka, Herigar, lag geophysikalischen Untersuchungen zufolge in der Hafenbucht Korshamn nahe dem Stadtwall der wikingerzeitlichen Handelsmetropole Birka (Schweden).

Der Statthalter Herigar ging dadurch in die Chroniken ein, weil er 830 dem Missionar Ansgar den Bau einer Kirche auf seinem eigenen Grund und Boden gestattete.
Korshamn, außerhalb der Stadtgrenzen Birkas gelegen, ist einer der Naturhäfen der Insel Björkö im Mälarsee im östlichen Mittelschweden. Die Untersuchungen belegen, dass dort eine wikingerzeitliche Halle von immerhin zirka 40 Metern Länge stand, die sich vorläufig in das frühe 9 Jahrhundert u. Z. einordnen lässt. Mit dem Hallenbau selbst war einst eine große eingezäunte Fläche verbunden, welche sich in Richtung Hafenbecken erstreckte.

Solche wikingerzeitliche Herrenhöfe sind nur an wenigen Plätzen Südskandinaviens bekannt, z. B. in Tissø und Lejre in Dänemark. Bekannt ist, dass gerade die umzäunten Bereiche dieser Herrenhöfe mit religiösen Aktivitäten verbunden waren.

Während der Feldforschungen wurde auch ein Vorgänger des wikingerzeitlichen Herrschersitzes aus der Merowingerzeit identifiziert.

Die Forschungsarbeiten werden als Kooperation zwischen dem Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (Schleswig), dem Stockholmer Landesmuseum und dem Archäologischen Forschungslabor der Universität Stockholm durchgeführt.

Artikel des Landesmuseums Schloss Gottorf: Wikingerzeitlicher Herrschersitz in Birka in Schweden entdeckt

Presseartikel im shz:
Schleswiger Forscher macht bedeutenden Wikinger-Fund in Schweden

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