Archäologische Textilien zwischen Boden- und Zürichsee
Das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg zeigt vom 5. Februar bis zum 1. Mai 2011 eine Ausstellung über archäologische Textilien aus der Ostschweiz. Zu den Höhepunkten der Schau gehören feine Stoffreste aus den jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlungen von Bodensee und Zürichsee, aber auch reich verzierte Gewebe aus dem bronzezeitlichen Salzbergwerk von Hallstatt in Österrieich.
In den Kantonen Thurgau und Zürich sowie im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz lagern über tausend Gewebe und Geflechte aus Bast und Lein aus der Zeit zwischen 4200 und 800 v .Chr.
Basthüte, Sandalen, Körbe, Netze, Taschen, vernähte Rindenschachteln, Kleiderfragmente dokumentieren die grosse Vielfalt an textilen Fundstücken, die in den wassergesättigten Schichten der sogenannten Pfahlbausiedlungen die Jahrtausende überlebt haben.
Neben den „Fertigprodukten“ werden aber auch zahlreiche Funde der Textilherstellung vorgestellt: Erntemesser, Flachsschäben, Hechelkämme, Spindeln, Spinnwirtel sowie Garnknäuel und Fadenspulen belegen verschiedene Abläufe bei der Fadenproduktion.
Ansammlungen von Webgewichten aus Keramik zeigen, wo innerhalb der Häuser ursprünglich die Webstühle standen. Diese befanden sich in der Regel in den Gebäudeecken. Dank solcher Verteilungsmuster darf man daraus schliessen, dass in einem jungsteinzeitlichen Dorf wahrscheinlich jeder Haushalt seine Fäden und Gewebe selber anfertigte.
Sehenswert sind drei Fragmente von gefärbten Wollstoffen aus dem bronzezeitlichen Salzbergwerk von Hallstatt. Im Salz haben sich diese Stücke – sozusagen eingepökelt – hervorragend erhalten.
Eine Ausstellung des Museums für Archäologie des Kantons Thurgau in Frauenfeld.
Zur Sonderausstellung erscheint ein reich bebildeter Katalog.
GESPONNEN, GEFLOCHTEN, GEWOBEN – Archäologische Textilien zwischen Boden- und Zürichsee