Althing 2010 der Nornirs Ætt
Vor 15 Jahren wurde die Nornirs Ætt gegründet. Oder sollte man lieber sagen: im August 1995 begann ein Experiment in Demokratie, Kultur und Gemeinschaft, das damals noch „Asatrú im Rabenclan“ genannt wurde? Egal wie: seit damals gibt es uns!
Dieses Jahr fand der Althing der Nornirs Ætt in Brandenburg statt, genauer gesagt: im Tagungshaus Baitz, und zwar am Wochende vom 30. Juli bis 1. August. Ein wunderschönes Haus, vor allem für die mitgekommenen Kinder, nicht nur wegen des „Wasserspielplatzes“ am Bach hinter dem Haus.
Der Wasserspielplatz – wenn es extrem heiß gewesen wäre, hätte wir hier gethingt.
Vor dem Althing zelebrierten wir, bei hellem Sonnenschein wir ein sehr kraftspendendes und stimmungsvolles Ritual. Ein Ritual, über das sich innerlich bräunliche Germanenschwärmer sehr gewundert und noch mehr geärgert hätten. (Ein wenig bedaure ich es, dass unsere Rituale sehr persönlich und vertraulich sind – zu persönlich für eine öffentliche Internet-Präsenz.)
Es war das erste Mal, dass bei einem Althing – der wie es sich gehört, unter freiem und glücklicherweise sonnigem Himmel abgehalten wurde – auch Esel, Schafe und Ziegen als „Zaungäste“ dabei waren.
An neugierige Katzen, die auch dieses Mal dabei waren, sind wir traditionell gewöhnt.
Wir hatten, wie üblich, auch menschliche Gäste, darunter eine sehr sympathische und in Fachkreisen nicht ganz unbekannte wissenschaftliche Beobachterin.
Dieses Mal wurden gleich vier Drengr (Mitglieder im Probejahr) als Vollmitglied in die Nornirs Ætt aufgenommen. Drei neue Drengr – zwei des Hrafnsgaldr-Fylki und eine des Dagans Viðri-Fylki – traten ihr Probejahr an. Ansonsten trafen wir, wir gewohnt nach ausführlicher Diskussion, und, wie erforderlich, im Konsens, einige Beschlüsse, die die Nornirs Ætt als Ganzes betreffen. Der für Aussenstehende vielleicht bemerkenswerteste: Das, was bisher „Kodex“ hieß, nennt sich nun „Logbuch“. Denn mit „Kodex“ verbindet sich nun einmal landläufig die Vorstellung eines auf Dauer gültigen „Gesetzbuches“. In Wirklichkeit zählt bei uns das gesprochene Wort, und das Logbuch ist nur Notizbuch oder eine Art Chronik der mündlichen Beschlüsse, die für uns verbindlich sind – so lange, bis wir konsensdemokratisch etwas Neues beschließen.
Viel ist seit 1995 geschehen, und manch einer von früher ist nicht mehr dabei. Wie lang 15 Jahre wirklich sind, das wird daran ersichtlich, dass seit unserem Althing unser jüngster Drengr, eine Drengrin, jünger ist als die Nornirs Ætt selbst.