NPD nach wie vor NS-Nostalgiker-Verein – vielleicht ganz gut so
Ein ziemlich konstantes Merkmal und Bindeglied der deutschen Rechtsextremisten ist ihr positiver Bezug zur NS-Vergangenheit. Als weltanschaulicher Kitt der von innerparteilichen Machtkämpfen und Intrigen geprägten NPD, als ideologisches Bindeglied zwischen Neonazis in der NPD, den locker organisierten Neonazi-Kameradschaften und den „autonomen Rechten““ ist die NS-Nostalgie offensichtlich unverzichtbar.
Man ist sich bei den kackbraunen Kameraden allenfalls darüber uneins, ob wirklich alles, was Adolf und Anhang damals so angestellten, immer vorbildlich und richtig war, aber darüber, dass die alten Nazis im Großen und Ganzen „auf dem rechten Weg“ waren, und dass das „Reich“ der BRD unbedingt vorzuziehen sei, sind sich offensichtlich die deutschen Rechtsextremisten so einig wie bei wenigen anderen Themen.
Momentan tobt der innerrechte Kleinkrieg nicht nur, wie üblich, hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen, sondern auch im „Weltnetz“ zwischen den Krawallbrüdern des „nationalen Widerstandes“ bei „Altermedia“ – den Anhängern Udo Pastörs und „Rasse-Jürgen“ Riegers – auf der einen Seite und dem ein „gutbürgerliches“ Mäntelchen vorziehenden, aber verbal ebenso heftige Tiefschläge austeilenden „Patriotischen Forum Süddeutschland“ – Hoffnungsträger Andreas Molau – auf der anderen Seite.
Eins hat man immerhin gemeinsam: Mit den Islamhassern von P.I. kommen beide nicht klar. NPD-Blog.Info: Von der „mitteldeutschen Volksfront“ bzw. der „Volksfront von Mitteldeutschland“
Auf den „weltanschaulichen Kitt“, gemischt aus antisemitischen Verschwörungstheorien, schlecht getarntem Rassismus, Schwärmerei für das 12-jährige Reich und Hass auf alles, was „westlich-demokratisch“ ist, kann man bei der löblich zerstrittenen extremen Rechten nicht verzichten. Allerdings erschwert die Nazi-Nostalgie – sehr zur Freude aller demokratisch gesonnenen Deutschen – den deutschen Rechtsextremisten den Zugang zum Wählerpotenzial der „bürgerlichen Rechten“:
Wegen der Fixierung Vieler auf die NS-Zeit und den Rassenwahn der Nazis erscheint es ausgeschlossen, ähnliche Wege einzuschlagen wie Rechtsradikale in anderen westeuropäischen Staaten, die mit dem Antisemitismus strategisch gebrochen haben. Für deutsche Neonazis undenkbar. Sie solidarisieren sich auf Demonstrationen mit der Hamas und anderen Islamisten, denn “die Feinde unsere Feinde sind unsere Freunde”, so das simple Weltbild.
Leider können wir uns nicht darauf verlassen, dass unsere „braunen Freunde“ sich immer selbst im Wege stehen werden …
Pingback: Rechtspopulisten-Gefahr - Asatru zum selber Denken - die Nornirs Ætt