Mysteriöses Kelten-Heiligtum im Hunsrück entdeckt
Archäologen der Saar-Uni sind in der Nähe von Trier auf antike Funde, die interessante historische Fragen aufwerfen: Nur wenige hundert Meter neben den Überresten eines Römerlagers aus der Zeit des „gallischen Krieges“ entdeckten sie Überrester einer niedergebrannten Siedlung des Keltenstammes der Treverer, zu der auch ein Heiligtum gehörte. Wurde die Siedlung im Zuge der aus Caesars Berichten bekannten Konflikte der Römer mit aufständischen n Treverern zerstört?
Bei Ausgrabungen nahe Hermeskeil bei Trier hat die Archäologin Professor Sabine Hornung von der Universität des Saarlandes mit ihrem Grabungsteam ein keltisches Heiligtum entdeckt. Das Holzgebäude ist im ersten vorchristlichen Jahrhundert durch ein Feuer zerstört worden. Die Form des Baus und Vergleiche mit entsprechenden keltischen Bauten legen den Schluss auf seine Funktion als Kultstätte nahe. Derzeit werten die Archäologen die Funde aus und bringen sie mit früheren Grabungen – wie einem 2012 entdeckten römischen Militärlager – in Verbindung. Ziel ist, die Ereignisse zur Zeit des Gallischen Krieges in der Region zu rekonstruieren und so ein Stück Weltgeschichte neu zu schreiben.
Die Kultstätte liegt in einer Siedlung des keltischen Stamms der Treverer, die Sabine Hornung bereits bei früheren Forschungen entdeckt hatte. „Diese Fundstelle ist dorfartig mit lockerer Bebauung, etwa fünf Hektar Fläche“, sagt sie. Das entspricht einer Größe von über fünf Fußballfeldern. Für eine Sensation, die international Aufmerksamkeit erregte, hatte die Archäologin 2012 gesorgt, als sie wenige hundert Meter entfernt ein römisches Militärlager entdeckte. Anhand von Funden wie Handmühlen, Schuhnägeln römischer Soldaten und Keramikscherben konnte sie das Lager in das Jahr 51 vor Christus datieren: also in die Zeit, als Julius Cäsar seinen Gallischen Krieg gegen aufsässige Gallier führte. Es war 2012 das älteste bekannte Militärlager auf deutschem Boden, heute ist es – nach Funden in Limburg, an deren Bearbeitung Hornung auch beteiligt war ¬– eines der drei ältesten. Zwischen 5.000 und 10.000 römische Soldaten waren Hornungs Schätzungen zufolge dort über Monate stationiert. Mit den neuen Ausgrabungen im weiteren Umfeld des Militärlagers fördert die Archäologin weiter Weltgeschichte ans Tageslicht: Ihr geht es darum, herauszufinden, was sich vor 2.000 Jahren in der Region zugetragen hat und so auch neue Erkenntnisse zum Gallischen Krieg beizutragen.
Quelle und weiterführende Informationen: Archäologen der Saar-Uni entdecken keltisches Heiligtum im Hunsrück