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Vorchristlicher Tempel aus Skandinavien in Paderborn

Im vergangenen Jahrzehnt stießen Forscher in Uppåkra nahe Lund in Südschweden, erstmals auf eine vorchristliche Tempelanlage in Nordeuropa.
Bei den umfangreichen Grabungen ab 1997 sind rund 3000 Gegenstände zutage gekommen. Die meisten Funde gehörten in die Epochen von der Germanischen Eisenzeit bis zur Wikingerzeit. Der Zeitraum vom 7. bis 10. Jahrhundert ist besonders stark vertreten.
Zahlreiche dieser Exponate, darunter kostbare Kultgefäße, Opfer- und Votivgaben, werden vom 26. Juli bis 3. November 2013 in der großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung „CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter“ in Paderborn zu sehen sein. Die Leihgaben des Historischen Museums der Universität Lund können im Rahmen der CREDO-Schau im Diözesanmuseum Paderborn erstmals außerhalb Schwedens betrachtet werden.

Die Funde werden den Besucherinnen und Besucher in einer eigens angefertigten Rekonstruktion der 13 Meter langen und 6,5 Meter breiten hölzernen Tempelanlage präsentiert. Die Exponate geben Hinweise auf die religiösen Vorstellungen der heidnischen Skandinavier und veranschaulichen nach Angaben der Aussteller die Prozesse der Christianisierung Skandinaviens und die Bedeutung dieser Region für die Ausbreitung des Christentums in ganz Nordeuropa.

Weitere Informationen: Archäologische Sensationsfunde 2013 in der Paderborner CREDO-Ausstellung

Der Ausstellungsort – bei manchen Historikern gilt die CREDO-Ausstellung als „Propagandaschau für die Geschichtsauffassung der katholischen Kirche“ – entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

3 Gedanken zu „Vorchristlicher Tempel aus Skandinavien in Paderborn

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  • Felicitas

    Oha, da muss ich mir einen Knoten ins Taschentuch machen! 😮

  • Felicitas

    Wir waren gestern da. Nach den großartigen Ankündigungen und und der Werbung drumherum muss ich leider sagen: Viel heiße Luft um kärglich wenig.

    Was man zu sehen bekommt ist ein quadratischer(!) Raum, eingehüllt in bedruckten Stoff, der den Raum stark abdunkelt, die Wände ähnlich dem von Moorboden aussehen, dafür punktuell (störendes) Scheinwerferlich von außen durchdringen, und das (vermutete) Stabsbaudach erahnen lässt. Ausgestellt werden ein paar Goldgubber, ein paar Waffenopfer, Knochen (mit extra Verweis auf deren menschliche Herkunft, was im Zusammenhang mit dem Ausstellungskontext, der christozentrischen, die eigene Geschchichte unreflektierte, dafür aber umso mehr „kolonialer “ auf andere Kulturen werfender Sichtweise zumindest in mir ziemliche Wut weckte – insgesamt – geladen verließ ich das Museumsgebäude) und zwei Trankgefäße, ein gläsernes, ursprünglich aus der Schwarzmeerregion stammendes Glasgefäß mit Bemalung und ein konisches, mit reichverzierten Pressblechen versehenes, in der Art, wie, laut Aussteller, auf einigen Walkürendarstellungen zu sehen. Bereits der letzte Schaukasten im „Tempel“ behandelt bereits wieder christliche Themen.

    Also, ganz ehrlich: Die Ausstellung „Credo“ insgesamt lohnt sich schon, wenn man, was oben genannte Punkte angeht, halbwegs schmerzfrei bzw. einfach vorgewarnt ist und jede Menge tolle spätantik-mittelalterliche Kunstgegenstände (die tatsächlich, aufwendig von überall hergekarrt, in großer Zahl versammelt sind) zu Gesicht bekommen möchte oder einfach am Thema „Christianisierung“ interessiert ist.

    Auch fand ich in der Abteilung zu den Angelsachsen manches Nettes, und ein Teil vom „Franks Casket“ im Original zu sehen (ohne dafür nach London fahren zu müssen) hatte was.

    Dennoch: Wer wirklich nur wegen der ach so tollen Tempelrekonstruktion da hin will, imo: Spart Euch die Anfahrt und die 12 Euro Eintritt und fahrt lieber nach Oderdorla. Habter mehr davon. 😉

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