Grönlandwikinger hatten auch irische Vorfahren
Die normannischen Siedler in Grönland waren, hinsichtlich Sprache, Kultur, Ernährung und so weiter eindeutig „nordisch“ – also Skandinavier.
Genetisch gesehen stammten die meisten ihrer Vorfahren allerdings von den britischen Inseln, vor allem wohl aus Irland.
Das verrät jedenfalls eine Analyse der DNA-Proben, die dänische Forscher aus Skeletten von einem Friedhof nahe einer 985 errichteten Kirche in Südgrönland extrahierten. Die Skelette können nur wenig jünger sein, und stammen damit aus der frühen Phase der Siedlung.
Die Studie ist noch nicht publiziert, allerdings gab Jette Arneborg, Kuratorin und Seniorwissenschaftlerin am dänischen Nationalmuseum und eine der dänischen Archäologen, die an den Untersuchungen beteiligt waren, auf dem dänischen Wissenschaftportal Videnskab.dk einige Ergebnisse bekannt: Vikinger havde keltisk blod i årerne.
Schon lange war bekannt, dass die frühen Einwohner der Färöer und Islands Spuren (insel-)keltischer Gene hatten. Nun konnte das auch für die Grönland bestätigt werden. Frühere Studien hatten gezeigt, dass es vor allem die Frauen waren, die von den britischen Inseln stammten.
Das weist, wie Arneborg sagt, darauf hin, dass die norwegischen Wikinger zunächst zu den britischen Inseln zogen, von dort Frauen mitnahmen, um im Nordatlantik, auf den Färöern, in Island und Grönland, zu siedeln.
Greenland Vikings ‘had Celtic blood’ (denmark.dk)
Die Forschungsergebnisse passen gut zu den Angaben in altisländischen Sagas, in denen oft sowohl von irischen Sklavinnen wie auch von Männern, die in Irland geheiratet hätten, die Rede ist.