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666 – Hail Seitan!

Dies ist der 666. Artikel auf NornirsAett.de.

Es ist also Zeit eine erschreckende Wahrheit zur enthüllen:
Hail Seitan - Gabelpentagramm

Die Seitanisten sind unter uns!
Es gibt Ásatrúar, die sich vegetarisch ernähren!!!
Schlimmer noch: es gibt sogar Veganer (!!!!) unter uns !!!!!einself!!!

Nun lautet ein bekannter Spruch:

„Es langt ein echter Asatru / nur selten beim Gemüse zu“.

Was tatsächlich die Ernährungsgewohnheiten einiger spätneuzeitlicher Germanenfreunde recht zutreffend beschreibt, hingegen nicht die Ernährungsgewohnheiten, wie sie damals wirklich herrschten. Da gab es sehr viel öfter Buchweizengrütze und Haferbrei als Schweinebraten und Wildbret.
Außerdem ist es durchaus fragwürdig, nach dem Vorbild der Einherier in Walhall jeden Tag Unmengen fetten Schweinebraten zu essen und literweise Met zu trinken. Die Einherier müssen ja keine Leberzirrhose und keinen Herzinfarkt mehr fürchten, die sind bekanntlich schon tot.

Wer oder was ist Seitan?

Seitan ist ein pflanzliches Erzeugnis, das ähnlich wie Fleisch verwendet werden kann, aber ausdrücklich nicht nur Fleischersatz ist.

Woraus besteht Seitan?
Aus Gluten!

Jetzt werden bestimmt einige Menschen, die dank des „Apotheken-Rundschlags“, der „Gesundheits“-Tipps in Boulevardmedien oder „Gesundheits“- Sendungen im Fernsehen gut desinformiert sind, sagen: „Was für ein Teufelszeug!“ Man sollte es angesichts der gut sortierten Regale mit glutenfreier Kost im Lebensmitteleinzelhandel nicht glauben, dass nicht einmal jede und jeder 100ste eine Glutenunverträglichkeit hat, von der zu recht gefürchteten Zöliakie gar nicht zu reden.
Für alle anderen ist das Getreideeiweiß Gluten, auch Kleber genannt, gut verdaulich.

Seitan ist proteinreich und enthält nur wenig Fett. Die Konsistenz ist Fleisch ähnlich, anders als z. B. Tofu, und auch im Unterschied zu Tofu hat es einen leichten, tatsächlich an Fleisch erinnernden, Eigengeschmack.
Seitan, ursprünglich Mianjin und in Japan Fu gennant, wurde von vegetarisch lebenden Zen-Buddhisten erfunden und ist Bestandteil der traditionellen japanischen Tempura-Küche. Der Begriff Seitan ist, anders als der Stoff selbst, relativ neu: es war der Produktname des „Weizengluten-Fleisches“, das von dem „Erfinder“ der makrobiotische Ernährungslehre, George Ohsawa, und von Kiyoshi Mokutani, dem Leiter der Marushima Shoyu Company, entwickelt wurde. Da Seitan als erstes Weizengluten-Nahrungsmittel ab 1969 in die USA expotiert wurde, setzte sich diese Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebauch durch, so wie z. B. der Produktname „Föhn“ heute allgemein für „Haartrockner“ oder „Kleenex“ für Kosmetiktücher aus Papier steht.

Seitanprodukte und Weizengluten-Pulver sind in Bioläden, Reformhäusern und sogar in gut sortierten Supermärkten erhältlich. Es ist auch möglich, Seitan selbst herzustellen. Man muss nur die Stärke aus dem Mehl waschen bis nur noch das reine Gluten übrig bleibt.

Seitan zum Selbermachen bei der Ente.

Seitansbraten

Rezepte gesammelt und getestet von Felicitas und von Phoenix.

Seitansbraten
Ein echter Seitansbraten
Quelle Veganwiki (GFDL-Lizenz)

Seitan-Paprika-Braten

  • 1 spitze rote Paprika,
  • 3 Zwiebeln
  • 3 Knoblauch-Zehen

sehr fein würfeln (oder durch eine Küchenmaschine drehen) und in

  • etwas Öl

in einer Pfanne andünsten.

  • 100 ml Sojasoße
  • 100 ml gutes, kaltgepresstes Olivenöl
  • 1 EL Liquid Smoke
  • 1 1/2 EL Tomatenmark
  • 3 EL Balsamico
  • 1 TL Chilisoße und
  • 300 ml Wasser

in einer großen Schüssel verrühren und den Pfanneninhalt hineingeben

  • 600g Gluten
  • 1 EL Thymian
  • 2 TL Garam Masala
  • 1 TL Cumin
  • 1 EL Salz
  • 1 1/2 EL Paprikapulver

mischen und in die große Schüssel mit dem Rest gründlich verkneten.

Faseriger „Braten“

Ich wollte einfach etwas faserige Konsistenz haben. Und Geschmack der mehr Richtung „klassischem Braten“ geht. Ganz ist mir das nicht gelungen, das Ergebnis schmeckt trotzdem! (Felicitas)

  • zwei Handvoll Dinkel und
  • 125g Sojabrocken

ca. eine halbe Stunde weich kochen. (Der Dinkel muss gut matschen)
Die Sojabrocken müssen nach dem Kochen noch kleingehackt oder durch eine Küchenmaschine gedreht werden.

  • 1 Zwiebel
  • 5 Zehen Knoblauch
  • 3 Champignons

sehr fein hacken und in

  • etwas Öl andünsten.

In einer großen Schüssel

  • 100 ml Sojasoße
  • 100ml kaltgepresstes Sonnenblumenöl
  • 1/2 EL Tomatenmark
  • 2 Eßl. Estragon
  • 1 1/2 EL Liquid Smoke
  • 3 EL dunklen Balsamico
  • 200ml Wasser

verrühren, den Pfanneninhalt hineinmischen.

  • 600g Glutenpulver
  • 1 EL Salz
  • 1 TL. Paprika, edelsüß
  • 1 TL Pfeffer

vermischen und in der großen Schüssel mit den restlichen Zutaten gründlich verkneten.

Am Stück gut einpacken, so dass es nicht mehr groß aufquellen kann (Bratenrolle und Klipps, Backpapier und Schnur, Kochbeute und Klipps) und 1 1/2 Stunde köcheln oder bei 180°C backen lassen.

1-2 Tage im Kühlschrank ziehen lassen.

Aber dann – in Scheiben abschneiden und – ggf. gegrillt oder gebraten – genießen!
🙂

Seitan- Tofu- „Mett“

Ich hab sie – nach Anregungen durch Freunde und ausgiebige Lesestreifzüge durch diverse vegane Kochblogs, mehrfach gekocht, variiert und denk, ich hab jetzt für Nr. schonmal eine vorläufig optimale Zusammensetzung gefunden.

Diese Masse ist recht vielseitig: Man kann es als „Mett“ direkt aufs Brötchen schmieren, Bratwürstchen oder Frikadellen formen, im Bratenschlauch oder Kochbeutel zu einer groben Wurst kochen oder in ein Chili Sin Carne oder anderes verkochen, in das Fleischesser „Gehacktes“ reintun würden.

Ich gebe nur als einen Hinweis., dass es in nicht vorgekochtem. oder als Gehacktes scharf angebratenem Zustand noch eine gewisse „rohe“ Konsistenz behält – die man mögen muss.
Seitan braucht sehr lange, am besten über eine Stunde Garzeit, bis er seine leicht gummiartige Konsistenz verliert.

Und als anderen Hinweis: Diese Zusammensetzung hier gibt eher eine formbare, zusammenhaltende Konsistenz, soll es eher wie Gehacktes, d.h. krümeliger werden, erhöht den Tofuanteil auf 400g!

Ihr braucht eine Schüssel und ein Litermaß:

In der Schüssel vermischt ihr folgendes, die Gewürze ggf. vorher im Mörser fein vermischen:

  • 1/2l Glutenpulver (1/2l != 500g!!!)
  • 4 TL Paprikapulver
  • 1 Msp. Chilipulver
  • 2 TL Knoblauchgranulat
  • 2 TL Zwiebelgranulat
  • 1¹/2 TL Estragon
  • 2 TL Salz

Ins Litermaß kommen:

  • 125 ml Wasser
  • 75ml Sonnenblumenöl
  • 25 ml Sojasoße
  • 250g Tofu
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL mittelscharfen Senf
  • 1 EL Liquid Smoke

Gut verrühren und den Tofe feinkrümelig quetschen.

Dann die Feuchtmasse in die Trockenmasse einrühren, gut miteinander verkneten.

Fertig!

Die Weiterverarbeitung kann jetzt so aussehen, dass Du – vorausgesetzt Du brauchst kein Gehacktes – die Masse in Kochbeutel füllst und luftdicht mit einem festen Klipp verschließt, ohne dass sich die Masse beim Kochen groß ausbreiten kann, dasselbe mit einem Bratschlauch machst, die Masse in Wurstgläsern (die ohne Halsverengung) kochst, Würstchen rollst, fest in Backpapier wickelst und dann nochmal in Alufolie, oder Backpapier oder Kochbeutel nimmst und mit hitzefester Schnur gut einpackst.
Wichtig ist nur, dass die Masse wenig Chancen hat, sich gut auszubreiten und Verpackung und Garmedium zueinander passen!
Und, dass die Koch- oder Backzeit eine bis anderthalbe Stunden beträgt und nicht nur eine halbe!
(Felicitas)

Seitan-Würstchen

Ich brauchte etwas, das ich zur Arbeit mitnehmen kann und das viel Protein hat und nichts Süßes ist (zur Abwechslung), daher entschied ich mich, Seitan-Würstchen zu machen. Indem ich mehrere verschiedene Rezepte miteinander kombinierte und gemäß dem Inhalt meiner Küchenschränke und meines Gewürzregal (oh, und dem Fehlen eines Dampfkochers) abänderte, kam ich hierauf:

  • 1 reichliche Tasse Weizen-Gluten1/2 Tasse (oder mehr) Kidney-Bohnen aus der Dose.
  • 1/4 Tasse Nährhefe
  • 1 Tasse Gemüsebrühe
  • 1 Teelöffel Olivenöl
  • 2 Teelöffel Soja-Sauce
  • 1 Teelöffel Liquid Smoke
  • 1 knapper Teelöffel Salbei
  • Schwarzer Pfeffer, Knoblauchgranulat

Backofen auf 180° C vorheizen.
Die Kidney-Bohnen mit einer Gabel zermusen.
In einer großen Schüssel die nassen Zutaten zu den Trockenen geben, mit einer Gabel vermengen, und daraus Würstchen formen.
Die Würstchen in Aluminium-Folie einwickeln (glänzende Seite nach innen) und ungefähr eine Stunde lang backen.

Diese Grundwürstchen können mit allen möglichen Gewürzen und Zutaten aufgewertet werden:
(Tomatenmark, geräucherten Paprika, Chillipulver, Stückchen von Jalapeños oder Sonnengetrockneten Tomaten – die Liste ist endlos.)
Sie sind auch recht vielseitig. Man kann sie so wie sie sind essen, mit etwas Senf und einer Scheibe Brot, man kann sie geschnitten auf Brot legen oder sie in Scheiben geschnitten in Eintopf oder als pikante Pastetenfüllung. Eingewickelt halte sie sich im Kühlschrank etwa eine Woche lang, aber so lange hielten sie sich hier nicht noch nie.
(Phoenix)

Wer auf den Geschmack gekommen ist (ich bin es, auch wenn ich ein böser Carnivore bin):

Seitanrezepte auf Veganwiki.
Rezepte mit Seitan bei Ente.
Seitan Herstellung und Rezepte auf Sturmruhe.
Originelle und alltagstaugliche Veganer-Rezepte bei den Laubfressern.

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