Wissenschaft

Reiches wikingerzeitliches Gräberfeld in Polen

Bereits 2007 wurde bei einer archäologischen Untersuchung auf einer Autobahn-Baustelle in der Nähe von Bodzia (im zentralen Polen) ein wikingerzeitlicher Friedhof mit mehreren Dutzend Kammergräbern aus der Zeit zwischen ca. 980 und ca. 1030 entdeckt. Bei den gut zwei Jahre dauernden Ausgrabungen wurden nicht allein die Überreste von 14 Männern, 21 Frauen und 14 Kinder gefunden, sondern auch außerordentlich reiche Grabbeigaben, wie Waffen, Schmuck, Münzen, Amulettbehälter und die Überreste von Seidenstoffen.

Einige der Artefakte sind skandinavischen Ursprungs, wie Silberperlen mit einer traditionell skandinavischen granulierten Dekoration, die Waffen eines jungen Mannes, dessen gebrochenen Kiefer und schweren Gesichtsverletzungen zeigen, dass er in der Schlacht starb, und einige der Münzen. Auch die Nord-Süd-Ausrichtung der Gräber spricht für eine Wikinger-Herkunft, da slawische Gräber in Ost-West-Richtung ausgerichtet waren. Die Gräber sind relativ groß; anderen skandinavische Stil-Elemente sind die mit Stoff ausgeschlagenen hölzernen, mit eisernen Beschlägen versehenen Särge in tiefen Gräbern. Osteuropäischen Gräber dieser Zeit sind eher flach und eng.

Der „Krieger-Friedhof“ von Bodzia liegt in der Nähe des Handelswegs über die Flüsse Weichsel und Bug, der das Ostseegebiet mit der byzantinischen Welt verbindet. Während in den Gräbern aus der Zeit vor der Staatsgründung durch die Piasten einheimische Grabbeigaben überwogen, enthalten viele Gräber aus der frühen Piasten-Periode vom Ende des zehnten bis Mitte des elften Jahrhunderts Waffen und andere Gegenständen aus Skandinavien.

Rich Viking era graves found in Poland (The History Blog)

Pictures: Mysterious Viking-era Graves Found With Treasure (National Geographic)

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