Hexen-Hinrichtung in Saudi-Arabien
Am Freitag, dem 2. April 2010, soll in Saudi-Arabien ein Mann durch Enthaupten hingerichtet werden. Sein Verbrechen: Hexerei.
Leider kein Aprilscherz ist diese BBC-Meldung vom 1. April 2010: Sorcerer‘ faces imminent death in Saudi Arabia“.
Ergänzung: Lawyer: Beheading planned in Saudi sorcery case (CNN)
Libanesischem Wahrsager droht in Saudi-Arabien die Hinrichtung (ET)
20 Minuten Online -Kopf ab wegen Wahrsagerei
Der „Hexer“ ist der libanesische Fernseh-Journalisten Ali Hussain Sibat. Er war Moderator einer Sendung auf dem Satelliten-Sender „Sheherazade“ und gab „esoterische“ Lebenshilfe und betätigte sich als Wahrsager.
Nach Angaben seine Anwältin May El Khansa hätte sich Sibat im Mai 2008 zu einer Wallfahrt in Saudi-Arabien aufgehalten, als er von der Mutawa’een (der „Religionspolizei“) wegen Hexerei verhaftet wurde. Im November 2009 wurde er von einem Gericht in Medina für schuldig befunden und zum Tod durch Enthaupten verurteilt. Sibat legte Berufung ein, und das Verfahren wurde an die höchste Instanz in Mekka übergeben. Diese verwies es mit der Auflage, die Sibat angelasteten Taten nochmals zu überprüfen und ihm Gelegenheit zur Reue zu geben, an das Gericht in Medina zurück.
Am 10. März bestätigte das Gericht in Medina sein Urteil und betonte, dass Sibat sich berufsmäßig der „schwarzen Magie“ schuldig gemacht hätte und dass seine Hinrichtung erforderlich sei, um andere von der Hexerei abzuschrecken. Das Verfahren ging daraufhin erneut an das Berufungsgericht in Mekka. Heute nun berichtet der BBC, man habe die Anwältin und Sibats Familie davon in Kenntnis gesetzt, dass Ali Hussain Sibat am kommenden Freitag geköpft wird. Offenbar hat sich also das Berufungsgericht in Mekka der Entscheidung des Gerichts in Medina angeschlossen.
„Hexerei“ wird in Saudi-Arabien systematisch verfolgt: Saudische Polizei geht gegen Hexerei vor.
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Wie ich hier geschrieben habe http://www.esoterikwatch.org/wordpress/?p=414 wird Ali Sibat wohl nicht hingerichtet nachdem die libanesische Regierung (und da ist die Hisbollah mit am Start auch wenn Sunni-Fundis und Shiah sich nicht riechen können) interveniert hat. Trotzdem wartet zB noch ein libanesischer Wicca auf sein Urteil (was wohl ebenfalls ein Todesurteil wird). Auf wildhunt.org/blog gibt es noch mehr sehr interessante Infos über den Fall und auch Facts über Paganismus in der Levante (also Libanon, Jordanien und Syrien).
Ich habe mich selber mal mit einem jordanischen Thelemiten unterhalten und der hat mir folgendes geschildert: Erwischte Anhänger einer neopaganen Religion, egal welcher, bekommen 3 Tage Zeit sich „offiziell“ wieder zu einer der 3 monotheistischen Religionen zu bekennen, also Judentum, Islam oder Christentum. Wenn sie das nicht machen erwartet sie mehrjährige Haftstrafen. Die vielen verschiedenen Heiden dort (die es gibt! was viele im Westen immer wieder verwundert) leben ständig in der Angst von der Polizei ausgehoben zu werden und Rituale sind eine sehr sehr geheime Sache.
Solidarität mit den arabischen Heiden!
Nur ein Fall von wenigen wo man mitbekommt was da unten abgeht. Da sei gerde jetzt an den Australier zu Erinnern der in RSA zu 500 Peitschenhieben verurteilt wurde wegen „Gotteslästerung“. Oder aber auch allgemein an die Situation von ausländischen Frauen in Nahost. http://www.zeit.de/1997/12/Sarahs_Story