Die Zentralafrikanische Republik soll Hexereidelikt abschaffen

27. Mai 2009 | Von | Kategorie: Gjallarhorn Weblog

In überraschend vielen Ländern der Erde ist Hexerei immer noch ein von Staats wegen verfolgtes Verbrechen. (Ein besonders drastisches Beispiel ist Saudi-Arabien.) In vielen afrikanischen Staaten sind die Anti-Hexereigesetze „Erbstücke“ der Kolonialzeit: die Kolonialmächte versuchten einst, den „Aberglauben“ der Einheimischen per Verbot zu bekämpfen. Heute stehen diese oft gut gemeinten Gesetze im Dienst des „Hexenwahns“ der post-kolonialen Zeit.

Ein besonders trauriges Beispiel ist die „Hexereibekämpfung“ in der Zentralafrikanischen Republik, wo es regelmäßig zu Verhandlungen wegen Vorwürfen wie Unwetterverursachung, Seelenraub und der Verwandlung von Menschen in Tiere kommt.

Während der turnusmäßigen allgemeinen Überprüfung der Zentralafrikanischen Republik durch den UN-Menschenrechtsrat am 4 Mai 2009 forderten die Vertreter mehrerer Staaten die zentralafrikanische Regierung auf, etwas gegen die Verbrechen, die an der Hexerei verdächtigten Menschen verübt werden, zu unternehmen.
Insbesondere Großbritannien, Frankreich und Slovenien forderten die Zentralafikanische Republik auf, das Hexereidelikt aus dem Strafrecht zu entfernen.

States call for the decriminalization of the crime of witchcraft in the Central African Republic (Witchcraft, Displacement and Human Rights Network)

Zu den Hintergründen der Hexenverfolgung in Afrika: Automatische Kritikbremse (telepolis)

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