Der Wilde Westen und der mittelalterliche Landesausbau

25. Juli 2014 | Von | Kategorie: Wissenschaft

„Besiedlung“, „Aufsiedlung“ oder „Kolonisation“ – das klingt wie „Eroberung von Wildnis“, auch wenn es z. B. um Klostergründungen im Mittelalter geht, oder für frühmittelalterliche Aufsiedlungen in Süddeutschland, wo aus der Chronologie der Reihengräberfelder, aus Ortsnamen, Flur- und Dorfformen immer wieder auf eine herrschaftlich gelenkte Aufsiedlung geschlossen wurde. Populäre Geschichtsdarstellungen malen da gern das Bild fleißiger Siedler, die, von weitblickenden Herrschern geleitet, in die menschenleere Wildnis vordringen, unberührte Wälder roden, Sümpfe trockenlegen usw. .
Allzu leicht werden dabei ältere Besiedlungen ausgeblendet und nicht-agrarische Landnutzungsformen – etwa durch Hirten oder durch Jäger – übersehen. Im amerikanischen Westen galten die weißen Siedler, trotz der indianischen Bevölkerung, als Eroberer der Natur. Oder der „Urwald“ in weiten Teilen Mittelamerikas, der in Wirklichkeit kein Urzustand, sondern, z. B. in Yukatan die Folgevegetation alter Kulturlandschaften der Maya ist.

Hierzu auf „Archaeologik“: Vorbevölkerung und nichtagrarische Nutzung? – ‚koloniale‘ Aspekte des frühmittelalterlichen Landesausbaus

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2 Kommentare
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  1. Fehlt bei Hierzu auf “Archaeologik”: ein Link oder soll das so?
    MfG Antara, die gerne mehr zu dem Thema lesen würde

  2. Danke für den Hinweis, der Link ist gefixt.

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