Das
Gjallarhorn Weblog

Gjallarhorn Aktuell

Gjallarhorn Archiv



Artikel des Ariosophieprojektes

Nornirs Aett Home

Nornirs Aett Foren

Montag, Februar 28, 2005

 
Gesellschaft / Religion

Russisches Parlament soll "okkulte Dienste" verbieten

Die russische Nachrichtenagentur Novosti berichtete am 28. Februar 2005 in ihrem englischsprachigen Internet-Dienst (es folgt eine eigene auszugsweise Übersetzung):


"Mitglieder des Moskauer Stadtparlaments drängten die russische Bundesregierung und das Bundesparlament, die Gesundheitsgesetze um ein Verbot okkulter Dienste im ganzen
Land zu ergänzen.

Jahrhundertelang zeigte Russland sich tolerant gegenüber allen Arten professioneller Magier und Medien, ließ sie an ihren Diensten gut verdienen und Kontakte mit der Oberschicht der Gesellschaft schließen.

(...)

Aber die Okkultismus-Welle, die Russland in den späten 1980er überschwemmte, hat
wenig mit überlieferten Traditionen zu tun. Die zersplitterte Nation litt an einer Identitätskrise und Menschen aus allen sozialen Schichten teilten ein Gefühl der Unsicherheit. Die Verwirrung der Massen brachte tausende selbsternannte Hexen und Magier hervor, die spürten, dass das Geschäft mit der Magie sich lukrativer als je zuvor erweisen könnte.

(...)

Aber die russische Bevölkerung hatte keine Wahl. Es gab damals nicht viele kompetente Psychotherapeuten, was auch heute noch der Fall ist.
Magier, weiße und schwarze, beeilten sich diese Nische zu besetzen.

Den Statistiken zufolge ist einer von 1500 Russen ein berufsmäßiger Magier. Es ist schwer zu glauben, dass in Zeitalter des Internet und der Gentechnik die Umsätze des okkulten Marktes mit denen des Drogenmarktes vergleichbar sind. Es gibt über 30 Magie-Schulen allein in Moskau, deren monatlichen Umsätze zwischen 60000 US-$ und 120000 US-$ liegen. Schätzungsweise 3500 bis 6000 Einzelpraktiker füllen den Rest der Nische aus.

Interessanterweise zeigen soziologische Untersuchungen, dass 70% der Okkult-Industrie von Hochstaplern beherrscht wird, die nicht an das Übernatürliche glauben und nie selbst Medien kosultieren.

Die große Mehrheit der berufsmäßigen Magier, die sie oft selber Parapsychologen nennen, haben keine medizinische oder sonstige (therapeutische) Ausbildung. Viele sind einfach Scharlatane, die die neurotische Verfassung und Naivität ihre Kunden ausnutzen.

Die Art der okkulten Dienstleistugene hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Noch vor kurzem konzentrierten sich russische Parapsychologen auf Liebe und familäre Angelegenheiten, boten wohltätige Dienste, wie die Rückkehr des verflossenen Liebsten und die Abwehr von Flüchen, die einer Hochzeit im Wege standen, an. Heute haben viele ihre Aufmerksamkeit finanziellen Angelegenheiten zugewand, und helfen schnelle Gewinne zu sichern (für $50 - $1000), Schulden einzutreiben (für 10 - 15% der Summe), und sogar Konkurrenten aus dem Weg zu räumen (für $200 - $2000).

(...)

Der Okkultismus korrumpoiert die öffentliche Moral, drängt Menschen, vor allem junge, in eine Welt der Illusionen und des Irrationalen ab. Auch die russisch orthodoxe Kirche betreibt eine eifrige Kampangne gegen das Geschäft mit der Magie.
Ein christlichs Rehabilitationszentrum für Okkultismusopfer wurde vor kurzem in der Hauptstadt eröffnet.

All das hat die Moskauer Gesetzgeber dazu veranlasst, das Gesetz über die öffentliche Gesundheit von 1993 zu revidieren. In seiner ursprünglichen Fassung verbot es Massenheilungen, vor allem über Fernsehen und Rundfunk, wie sie in dem frühen 1990er von Nachahmern Chumals und Kaschpirowskys angeboten wurden. Diese "Medizinmänner" behaupteten, dass sie heilenden Kräfte hättten, die sich über Fernsehbildschirme verbeiten würden, Kranke heilen und Wasser mit positiver Energie aufladen könnten. Aber das Geschäft hat seitdem Fortschritte gemacht.

Die Aussicht, dass Heiler-Dienste völlig verboten werden könnten, erweckt bei den Vertretern der auf volkstümlichen Überlieferungen beruhenden alternativen Medizin erhebliche Bedenken.
Jakow Galperin, der Direktor des nationalen Forschungsinstitutes für alternative Medizin gibt zu bedenken, dass das Parlament nicht in der Lage sein wird, zwischen traditionellen Heilmethoden und Okkultismus zu unterscheiden. Es sagt: "Scharlatane gibt es überall, und zwar genau so viele im Heiler-Geschäft wie in der akademischen Medizin - etwa 13%."

Aber Ludmila Stebenkowa, Vorsitzende des des Ausschusses des moskauer Stadtparlaments der die Gesetzesänderung vorantreibt, versichert, dass die alternative Medizin nicht in Gefahr ist. Es gibt nur ungefähr 2000 registrierte alternative Heilpraktiker in Russland, während inoffizielle Statistiken nahelegen, dass die Anzahl der Zauberer, Hexen und Wahrsager 10000 überschreitet. Es sind eben diese Verbreiter okkulter und pseudo-religiöser Dienste, auf die die neue Gesetzesinitiative zielt."


RUSSIAN CHURCH, PARLIAMENT TEAM UP AGAINST OCCULTISM

Mein Kommentar: Das geplante Gesetz kippt, in "bester" obrigkeitsstaatlicher Tradition, das Kind mit dem Bade aus - und schränkt ganz nebenbei auch noch die Religionsfreiheit ein (mit der sich die Russisch Orthodoxe Kirche, die gern wieder wie vor 1917 Staatskirche wäre, übrigens sehr schwer tut).
Außerdem werden die wirklichen Ursachen des Übels nicht beseitigt:
Das russische Okkultismus-Geschäft ist ja nicht zufällig um einige Grade heftiger als als unsere heimische Kommerz-Esoterik. Wer wirklich den schnellen Rubel verdienen will, der macht halt illegal weiter ... wie bei so vielen lukrativen Geschäften im postkommuistischen Russland.

von Martin 20:09 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Sonntag, Februar 27, 2005

 
Gesellschaft

Vom Umgang mit bewußtseinverändernden Substanzen

Einen angenehm differenzierten Artikel zum Thema - Enthogene Substanzen im religiösen Erfahrungskontext - gibts auf Telepolis zu lesen.

Der Autor beschreibt darin den wohl unvermeidlichen Konflikt, wenn unsere säkularisierte Gesellschaft mit der kulturell-religiös begründeten Einnahme solcher Substanzen konfrontiert wird - und welche Probleme sich dadurch für beide Seiten auftun.

Wer heute Erfahrungen mit dem allumfassenden Einen (vulgo: Gott) oder einer "heilen Welt" hat, ist leider eher ein Fall für die Klappse als für die Kanzel. Irgendeine Institution wird für ihn feststellen, ob das nur eine luftige Halluzination oder eine ernst zu nehmende "Erscheinung" war. Spirituelle Jubelfahrten unterliegen seit jeher einer sozialen Kontrolle, früher war die Kirche dafür zuständig festzustellen, ob man es mit einem Mystiker oder einem Scharlatan zu tun hatte. Sie war es auch, die die "korrekte" Deutung des Erlebten vornahm. Wer heute glaubt, tief ins spirituelle Gewebe vorgedrungen zu sein, für den gibt es mehrere Optionen: Entweder wird er oder sie von den Freunden sanft von der Tanzfläche in den Chill-Out Bereich geführt oder eine andere Art von Peergroup verordnet den beruhigten Verarbeitungszustand.


Der Autor erwähnt in diesem Zusammenhang aber auch mit Nachdruck die Unverzichtbarkeit eines weltanschaulichen Backgrounds, auf den aufbauend die Einnahme und Wirkung der Substanz - im Rahmen einer strukurierten, zeremoniellen Handlung - in gewünschter Weise kanalisiert wird. Und-vice versa-dass es, bei Fehlen desselben, in deutlich drastischerem Maße zu "unerwünschten Nebenwirkungen" kommen kann.

Damals, genauer im Jahr 1993, hatte ein Esoterik-Veranstalter zu einem quasi-schmamanistischen Ritual in kleinem Kreis geladen. Das Flugblatt versprach die "Sprengung der Grenzen des Ego". Was für die Teilnehmer folgte, war ein va banque Spiel mit der Psyche, die aus Brasilien eingeflogenen Cefluris-Mitglieder hatten das Ritual auf europäische Verhältnisse zuschneiden wollen.

[...]
Bei einigen Teilnehmern kam es damals zu einschneidenden Erlebnissen, die von Weinen, Schreien und Heulkrämpfen begleitet waren. Der Leiter des Rituals zeigte sich kaum imstande, die unerwarteten Einsichten der Menschen zu kanalisieren.


Allerdings bleibt auch nicht unerwähnt, dass in anderen Ländern, nach anfänglichen Schwierigkeiten, eine zunehmende Akzeptanz der zeremoniell-gebundenen Verwendung möglich war.
Vieleicht - aber da habe ich im Moment noch starke Zweifel - wird sich auch hierzulande eine diesbezügliche Diskursfähigkeit herausbilden; Mit einem kategorischen Verbot mehr, wird sich dieses Thema kaum zu irgendjemandes Zufriedenheit abhandeln lassen ?!

Zum Artikel: Hier entlang

von Sturmauge 16:10 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Kultur & Politik

Musik, marsch marsch
[...] Rund um die rechte Musik ist ein Trend zur Professionalisierung auszumachen: "Die großen Szene-Labels achten heute verstärkt darauf, keine illegalen Inhalte zu transportieren", sagt Schröder. Rechte Botschaften werden geschickt versteckt, etwa in der Balade "A day in May", wie Schröder erklärt. Ein schönes Stück, sehr getragen - das die Invasion der Alliierten betrauert. Ein Umstand der textlich nicht zu belegen, in der Szene aber bekannt ist. Krude rassistische Texte finden dagegen im Verkauf unter der Hand - etwa bei Konzerten - oder im mp3-Format – oft von ausländischen Servern – ihr Ziel. Gleichwohl: Der Markt scheint lukrativ genug für Expansion. "Große Labels wie Rock-O-Rama haben Konkurrenz bekommen. Gab es in den 90ern höchstens zehn große Szene-Labels sind es heute bundesweit 30 bis 40", schätzt Schröder. [...]

berichtet der WDR. Im Rahmen seines Dossiers "Rechtsextremismus in NRW" arbeitet der WDR die Thematik noch allgemeiner auf.
Den aktuellen Bericht des Verfassungsschutzes von NRW gibt es als PDF hier.

von Hellblazer 15:57 | Einzelansicht & Kommentare (1)


 
Umwelt:

"Treibhausgas" aus dem Wasserkraftwerk

Das vom Verlag DVA betriebene Online-Magazin Wissenschaft.de wies am 24.Februar auf eine auf den ersten Blick überraschende Tatsache hin:


Strom aus Wasserkraft ist weitaus weniger umweltschonend als vielfach angenommen: In warmen Ländern setzen Stauseen sogar deutlich mehr schädliche Treibhausgase frei als bei der Gewinnung der gleichen Energiemenge aus fossilen Energieträgern entstehen würden. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (26. Februar, S. 8).


Gemäß Wissenschaft.de wird das Ausmaß der Umweltbelastung durch Wasserkraft von Experten mittlerweile so hoch geschätzt, dass es politische Auswirkungen haben wird: Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaveränderungen (IPCC) will bei den kommenden Klimadiskussionen um nationale Treibhausgasemissionen auch die durch künstlich aufgestautes Wasser hervorgerufenen Emissionen berücksichtigen.

Der ganze Artikel:
Das schmutzige Geheimnis der Wasserkraft

von Martin 11:34 | Einzelansicht & Kommentare (3)


Samstag, Februar 26, 2005

 
Gesellschaft

Eine Frage der Ehre

In der Sueddeutschen ist anlässlich der Ermordung einer türkischstämmigen Frau ein Artikel erschienen, der - zumindest ansatzweise - einen kulturell spezifischen Ehr-Begriff beleuchtet und wie dieser im Konflikt mit den hiesigen Verhältnissen umgedeutet wird.

Artikel "Schlachtfeld Frau"

Die Tat - der Mord an einer Verwandten - ist und bleibt als solches erschreckend und - selbst wenn nachvollziehbar - kaum verständlich für unsereiner. Die zugrundeliegenden Ursachen, wie sie sich in dem Artikel darstellen sollte allerdings hinsichtlich der vorgeblichen Integrationsbemühungen von Mitbürgern, die einem anderen Kulturkreis entstammen, deutlich zu denken geben, meine ich.

Als Fazit scheint mir einmal mehr, dass einem tatsächlichen Miteinander innerhalb Deutschlands - aber nicht nur da - der beiderseitige Wille zum Verstehen der jeweiligen kulturellen Eigenarten vorausgehen muss, anstatt des unreflektierten Überstülpens eigener Werte-Maßstäbe.
Und darüber hinaus - ob sich hierzulande die Frage nach einer Deutschen Leitkultur, gemessen an der alltäglichen Realität, überhaupt stellt ?!


In Bezug auf den Artikel selbst bin ich allerdings noch am Grübeln, ob der Autor bei der Bezeichnung "Deutsch-Türkin" nicht prinzipiell demselben Denkschema auf den Leim geht, das er im Folgenden porträtiert - aber vieleicht bin ich da auch nur pedantisch...;-)

von Sturmauge 22:45 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Gjallarhorn intern

Gastautor fürs Gjallarhorn: Ein Willkommen für Martin.

Wir freuen uns, mit Martin unseren ersten festen Gastautor begrüßen zu dürfen. Martin hat einige kritische und informative Artikel zum weiten Themenkreis rassistischer Ideologien und Heidentum veröffentlicht, auf die auch wir schon oft referenziert haben, u.a. auch in seinem langjährigen Engagement im Rabenclan, wo er sich um die Pressestelle und den "Container", heute "Magazin", der Webpräsenz des RC kümmerte bzw. kümmert. Da der RC nicht das konkrete politische Profil sucht, ist dort natürlich konkret pointiertes politisches Engagement und Meinung weniger gefragt, und so sprachen wir ihn einfach mal an, ob er nicht Lust hat, die Gelegenheit zu nutzen, hier ein wenig deutlicher auf aktuelle soziale, politische, gesellschaftliche und kulturelle Fragen einzugehen, als das im Rahmen des RC möglich ist.

Da das Gjallarhorn eben dieses deutlichere gesellschaftspolitisches Profil hat, in dessen Rahmen konkrete Gesellschaftskritik und Hinweise auf politische Schieflagen Eingang finden und vor allem, u.a. durch längerfristige Beobachtung tagesaktueller Ereignisse, eine Sensibilisierung für thematische Zusammenhänge bis in wirtschaftliche oder kulturelle Fragestellungen hinein erreicht werden soll, denken wir, dass wir in Martin eine kompetente Verstärkung für unser im Moment auch anderweitig etwas eingebundenes Team gefunden haben - es dürfte schon aufgefallen sein, dass die Artikel in letzter Zeit ein klein wenig unregelmäßiger hier ankamen - aber keine Angst, das ist grad' nur so eine Phase ;-)

Jedenfalls: Martin, dir wünschen wir viel Spaß hier mit uns, und unseren (laut Statistik inzwischen nicht gerade wenigen) Lesern ebenso mit ihm.

von Hellblazer 15:18 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik & Kultur

Eine bessere Welt?

Was-wäre-wenn-Spiele - nicht zu verwechseln mit müßigen "hätte-man-damals-doch-nur" Nörgeleien - stellen ausgefahrene Denkstrukturen, Klischees und "Sachzwänge" in Frage. Brian W. Aldiss nannte Alternativwelt-Geschichten, in denen bestimmte historische Ereignisse anders ausgegangen sind als in unserer "realen" Welt, die "hohe Schule der Science Fiction". Auch als schlichtes Gedankenexperiment in Aufsatzform klären sie auf amüsante Art auf.

Ein wirklich gelungenes Gedankenexperiment dieser Art ist ein Artikel von Josef Joffe im "Tagesspiegel" vom 20. Februar 2005:
Eine Welt ohne Israel

"Ist der jüdische Staat die Ursache des Mangels an Demokratie und wirtschaftlichem Erfolg der islamischen Welt – oder ein Vorwand?""Stellen wir uns vor, Israel hätte nie existiert - Gäbe es dann keine Not und Unterdrückung, die zornige junge Männer zu Selbstmordattentätern macht?"


Joffe stellt u. A. überzeugend da, dass die arabische Welt ohne die Existenz Israels als "einigendem Gegner" wahrscheinlich noch unfriedlicher wäre, als sie es ohnehin ist - und die Palästinenser aller Wahrscheinlichkeit nach auch in dieser Alternativwelt keinen eigenen Staat hätten.

Besonders wichtig dürfte folgende Feststellung Joffes sein:
"Das alles kann weder Israels anhaltende Besetzung der Westbank und Gazas rechtfertigen, noch das Leid, das es den Palästinensern zufügt und das auch Israels Seele schadet. Es ist auch nicht jede Kritik gleich Antisemitismus, wie viele Juden rasch vermuten. Aber wer Israel die Legitimität abspricht, begibt sich in eine unheimliche Nähe zu diesem dunkelsten aller Glaubensbekenntnisse. Demnach sind die Juden allmächtig, allgegenwärtig und verantwortlich für alles Übel auf der Welt. Heute befindet sich Israel in einer ähnlichen Position: als Handlanger oder Manipulator amerikanischer Macht – gefolgt von der zwanghaften Idee, dass die Übel des Nahen Ostens zusammen mit der Schwächung oder gar Eliminierung Israels zugunsten eines binationalen Staates verschwinden würden."


Das sollte man gerade deutschen Politikern und Publizisten ins Stammbuch schreiben. Und auch all jenen "mündigen Bürgern", die Israel in Umfragen für "die größte Gefahr für den Weltfrieden" halten.

Den Hinweis auf den Artikel fand ich im Weblog:

"Die Achse des Guten"

von Martin 10:55 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Medien & Politik

BILD wirkt?

Das BILDBlog hat analysiert, was der selbsternannte Meinungsbildner so die letzten Tage vom Stapel gelassen und und auch an Gezündel der schwarzen Rechtsaußen übernommen und weitergetragen hat bezüglich des Wahlausganges in Schleswig-Holstein. Folgerichtig, will man meinen, kommt nun diese Meldung über die Ticker:
Morddrohung gegen SSW-Spitzenkandidatin.

von Hellblazer 10:06 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Freitag, Februar 25, 2005

 
Gesellschaft

Und übermorgen Gattaca

Und da soll noch mal wer daherkommen und behaupten, der Spruch "Was möglich ist wird auch gemacht" habe nichts mit Realität sondern nur mit Fortschrittsgegnerschaft zu tun...
[...] Timothy F. Murphy von der University of Illinois in Chicago fordert beispielsweise die Freiheit, die sexuelle Veranlagung von Kindern vorherbestimmen zu dürfen. Sobald es einen verläßlichen Test für Homosexualität gebe, solle es künftigen Eltern auch gestattet sein, ihn dazu zu benutzen, homosexuell veranlagte Nachkommen mittels Embryonenselektion zu verhindern. [...]

(Quelle: FAZ, via Isa)

von Hellblazer 20:20 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Dienstag, Februar 22, 2005

 
Politik & Kultur

Hagalil braucht Hilfe

"Seit 1995 ist es Hagalil online gelungen, die Dominanz nazistischer Propaganda im Internet im Bereich des Antisemitismus zurückzudrängen. Das Projekt hat deshalb zum Ziel, die redaktionelle Arbeit von hagalil online weiter auszubauen und zu sichern." Diese lobenden Worte über Hagalil, der "Online-Zeitung für jüdisches Leben", stehen noch immer auf der Datenbank des Projekts Entimon - gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus.

Doch der Hagalil-Verantwortliche David Gall kann darüber nur noch bitter lachen. Denn Entimon hat Hagalil die weitere Förderung in der Größenordnung von 100.000 Euro verweigert. Damit ist die Weiterexistenz der 1995 gegründeten, europaweit einmaligen Internetseite über jüdisches Leben gefährdet. [...]

Hintergründe und Spendenlinks bei Telepolis.

von Hellblazer 22:07 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Dienstag, Februar 15, 2005

 
Gesellschaft

Sachspenden ohne Sachverstand

Knapp zwei Monate nach der verheerenden Flutwelle im Indischen Ozean ist bei den Opfern jede Menge Hilfe eingetroffen. Im Rest der Welt gingen sowohl Geld- als auch Sachspenden ein. Das ist positiv.

Weniger positiv ist, dass einige Spender von Sachspenden offenbar ohne jeden Sachverstand vorgingen. Das Darmstädter Echo berichtet in seiner heutigen Ausgabe über seltsame Spenden, die in Sri Lanka eingetroffen sind. Dazu gehören z.B. gefütterte Winterjacken; in den von der Flut betroffenenen Regionen auf Sri Lanka liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei 28 Grad, da braucht man keine warmen Winterjacken. Das hätten die Spender durch ein bißchen Recherche leicht herausfinden können. Gut, die warmen Jacken gehen nun an Arbeiter auf den Teeplantagen Sri Lankas, die Plantagen liegen im Gebirge, dort kann es nachts durchaus mal kalt werden.Insofern hat diese Spende noch einen Nutzen.

Definitiv nutzlos für Flutopfer sind aber andere Spenden, etwa schwarz-rosa Stringtangas, hochhackige Stöckelschuhe oder ein pailettenbesetztes Abendkleid. Hier muß wirklich am Verstand der Spender gezweifelt werden. Die seltsamste Spende aber kam aus Australien: sechs Päckchen Viagra. Hier vermute ich, dass es sich entweder um einen schlechten Scherz oder um eine Verwechslung gehandelt hat.

Liebe Spender, bitte merkt euch für die Zukunft: keine Sachspende ohne Sachverstand! Wer letzteren nicht hat, sollte sich lieber auf Geldspenden verlegen.

von *V.K.* 09:10 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Donnerstag, Februar 10, 2005

 
Politik


Nordkorea foppt USA


Vollmundig begann George Dubbeljuh Bush seine zweite Amtszeit mit der Ankündigung, die "Freiheit in jedem Winkel der Welt verbreiten zu wollen". Dazu gehöre auch die Bekämpfung von Möchtegern-Atomstaaten, wobei insbesondere der Iran in das Zentrum der US-Aufmerksamkeit gerückt ist.

Doch nun bahnt sich auf der anderen Seite der Welt ein Problem an. Laut einem Telepolis-Artikel hat
Nordkorea erklärt, Atomwaffen zu besitzen. Das ist ärgerlich für die US-Regierung, so Telepolis weiter:
"Für die Bush-Regierung ist die Provokation ein Dilemma. Im Unterschied zum Iran hat das Land nach eigenem Bekunden bereits Atomwaffen. Nachdem man schon durch den Irak-Krieg im Hinblick auf die atomare Aufrüstung der Diktatur Nordkoreas gezeigt hatte, dass man mit zweierlei Maß handelt, dürfte man sich das wohl nicht noch einmal erlauben. Zudem ist Nordkorea eine der wohl schlimmsten Diktaturen. das Versprechen, Demokratie auf der Welt zu verbreiten, müsste auch Nordkorea betreffen, auch wenn das Land wirtschaftlich nicht interessant ist. Für die neue Außenministerin werden so Venezuela, Nordkorea und der Iran zu einer herausfordernden Aufgabe, an der sich die Bush-Regierung messen lassen muss."


Das Hauptärgernis dürfte aber wohl darin liegen, dass Nordkorea über keine nennenswerten Ölvorräte verfügt....

von *V.K.* 22:59 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Mittwoch, Februar 09, 2005

 
Politik

Neonazi-Parteien und wohin die Reise mit ihnen geht

[...] Die Staatsanwaltschaft in Itzehoe ermittelt wegen "schwerer Körperverletzung" gegen die Mitglieder des NPD-Bundesvorstands, Manfred Börm und Stefan Köster, und auch den schleswig-holsteinischen NPD-Landtagskandidaten Ingo Stawitz. [...]

meldet N24.
Mit der Wahl eines vorbestraften aktiven Neonazis in den Vorstand der NPD hat sich die rechtsextreme Partei auf ihrem Bundesparteitag in Thüringen weiter radikalisiert. Zudem bekräftigten NPD-Chef Udo Voigt und Gerhard Frey, Chef der rechtsextremen DVU, am Sonntag in Leinefelde ein Bündnis beider Parteien. Sie wollen bei der Bundestagswahl 2006 mit einer gemeinsamen Liste antreten [...]

OK, heißt das, dass bei NPD und DVU Körperverletzung oder Volksverhetzung zu den Voraussetzungen gehören um in diesem rechtsradikalen DVU-NPD-Bündnis Funtionärspositionen bekleiden zu können?

von Hellblazer 20:54 | Einzelansicht & Kommentare (1)


 
Gesellschaft

Dessau in den Medien: von NPD-Politikern und toten Asylbewerbern


Fünf Wochen nach dem Tod eines Asylbewerbers in einer Dessauer Polizeirevierzelle mehren sich die Zweifel an der von der Polizei vertretenen Erklärung, dass der Mann Selbstmord beging. Der 21-Jährige aus Sierra Leone war am 7. Januar in seiner Zelle verbrannt.
Wie Staatsanwalt Frank Pieper mitteilte, haben die Ermittlungen jedoch ergeben, dass der Mann mit ausgestreckten Händen und Beinen an der Zellenpritsche festgebunden war.
[...]
Innenexperte Bernward Rothe sagte der MZ, die Sache sei mehr als dubios.
-> Tod eines Asylbewerbers - Zweifel an Selbstmordthese


[...] Das Amtsgericht Dessau verhängte im Juli letzten Jahres eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung.
Die Staatsanwaltschaft ging daraufhin in Berufung. Sie fordert eine strengere Bestrafung. [...]

Die Mobile Opferberatung Sachsen-Anhalt warf den Ermittlungsbehörden vor, nachlässig mit gewalttätigen Rechstextremisten umzugehen. Das Verhalten von Polizei und Justiz sei geradezu ein Freibrief für rechte Schläger. So seien damals lediglich drei von insgesamt elf Tatverdächtigen vor Gericht gestellt worden. Nach Angaben der Opferberatung war der jetzt erneut angeklagte 26-Jährige früher der Chef des NPD-Kreisverbandes Bitterfeld.
-> Rechter Schläger erneut vor Gericht

von Hellblazer 17:13 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Sonntag, Februar 06, 2005

 
Gesellschaft

Spaß bei der Arbeit

Ist es nicht schön, wenn Menschen mit Motivation und Spaß an ihre Arbeit gehen können?
Actually, it's a lot of fun to fight. You know, it's a hell of a hoot. ... It's fun to shoot some people. [...].

Quelle

von Hellblazer 15:35 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Samstag, Februar 05, 2005

 
Politik

Andere Zeiten
Mit dem Recht auf informelle Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der der Bürger nicht mehr wissen könnte, wer, was, wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß. Wer unsicher ist, ob abweichende Verhaltensweisen jederzeit notiert und als Information dauerhaft gespeichert, verwendet oder weitergegeben werden, wird versuchen, nicht durch solche Verhaltensweisen aufzufallen. Wer damit rechnet, dass etwa die Teilnahme an einer Versammlung oder einer Bürgerinitiative behördlich registriert wird, und dass ihm dadurch Risiken entstehen können, wird möglicherweise auf eine Ausübung seiner entsprechenden Grundrechte verzichten.

Bundesverfassungsgerichtspräsident Ernst Benda am 15. Dezember 1983.
Heute   sieht   das   wohl   anders   aus...

von Hellblazer 13:32 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Freitag, Februar 04, 2005

 
Wirtschaft

"Smartsourcing"

Der Trend, bei stetig steigenden Gewinnen von schlechter Wirtschaftslage zu reden und dem Shareholder Value Arbeitsplätze - und damit Leistungsfähigkeit - zu opfern geht auch in diesem Jahr wohl ungebrochen weiter, ebenso wie das Erfinden hipper Worthülsen ("Framing") für diese asoziale Wirtschaftsethik.
[...] Der Jahresüberschuss kletterte 2004 trotz hoher Abfindungszahlungen um 87 Prozent auf 2,546 Milliarden Euro, den höchsten Stand seit dem Boomjahr 2000. Die Erwartungen der Analysten wurden damit leicht übertroffen.
Insgesamt fallen 6400 Stellen weg, während gleichzeitig 1200 neue in Niedriglohnländern entstehen. Die Deutsche Bank nennt diesen Prozess "Smartsourcing". [...]

berichtet u.a. der Spiegel.

von Hellblazer 10:22 | Einzelansicht & Kommentare (2)


Mittwoch, Februar 02, 2005

 
Gesellschaft

Die vergessenen Katastrophen

Passend zu den vernachlässigten Nachrichtenthemen des letzten Jahres im vorigen Eintrag veröffentlichte die UNICEF den aktuellen Bericht "Zur Lage der Kinder in Krisengebieten 2005", der auch aufmerksam macht auf die Probleme von Hilfsorganisationen in Gebieten abseits der Berichterstattung der Mainstream-Medien.

von Hellblazer 22:50 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Medien

Initiative Nachrichtenaufklärung wählt die Top-Ten der vernachlässigten Nachrichtenthemen 2004

And the Winner is:
  1. Aus Deutschland abgeschoben – und dann?

  2. Mängel des virtuellen Arbeitsmarktes

  3. Ärger mit Kundendatenbanken

  4. Gesundheitsreform bedroht Privatsphäre

  5. Auf dem Weg in die Europäische Militärunion

  6. Versteckter Hunger durch Mangelernährung

  7. Asylbewerber wehren sich gegen eingeschränkte Freizügigkeit

  8. Keine EU-Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke

  9. Zu hohe Hürden für Wiederaufnahmeverfahren

  10. Abwassertechnik rettet Menschenleben

Mehr dazu, inklusive den Inhalten zu diesen Top-Themen, gibt es auf den Seiten der Initiative Nachrichtenaufklärung.

von Hellblazer 13:37 | Einzelansicht & Kommentare (0)


©2004 Nornirs Aett - impressum - menü nachladen

This page is powered by Blogger. Isn't yours?