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Montag, September 05, 2005

 
Umwelt, Politik

Stimme der Vernunft

Im derzeitigen Chaos aus verkürzten und tendenziösen "Informationen" wirkt ein fundierter Artikel wie Wolf! - Katrina und der Klimawandel – wer nicht fragt, bleibt dumm (auf "Telepolis") ausgesprochen erfrischend.

Die erfahrene Wissenschaftsjournalistin Stefanie Schneider beleuchtet ausführlich die Ursachen von tropischen Wirbelstürmen und den aktuellen Stand der Debatte um den Zusammenhang zwischen Sturmstärke und globaler Erwärmung. Sie nimmt auch den politischen Mißbrauch dieser Debatte aufs Korn:
Statt kühlen Kopfes und ruhigen Blutes darüber zu sprechen und zu schreiben, nutzte beispielsweise Bundesumweltminister Jürgen Trittin die zweifelhafte Gunst der Stunde, um einen Tag nachdem der Hurrikan "Katrina" Städte und Landstriche im Süd-Osten der USA verwüstet hatte, für Kyoto 2 zu werben. Und wurde dafür prompt ob seiner Gefühllosigkeit den Opfern gegenüber von dem FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorf heftig gescholten, gar indirekt zum Rücktritt aufgefordert. Ebenso setzte es Verbal-Kloppe gegen Trittin vom Nachrichtenmagazin Spiegel Online, das sich aber im Gegenzug nicht zu schade war, in den Tenor des umstrittenen Kopenhagen Konsens des dänischen Ökonomie-Professors Björn Lomborg zu verfallen. Viel Wahlkampfgeplänkel – wenig Information.

von Martin 22:37 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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