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Donnerstag, September 08, 2005

 
Umwelt

Erfolgreicher Nationalpark Wattenmeer

Eine gute Nachricht, die zeigt, wie effektiv Umweltpolitik sein kann, wenn sie mit "langem Atem" betrieben wird:

Am 1. Oktober 2005 wird der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 20 Jahre alt. Nach Ansicht der beiden vor Ort tätigen Naturschutzverbände WWF und Schutzstation Wattenmeer geht es der Natur durch diesen hohen Schutzstatus schon viel besser.
So werden im Wattenmeer kaum noch Vögel gejagt, viele Salzwiesen blühen wieder, und die Boden zerstörende Fischerei auf Herzmuscheln wurde gestoppt. Als großen Fortschritt werten die Verbände, dass 1999 der Nationalpark vor Sylt und Amrum durch ein Schutzgebiet für die hier heimischen Schweinswale erweitert wurde.


Sinngemäß gilt das auch für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Anzumerken bliebe, dass der Nationalpark Wattenmeer anfangs auch bei Umweltschutzorganisationen wegen der Kompromisse mit der Schifffahrt, der Fischerei, dem Tourismus und auch der Ölförderung umstritten war; sein Konzept galt als "verwässert", als "Alibi-Park" und als ökologisch ineffektiv.

Auf der anderen Seite haben sich Horrorprognosen über den Zusammenbruch des Fremdenverkehrs, der Kutterfischerei oder des Industriestandortes Küste in keiner Weise bewahrheitet. Auch der Küstenschutz litt nicht unter den Nationalparks.

Quelle: Umweltschutz News: Die "Küsten-Wildnis" Wattenmeer genießt den höchsten Naturschutzstatus Deutschlands

Keine wirklich gute Nachricht, aber eine, die eine abgehobene Diskussion auf den Boden der Tatsachen zurückbringt:

Zeit-online: Tschernobyl-Folgen: neue Ergebnisse

Eine Wissenschaftler-Kommission der UN legte am Montag ihren Abschlussbericht über die Folgen des AKW-Unglücks von Tschernobyl vor. Die Zahlen werden Apokalyptikern nicht gefallen; und den Verharmlosern auch nicht


Burton Bennett, der Kommissionspräsident, zieht das Fazit: "Der Unfall hatte schwere gesundheitliche Folgen, besonders für Tausende Arbeiter, die in den ersten Tagen starke Dosen Radioaktivität erhielten, und für Tausende weiterer Betroffener, die nun unter Schilddrüsenkrebs leiden. Doch im Großen und Ganzen haben wir keine wesentlichen negativen Folgen für die Gesundheit der übrigen Bevölkerung in der Umgebung gefunden, und ebenso wenig eine weitreichende Kontamination, die heute noch eine substanzielle Bedrohung der menschlichen Gesundheit darstellen würde - von einigen wenigen und begrenzten Orten abgesehen."

Der Bericht schätzt, dass von den mehr als 200.000 Menschen, die beruflich mit dem durchgeschmolzenen Reaktor in den Jahren 1986 bis 1987 zu tun hatten, bis zu 2.200 wegen der radioaktiven Belastung früher sterben müssen, als es ihrer Lebenserwartung entspräche. Zusammen mit der Zahl der Menschen, die in unmittelbarer Nähe wohnten und verstrahlt wurden, könnte die Gesamtzahl der vom Reaktorunfall geforderten Todesopfer auf 4.000 steigen. Registriert wurden bisher 50 Todesfälle.


Wegen angeblicher Verharmlosung wird der UN-Bericht von den "Ärzten gegen den Atomkrieg" und auch von "Greenpeace" kritisiert. Ungekehrt beharren einige Anhänger der Kernenergie darauf, dass es bis auf die erwähnten "gesicherten" 50 Todesfällen keine weiteren Opfer geben würde.

von Martin 10:45 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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