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Donnerstag, Juni 30, 2005Wissenschaft/Gesellschaft Innovationen: zurück ins "dunkle Mittelalter"? In einer Analyse der Innovationsrate kommt (lt. Telepolis) der Physiker Jonathan Hüber zu dem Schluss, dass das 19. Jahrhundert die innovatiste Epoche der Menschheitsgeschichte gewesen sei, während wir uns heutzutage, was die Innovationsrate betrifft, wieder auf dem Level des Jahres 1600 sind - mit fallender Tendenz. Hübner kommt zu dieser Aussage, indem er die 7200 "wichtigsten" Innovationen aus einem Buch entnahm und immer die Anzahl der Innovationen in Abhängigkeit von der Weltbevölkerung berechnete. Meiner Ansicht nach ist die Betrachtung anfechtbar. Zum einen ist die Liste der "wichtigsten" Innovationen sehr subjektiv. Zum anderen würde ich nach der Feststellung "Anzahl der Innovationen pro Kopf sinkt" erst einmal nach den Ursachen forschen. Und die liegen darin, dass die Bevölkerung in der Dritten Welt schneller wächst als in den Industrieländern, wo die meisten der von Hübner betrachteten Innovationen gemacht wurden. Die meisten dieser Länder haben ein vergleichsweise schlechtes Schulsystem - und ohne vernünftige Ausbildug sieht es bei Innovationen meistens mau aus. Daher bin ich der Meinung, dass diese Statistik nur eins beweist: seit dem 19. Jahrhundert hat sich das durchschnittliche weltweite Ausbildungs- und Wissensniveau erheblich verschlechtert. Es wird Zeit, dagegen etwas zu tun. von *V.K.* 14:07 | Einzelansicht & Kommentare (2) Kommentare:
"... aber jetzt seien bereits 85 Prozent der Technologien entwickelt worden, die wirtschaftlich überhaupt realisierbar seien, was immer das genauer heißen mag." Da liegt das Grundproblem dieser These: woher will Huebner wissen, welche Technologien zukünftig "wirtschaftlich realisierbar" sein werden? Die Photovoltaik z. B. galt über 40 Jahre lang als "wirtschaftlich nicht realisierbar", die Brennstoffzelle sogar beinahe 80 Jahre.
Und wie kommt er auf die 85%? Es gab mal eine Zeit, kurz vor 1900, in der viele Physiker meinten, die meisten Entdeckungen auf dem Gebiet der Physik seinen längst gemacht, es gäbe nur noch Detailfragen zu klären.
Ich halte diese Zahl (85%) für frei erfunden bzw. ausgewürfelt. Abgesehen davon: was ist "wirtschaftlich realisierbar"?
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