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Sonntag, Juni 12, 2005Gesellschaft Vernunft und magisches Denken Eine interessante Fundsache aus dem Weblog der "Freude der offenen Gesellschaft", einer lockeren Gruppe von Ex-Linksradikalen, die zum Liberalismus "konvertiert" sind. In einem länglichen, aber lesenswerten Beitrag über die "Antideutschen" Antideutsche Todesstrafe? gibt es einen speziell für denkende demokratische Heiden äußerst interessanten Absatz:
(Hervorhebung von mir. MartinM) Obwohl die "Freunde der offenen Gesellschaft" keineswegs "Neuheiden" sind, erkennen sie den (vermeindlichen) Gegensatz "Vernunft vs. magisches Denken" als problematisch. "Magisches Denken" ist Bestandteil naturreligiösen / heidnischen Denkens. Es ist bedrückend, wie viele Heiden, nachdem sie "die Magie" für sich entdeckt habe, die kritische Vernunft fröhlich über Bord werfen. Dass das auch ca. 80 % aller Esoterik-Fans so halten, entschuldigt nichts, denn viele Esos wissen noch nicht mal, dass sie magisch denken, wenn sie denn überhaupt denken. Heiden, besonders solche der "hexischen" und der neoschamanischen Richtungen, haben sich bewußt auf magisches Denken eingelassen - sie sollten also wissen, was sie tun, und den Verstand gerade bei "magischen" Praktiken einschalten. Wobei uns noch weitaus mächtigere Instrumente zur Reise in das "Reich des (normalerweise) Unbewußte" zur Verfügung stehen, als die verhältnismäßig harmlose freie Assoziation. Die Gefahrenhinweise aus Fußnote (3) gelten erst recht für schamanische Reisen und ähnliche hypnotische / selbsthypnotische Verfahren! Den Hinweis, wo magisches Denken hingehört (statt "Therapie" würde ich allerdings "Bewußtseinserweiterung" schreiben) und wohin nicht (nämlich in politische / gesellschaftliche Diskurse) kann man nicht genug beherzigen! Ich erlebe das leider regelmäßig im Internet wie gelegendlich im "real life" anders. Dass Menschen (z. B. Antifas, Weltanschauungsbeauftragte, "Sektenexperten") die anderen Menschen, die sich auf "magische" Praktiken eingelassen haben (z. B. Heiden, Hexen, Neoschamanen), pauschal in die Ecke des Irrationalismus stecken, schwer auf dem Holzweg sind, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht länger ausführen. von Martin 13:48 | Einzelansicht & Kommentare (1) Kommentare:
Magisches Denken kann man jeden Monat neu in den Nachrichten sehen: wenn der neue "IFO-Index" verkündet wird. Die Auguren bei den Römern wussten wenigstens, dass sie Vögel anschauten und daraus die Zukunft erkennen wollten. Heute ist das weder den Auguren klar, noch denen, die ihre Aussagen mit der "Realität", was immer das ist, verwechseln... *g*
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