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Freitag, April 29, 2005Politik, Gesellschaft Neonazi-Aufmarsch in Leipzig - Konzert gegen Rechtsextremismus am Völkerschlachtdenkmal Leider hat der Organisator des alljährlichen Neonazi-Auftriebs zu Leipzig, der juristische versierte, hochintelligente, taktisch wendige, bei Bedarf charmante und immer wieder aufs neue unterschätzte Hamburger Drahtzieher der rechtextremen Szene, Christian Worch, wieder mal vor Gericht einen Teilerfolg gelandet: Der für den 1. Mai geplante Neonazi-Aufmarsch in Leipzig darf gegen den ausdrücklichen Willen der Stadt durch den linksalternativ geprägten Stadtteil Connewitz führen. Das hat das Verwaltungsgericht (VG) Leipzig am Freitag entschieden. Straßenschlachten dürften damit, wenn überhaupt, nur mittels massivem Polzeiaufgebots zu verhindern sein.
Aus der online-Ausgabe der Leipziger Volkszeitung: Neonazis dürfen nach Connewitz - Stadt geht in nächste Instanz Immerhin: vor dem symbolkräftigen Völkerschlachtdenkmal demonstrieren am 1. Mai keine "braune Horden" -dort findet nämlich das Open-Air-Konzert der Aktion "Leipzig - Courage zeigen" statt. Leipzig. Courage zeigen.
Also: Wer zu Beltaine noch nichts Festes vorhat und gut nach Leipzig kommt, sollte kommen! Dieses Konzert ist m. E. ein nachahmenswertes Beispiel, wie nicht nur Nazi-Aufmärsche an "sensiblen" Orten auf verhindert werden können, sondern wie den Rechtsextremisten die "Deutungshoheit" über von ihnen "besetzte" Symbole entwunden werden kann. Schließlich erinnert das Völkerschlachtdenmal - auch wenn seine Symbolik von Anfang an nationalistisch gefärbt war - an die Toten einer der blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts und an die "Befreiungskriege" gegen Napoleon, mit der viele später schmählich von den wieder erstarkten "alten Obrigkeiten" enttäuschter Hoffnungen auf einen demokratischen deutschen Staat verbunden waren. Hoffentlich bleibt das Völkerschlachtdenkmal nicht das einzige missbrauchte Symbol, das vom "baunen Belag" befreit wird. (Danke an ravenbird für den Hinweis.) ------------------------------------------------ Nachtrag am Abend des 1. Mais: Es kam leider so wie zu erwarten:
Ganze Meldung: Leipzig im Ausnahmezustand Anmerkung: Gut, das die LVZ erwähnt, dass die Krawallniks nur eine Minderheit unter den Gegendemonstranten waren - andere Zeitungen handhaben das leider anders! Das Konzert Samstagabend am Völkerschlachtdenkmal soll ein voller Erfolg und außerdem musikalisch gut gewesen sein, auf alle Fälle aber friedlich. von Martin 17:33 | Einzelansicht & Kommentare (0) Kommentare:Post a Comment |
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