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Dienstag, März 22, 2005

 
Gesellschaft:

Chance für die Kirche: Back to the Roots?

Auch jene, für die das Christentum im Allgemeinen und die römisch-katholische Kirche im Besonderen "nicht ihre Baustelle" ist, dürfte der Aufsatz: Roms wahre Größe von Thomas Assheuer, erschienen in der "Zeit", interessant sein.

Die Macht der katholischen Kirche verfällt – etwas Besseres kann ihr nicht passieren.


Assheuer vertritt die Ansicht, dass eine Kirche, die von der Macht (auch über
ihre Mitglieder) erlöst ist, auch von der Verführung, diese Macht zu missbrauchen, erlöst ist - und damit frei, eine respektierte moralische Stimme zu sein.

Es war immer ein Kreuz mit der Kirche, die Frühzeit einmal ausgenommen. Drei Jahrhunderte lang galt das Christentum als großmütige Religion, gleichsam als Inbegriff von Nächstenliebe und Toleranz. Kaum war es zur Staatsreligion aufgestiegen und saß am Tisch der Mächtigen, führte es Krieg gegen Heiden und Häretiker. Später verbrannten die Rechtgläubigen Hexen und töteten aufständische Bauern, alles in Gottes Namen. Diese Perversion hatte Nietzsche vor Augen, als er schrieb, es habe in der Geschichte der Menschheit nur einen einzigen Christen gegeben – und der »starb am Kreuz.«


Viele Priester und Bischöfe vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien hoffen, dass die Papstkirche dies zu ihrer Botschaft macht und nicht nur eine Sündenmoral verkündet, sondern eine leidempfindliche Moral. Die Stunde dafür ist gekommen. Heute, so sagen sie, befänden sich Christen in einer Lage, die ihrer Frühzeit vergleichbar sei. Damals besaßen sie keinerlei Macht, nur das Wort. Sie konnten ihre Wahrheit verkünden, ohne auf herrschende Gewalten Rücksicht nehmen zu müssen.


Diese Überlegung läßt sich auch auf andere Religionen übertragen: Der Dalai Lama z. B. geníeßt allgemeinen Respekt, hat nicht unerherblichen Einfluß auf moralpolitische Fragen und ist nicht von ungefähr Träger des Friedensnobelpreises - für einen mit realer Macht ausgestatteter "Gottkönig" von Tibet wäre das kaum möglich gewesen.
Im ganz Kleinen, für (neu-)heidnische Gruppen, die ohnehin (beargwöhnte) Außenseiter sind, machen Machtspielchen und "Anschleimen" an vermeidliche "mächtige" bwz. "angesehene" Institutionen jeden Anspruch auf eine eigenständigen Ethik nahezu unmöglich.

von Martin 19:51 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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