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Donnerstag, September 30, 2004

 
Kultur

Braunes Merchandising

Über die Hintergründe des vom neurechten Rand gelungenen Coups, ein braunes Propagandastück bei N-TV als "Geschichts-Dokumentation" unterzubringen und weitere Hintergründe dieser Aktion berichtet die Telepolis. Im konkreten Fall ging es um die alte Mär des "Friedensfliegers" Heß, der '41 von Hitler beauftragt nach England geflogen sei um einen Friedensvertrag auszuhandeln. Im Rahmen des Versuches der Erlangung einer "kulturellen Hegemonie" gelang es hier, revisionistische Legenden über die Grenzen der eigenen Szene hinaus bugsieren:
[...] Die braune Legende vom "Führer", der nur durch den halsstarrigen und kriegslüsternen Winston Churchill zum Überfall auf die Sowjetunion und schlussendlich auch zum Holocaust gezwungen wurde, erfuhr kürzlich eine besondere Weihe. Der finanzklamme Nachrichtenkanal n-tv adelte diese völkische Verschwörungstheorie durch die Ausstrahlung eines einschlägigen Beitrags (Titel: "Churchills Friedensfalle") im Rahmen seiner Reihe "Technik & Trends" [...]

Peinlich genug, dass N-TV erst nach der Ausstrahlung bemerkte, was man sich da ins Nest hat legen lassen, aber immerhin wurden die zugehörigen Kaufvideos und -DVDs schnell aus den Mainstream-Angeboten genommen und schmuddeln wieder dort vor sich hin, wo sie hingehören. Der sich in der Szene als Nazidevotionalien- und Propagandatauschbörse etablierten Auktionsplattform "EBay" bescherte dieser Coup allerdings wieder einen rechten Bestseller mehr.
[...] Das rechte Bildwerk ist aber keineswegs vom Markt verschwunden. Beim Internet-Auktionator "ebay" wird das Video unter das legendenbedürftige Volk gebracht; vor allem aber ist es inzwischen dort angekommen, wo es immer schon hingehörte: beim "Deutschen Buchdienst" des DVU-Häuptlings Gerhard Frey, der bisher schon das einschlägige Produktangebot von "Polar Film" vertrieb, wird es als "wahrlich sensationelle Dokumentation" feilgeboten. In der "National-Zeitung" vom 24. September ließ Frey mit einem viertelseitigen Artikel ("Wie Rudolf Heß den Frieden retten wollte") für das braune Erbauungsvideo werben. Als "außerdem empfehlenswert" bot die "National-Zeitung" weitere Devotionalien an: "Medaille Rudolf Heß und Rudolf Heß 90, in Gold und Silber". Auch ein "N-Versand" aus Chemnitz vertreibt das Video neben "nationaler Bekleidung" wie etwa T-Shirts mit Ku-Klux-Klan-Motiven. Damit ist man jedoch wieder bei der eingeschworenen Gemeinde zurück; die Träume von der "kulturellen Hegemonie" müssen vorerst auf kleinerer Flamme gekocht werden. [...]

Letzteres bleibt zu hoffen...

von Hellblazer 07:38 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Mittwoch, September 29, 2004

 
Politik

Kritik an Putin in einem offenen Brief

Deutliche Worte sollen gegenüber Putin in einem offenen Brief fallen. Die Finanzial Times Deutschland berichtet über einen solchen, der von hundert europäischen und amerikanischen Politikern und Intellektuellen unterzeichnet wurde, darunter auch Grünen-Chef Bütikofer, der sich damit auch kritisch gegenüber der Russlandpolitik der eigenen Regierung zeigt.
Mit dem offenen Brief stellen die Unterzeichner die Politik der Nato- und der EU-Staaten in Frage, die trotz der autoritären Beschlüsse Putins auf die strategische Partnerschaft mit Moskau setzen.

[...]

"Er hat systematisch die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse beschnitten, die wechselseitigen Kontrollmechanismen im föderalen System Russlands zerstört, willkürlich reale und eingebildete politische Rivalen ins Gefängnis gesteckt, legitime Kandidaten von Wahlzetteln gestrichen, Führer von Nichtregierungsorganisationen eingeschüchtert und verhaften lassen und Russlands politische Parteien geschwächt

[...]


Die Außenpolitik von Präsident Putin ist zunehmend gekennzeichnet von einem drohenden Ton gegenüber Russlands Nachbarn und Europas Energiesicherheit, von einer Rückkehr einer Rhetorik von Militarismus und Imperium und von einer Weigerung, sich Russlands internationalen Vertragsverpflichtungen zu unterwerfen."

zum Artikel

Nachtrag: hier ist der Brief im Wortlaut.

von Hellblazer 20:24 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Donnerstag, September 23, 2004

 
Politik & Gesellschaft

Wie man die Kirche im Dorf lässt

...titelte die Süddeutsche einen Artikel, in dem das Gewicht, das sogenannten "extremen" Parteien schon im Vorfeld von Wahlen überlassen wird, in Frage gestellt wird.

Etwas süffisant wird festgestellt, dass man im "politischen Betrieb" keine Angst vor den Vertretern jener Parteien haben muss, wenn es da eine Gefahr gibt sei diese wohl eher individuell durch biergedämpften pöbelnden und prügelnden Dumpfbacken, auf die man persönlich in freier Wildbahn treffen könnte, gegeben. Allerdings gilt ja auch noch der Erfahrungswert einer unseligen Vergangenheit:
[...] Weniger vornehm ausgedrückt: Die organisierten Rechtsextremen in Deutschland sind zu blöd, um in einem auf Debatte und Interessenausgleich beruhenden politischen System eine Rolle zu spielen, gar in den Parlamenten zu reüssieren.

Aber, hakt da der Besorgte mit historischem Bewusstsein ein, war das damals am Anfang nicht genau so? Gab es da nicht jene sieben Mann in einem Münchner Hinterzimmer, und kaum zehn Jahre später war die NSDAP die bestimmende Kraft in Deutschland? [...]

Zu Recht wird nun aufgeführt, dass das damalige Volk in seiner Mehrheit aus einem Weltkrieg und einer Monarchie kommend noch völlig die vertikale Staatslenkungsform von oben nach unten internalisiert hatte und somit mit dem Prinzip eines Parlamentes wenig anfangen konnte. Dazu kam, dass jene, die damit etwas anfangen konnten, dieses Parlament, wie soll man sagen - schlicht zu idealistisch? konzipiert haben und damit auf allen Seiten Erfahrung fehlte. Erfahrung mit den Wegen, zu denen hierarchische Gemeinwesen führen können ebenso wie demokratische, wenn Mehrheiten nicht als gesellschaftlicher Konsens sondern nur als andere Meinung mit nicht mehr Gewicht als irgendeine Einzelmeinung bewertet wird.

Somit gilt das Argument: "Aus Erfahrung klug" ist unser heutiges Gemeinwesen als Gesamtes gesehen, und eine Gefahr ist dann schon keine mehr, wenn man sie erkennen kann als eine solche.
[...] Das 20. Jahrhundert war die blutigste Lernphase der europäischen Geschichte. An ihrem Ende steht die Erkenntnis, dass das Streben nach einem perfekten politischen System unter einer obersten Autorität geradlinig mindestens in die Unfreiheit und den Spitzelstaat, im schlimmsten Fall in den Massen- und Völkermord führt. [...]

Dem hinzufügen kann man: und das weiß auch jeder. Manche wollen es vielleicht nicht wissen, aber die sind - politisch gesehen, also für das Gemeinwesen als Ganzes - keine Gefahr mehr. Freundlicherweise erinnern sie das Gemeinwesen aber auch immer wieder aufs Neue an die gemachten Erfahrungen, so dass man den Dummbarzen sogar dankbar sein darf: sie sorgen brav selbst dafür, dass nicht vergessen wird, was mal passierte, als eben solche Spacken was zu sagen hatten.
[...] In Deutschland haben wir im vergangenen Jahrhundert zu unserem Leid und dem unserer Nachbarn all diese Varianten mutwillig ausprobiert. Dies hat, wenn auch allmählich, dazu geführt, dass die ganz und gar nicht perfekte Demokratie hier zu Lande zu recht als alternativlose Organisationsform des Gemeinwesens im Sinne des Wortes selbstverständlich geworden ist.

Die Radikalen stehen heute so weit außerhalb des gesellschaftlichen Konsenses, dass bei deren Bekämpfung manchmal sogar über Mittel nachgedacht wird, die bei jenen Hypersensiblen, die Deutschland immer noch relativ nahe an den Abgründen des 20. Jahrhunderts sehen, die Alarmglocken schrillen.

Auch dies übrigens ist ein Charakteristikum unserer gefestigten Demokratie: Weil wir wissen, wie böse wir waren, und es etliche gibt, die glauben, dass wir es immer noch sein können, erfährt der Alarmismus bei uns eine Dauer-Hausse. [...]

Nun könnte man ja meinen, hier würde zu einem Ignorieren aufgerufen - das allerdings wäre fatal, denn Ignoranz würde zum Vergessen führen und damit dahin, dass die gemachten Erfahrungen wieder verblassen und aus dem Erfahrungsschatz herausfielen.

Aber zum Glück stand am Beginn des Artikels ja ein anderes Wort: "Souveränität" - und genau das ist es dann: ein Gemeinwesen, das weiß, was es will, wo es herkommt - und vor allem auch warum - kann souverän mit diesen Leuten, Ideologien, Tendenzen usw. umgehen, ohne selbst in Hysterie (oder "Alarmismus", wie es im Artikel heißt) verfallen zu müssen. Wenn es dazu noch ein wenig Erfahrung braucht, dass braune Torfköppe in Parlamenten keinen Stich machen, ist das wohl erstmal so. Vielleicht kapieren das dann auch mal die Dummbeutel, die an solche Nasen ihre Stimmen verschwenden und garnicht merken, dass sie damit sich selbst ihre demokratischen Rechte und Einflussmöglichkeiten in den Lokus spülen.

von Hellblazer 13:30 | Einzelansicht & Kommentare (2)


Freitag, September 17, 2004

 
Politik

Antisemitische Klischees in NPD-Parteizeitung

Laut dem Bericht "Ende des BRD-Systems", erschienen auf Telepolis, wärmt die NPD in ihrer Parteizeitung "Deutsche Stimme" uralte antisemitische Klischees auf:
Der Sturz eines demokratischen Systems: Genau dies war bekanntlich während der Krise das Ziel der NSDAP, das sie mit ihrer national-sozialistischen Agitation gegen ein angeblich jüdisches Finanzkapital auch erreichte. Die NPD-Propaganda weist durchaus Parallelen dazu auf. Vom "Sturm auf den Thron der Hochfinanz" ist in der Deutschen Stimme die Rede: "Finanzkapital ist in den Dienst der Volksgemeinschaft zu stellen" (Deutsche Stimme 09/2003). Ein "jüdische(s) Netzwerk", heißt es, ziehe die Fäden und habe etwa "die 'liberale' Finanzpresse des Westens" gegen den russischen Staatspräsidenten mobilisiert (Deutsche Stimme 12/2003). "Das weltumspannende Netzwerk jüdischer Finanzkreise", liest man in der jüngsten Ausgabe der Deutschen Stimme (09/2004), "funktioniert so einwandfrei, daß jede Strafverfolgung eines kriminellen Mitgliedes dieses Netzwerkes mit einem Angriff auf die westliche 'Demokratie' gleichgesetzt wird".

Diese Sprüche über die "jüdischen Finanzkreise" sind uralte, verstaubte Verschwörungstheorien auf Jan-van-Helsing-Niveau (und teilweise sogar noch darunter). Es ist erstaunlich, dass das jemand heutzutage noch ernsthaft behauptet. Normalerweise kenne ich solche Theorien nur noch aus dem Museum.

von *V.K.* 16:08 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Politik

Merkel macht Front gegen EU-Beitritt der Türkei
Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel bemüht sich um eine geschlossene Front der konservativen Parteien Europas gegen einen EU-Beitritt der Türkei.
melden die Agenturen, so auch Reuters. Dazu schrieb sie die konservativen Politiker der EU an und forderte sie auf, die Türkei nicht aufzunehmen sondern mit einer "privilegierten Partnerschaft" abzuspeisen. Viel positive Resonanz fand sie dabei nicht, Luxemburg geht auf vorsichtige Distanz zur konservativen Kollegin und selbst in den eigenen Reihen der heimischen CDU ist der Kurs nicht unumstritten, Volker Rühe erinnert daran, dass der EU-Beitritt der Türkei schon zu Kohl-Zeiten von der damaligen CDU-Regierung eingeleitet und versprochen wurde.

Entsprechend fallen die Analysen über Merkels Intentionen aus. So zieht die Finacial Times Deutschland das Fazit
Dennoch soll es jetzt so aussehen, als ob Merkel noch einmal richtig Druck macht. Sie reagiert damit auf die Forderungen aus eigenen Reihen und aus der CSU. Zugleich entspricht ihre Depesche auch dem Meinungsbild in Umfragen: 57 Prozent der Deutschen lehnten kürzlich einen Beitritt der Türkei ab. Vielleicht macht der Merkel-Brief bei diesen Wählern Eindruck. In Brüssel ist das sicher nicht der Fall.
und sieht in Merkels Aktion den Versuch, innenpolitisch über Populismen Punkte zu machen. Die Süddeutsche kommentiert dabei noch deutlicher und sieht Zusammenhänge mit den kommenden Wahlen im Osten Deutschlands:
[...] Der andere Grund für Merkels Korrespondenz, zumal für deren gezielte Veröffentlichung, ist die deutsche Innenpolitik. Am Sonntag sind Landtagswahlen im Osten, wo das Gefühl, die Türken seien irgendwie keine Europäer, weit verbreitet ist. Da schadet der Eindruck, die CDU kämpfe gegen die Vollmitgliedschaft der Türkei, auf keinen Fall. [...]
Dass populistische Resonanz auf dumpfe Ausländerfeindlichkeit und Xenophobie Stimmen gewinnen lassen ist ja seit Roland Kochs Wahlsieg in Hessen bekannt. Von Koch lernen heißt siegen lernen, dachte sich Merkel da wohl...

von Hellblazer 08:07 | Einzelansicht & Kommentare (0)


 
Wirtschaft

Managementfehler kosten Arbeitstage

"Managementfehler kosten jährlich 74 Arbeitstage" lautet das Fazit einer Studie der amerikanischen Unternehmensberatung Proudfoot über die Tätigkeit von Managern. Das kostet rein statistisch die Volkswirtschaft jährlich 150 Milliarden Euro.
"Statt ständig längere Arbeitszeiten bis zu 40 Stunden pro Woche in Deutschland zu fordern, sollen diese Herren ihre Hausaufgaben machen", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer, in Richtung Manager. Die Tarifkommission teile die Auffassung der Studie, dass vor allem unrealistische Zielsetzungen erhebliche Arbeitszeitverluste verursachten, ebenso Ignoranz bei auftretenden Problemen oder Abteilungen, die völlig aneinander vorbei arbeiteten.

heißt es in dem Yahoo!-Artikel weiter.

von *V.K.* 04:07 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Mittwoch, September 15, 2004

 
Gesellschaft

Unwissen ist Macht

Telepolis: Den Machthabern im Iran ist die Existenz des Internet und seiner Möglichkeiten offenbar nicht ganz genehm; Also versuchen sie es mit Zensur...
Wie in Blogs, die sich mittlerweile als Alternativmedium zur offiziellen Berichterstattung über Iran etabliert haben und detailliert über die Zensurmaßnahmen berichten, nachzulesen ist, hat man seit August eine Verhaftungswelle in Gang gesetzt, die jetzt offensichtlich auch Angehörige umfasst: den Vater des bekannten iranischen Bloggers Sina Motallebi (vgl. Iran säubert das Netz).

Zum Artikel

von Sturmauge 22:52 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Montag, September 13, 2004

 
Gesellschaft

Vor Gericht

mehr in Udos Lawblog:
[...] So diktiert einer die Äußerungen meiner Mandantin, die aus einem afrikanischen Dialekt übersetzt wurden, permanent so ins Protokoll:

> Ich gebe vor, nicht zu wissen, ob ich seit Mitte oder Ende 2003 in Deutschland bin.

> Ich gebe jetzt vor, dass ich die sudanesische Staatsangehörigkeit besitze.

> Ich will hier vorgeben, dass ich nicht weiß, von welchem Stamm ich komme.

> Ich gebe vor, dass ich keine authentischen Personalpapier vorlegen kann.

So geht das über Seiten. [...]

von Hellblazer 21:22 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Sonntag, September 12, 2004

 
Politik & Umwelt

Gentechnik für Europa
Die EU-Kommission hat am Mittwoch die Aufnahme von 17 gentechnisch veränderten Maissorten der Linie MON 810 in den EU-Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten beschlossen. Damit wurde zum ersten Mal gentechnisch manipuliertes Saatgut in den gemeinsamen Katalog aufgenommen.

weiter bei Telepolis

von Hellblazer 21:15 | Einzelansicht & Kommentare (1)


Mittwoch, September 08, 2004

 
Gesellschaft

Ethische Werte rechnen sich
Während US-Psychologen "Psychopathen" mittels präventiver Scans künftig aus der Wirtschaft vertreiben wollen, haben strenge Corporate Governance-Regelungen und Ethik-Konzepte tatsächlich bereits nachweisbare Erfolge gezeigt. Und das ganz ohne Seelen-Striptease in Big-Brother-Manier. [...]

leitet Telepolis einen Bericht über die positiven Auswirkungen, die ethisches Verhalten und die Übernahme damit verbundener Werte in Managemententscheidungen nach sich ziehen, ein. Schon vor einiger Zeit gingen Forschungsergebnisse über "psychopathische Manager", die andere Seite dieser Medallie, durch die Medien.
[...] Die "psychopathischen" Manager wären zwar kaum körperlich aggressiv und häufig sogar recht geschickte Selbstvermarkter, andere negative für das Krankheitsbild typische Eigenschaften kämen aber sehr wohl zum Tragen. Mit ausschließlicher Selbstbezogenheit, Unberechenbarkeit und der Neigung andere zu beschuldigen, könnten diese Personen Konzerne aber bis in den Abgrund treiben. [...]

Dass sich "wirtschaftlicher Egoismus" und moralisches Handeln nicht ausschließen zeigt nun eine weitere amerikanische Studie. Im Gegenteil, ethisches Handeln liegt im Interesse an einem eigenen, nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg. Somit ist es kein Widerspruch, die Umsetzung ethischer Werte aus der Motivation "Eigennutz" heraus anzustreben:
[...] Das hat durchaus handfeste Gründe. Denn nachhaltiges Management scheint sich schlichtweg zu rechnen. Zu diesem Schluss kam eine großangelegte Untersuchung der Georgia State University in Atlanta, die Frühjahr d.J. veröffentlicht wurde. Den Wirtschaftswissenschaftlern Lawrence Brown und Marcus Caylor gelang es mit der Studie erstmals, einen statistischen Zusammenhang zwischen Corporate Governance - also der viel zitierten Verantwortlichkeit der Chefetage - und tatsächlicher Unternehmensleistung nachzuweisen.[...]

von Hellblazer 14:37 | Einzelansicht & Kommentare (1)


 
Politik/Gesellschaft

Folter frei?

Unverhohlen setzt sich der "Terrorismusexperte" Berndt Georg Thamm in einem Interview mit der Gewerkschaft der Polizei für die Zulassung der Folter bei Vernehmungen ein:

Es darf keine Tabus in der Diskussion um Mittel in der Bekämpfung des Terrorismus geben. ... Auch hier denk ich, muss zumindest anüberlegt und diskutiert werden, in wie weit selbiger (der finale Rettungsschuss) auch gegenüber Djihâd-Terroristen durch Spezialkräfte zur Anwendung kommen sollte, wenn dadurch ein Sprengstoffattentat verhindert werden kann. Weiterhin, ebenfalls strittig diskutiert, in wie weit in der Vernehmung von Djihâd- Terroristen – um Leben zu retten oder schlimme Anschläge zu verhindern – die Androhung von Gewalt im Sinne eines Notwehrrechtes durchgeführt werden kann, soll oder müsste? Ich will nur mit diesen sehr streitig diskutierten Punkten deutlichen machen, dass wir heute in der Lage und Situation sind, auf Grund des Bedrohungsszenarios gegen Djihâd-Terroristen, was uns ja auf sehr lange
Zeit, wahrscheinlich auf Jahrzehnte erhalten bleibt, wirklich alle Möglichkeiten der Bekämpfung leidenschaftslos und ohne jede Ideologie durchdiskutieren sollten.


Bravo! Hier wird ganz "leidenschaftslos und ohne jede Ideologie" genau das aufgegeben, das wir gegen die Terroristen verteidigen wollen: Menschenrechte und Freiheit. Wie sagte Heiner Kipphardt dereinst so schön: "Manche Leute sind bereit, die Freiheit so lange zu verteidigen, bis nichts mehr davon übrig ist" (aus dem Theaterstück: "In der Sache J. Robert Oppenheimer").

Abgesehen davon nervt mich dieses Bedrohungsszenario, das wieder einmal aufgebaut wird (im besten George W. Bush-Stil), um Restriktionen zu rechtfertigen.


gefunden in udos law blog

von *V.K.* 11:24 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Freitag, September 03, 2004

 
Gesellschaft

Armes Deutschland

Der Wirtschaft gehts schlecht und die Manager verarmen. Die Armen.
Die Vorstände der 30 Dax-Unternehmen haben 2003 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Allerdings blieb der Zuwachs hinter den Gewinnsteigerungen ihrer Unternehmen von durchschnittlich 30 Prozent zurück. [...]

meldet die FTD

von Hellblazer 08:51 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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