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Donnerstag, Dezember 16, 2004

 
Wirtschaft

Jamba "fällt auf"... die Nase

In der sogenannten Blogossphäre, also dem einige tausend Websites großen Segment der sogenannten personal Weblogs, in denen Leute regelmäßig kleine oder große Artikel zur eigenen Befindlichkeit, aber auch zu politischen oder gesellschaftlichen Themen abliefern und damit langsam zu einer interessanten Zusatzposition zu den Mainstreammedien werden können, gibt es im Moment einen Artikel über den Klingeltonverkäufer Jamba in einem Weblog namens "Spreeblick", der massiv von anderen "Blogs" verlinkt und diskutiert wird.

Dieser Artikel erklärt im Stil der "Sendung mit der Maus", wer hinter Jamba steckt und wie das System Jamba funktioniert:
[...] Und weil man mit so einem Klingelton, den ihr ab und zu auf euer Handy holt, natürlich nicht soviel Werbung bezahlen kann und dabei noch ganz, ganz reich werden kann, und weil aber der Marc, der Oliver und der Alexander ganz, ganz reich bleiben wollen, haben sich der kluge Marc, der schlaue Oliver und der intelligente Alexander was ganz Tolles ausgedacht:

Sie tun einfach nur so, als ob sie euch einen Klingelton verkaufen, in Wirklichkeit aber verkaufen sie euch ein immer weiter laufendes Abonnement für ganz viele Klingeltöne.[...]

Im weiteren Verlauf der Ereignisse nun kann man eine Menge lernen - vor allem darüber, wie man Dinge nicht macht.

Was man macht, bevor man auf irgendetwas reagiert, das in einem Medium stattfindet, mit dem man sich offensichtlich nicht auskennt: sich schlau machen, was denn das für ein Medium ist - in diesem Falle Weblogs.

Dann passieren keine dummen Fehler, die sich am Ende zu einem PR-Gau entwickeln können. Weblogs sind nämlich einerseits kurzlebig, und im Rahmen mittel- und langfristiger Strategien ob ihrer kurzfristigen Tagesaktualität und doch recht geschlossenen "Szene"-Strukturierung nicht so gefährlich und damit wichtig, wie manche - auch Weblogger - das gerne hätten, da die Aufmerksamkeitsspanne teilweise in Tagen gezählt werden kann.

Wenn ich dann aber dilletantisch reagiere und dadurch die Aufmerksamkeit erhöhe, kann sich diese Aufmerksamkeit medienbedingt innerhalb weniger Stunden dramatisch steigern. Eine Sau, die laut und vor allem in dieser Geschwindigkeit durch "Bloggerland" getrieben wird, wird inzwischen auch von anderen, "etablierten" und damit langfristiger wahrgenommeneren Medien, bemerkt. Und dann wird es schwierig, wenn es sich, wie in diesem Fall, um ein Geschäftskonzept handelt, das beim normalen Verbraucher, denn das sind diese "Blogger" nun mal, als unseriös aufgezogen empfunden werden kann.

Der Fall ist lehrreich auf vielen Ebenen:

- Der Verbraucher ist nicht doof.
- Schummelversuche kommen immer irgendwann raus.
- Krisenmanagement braucht Plan.
- Zu PR-Arbeit gehört Medienkompetenz.
- Internet hat eigene Gesetze, sowohl technisch (von wegen "anonym") als auch strukturell.
- ...

Wer sich für den Fall und seine Aspekte interessiert, dem seien folgende Beiträge ans Herz gelegt:

Lehren aus der Jamba-Story - für Blogger und Unternehmen (Markus Breuer) - sehr ausführlich, vollständig und lesenswert!

Jamba: PR-Krise durch Blogs? und folgende (PR-Blogger)

PR Gau bei Jamba? (augenmerk)

Jamba: Rambazamba II (M-E-X Blog)

Oh, und weil ich gerade drüberstolpere: ein Beispiel, wie mans richtig macht findet sich beim Schockwellenreiter: da geriet eine Firma in SPAM-Verdacht, und man schaue sich die Reaktion an. Sowas geht allerdings nur, wenn man tatsächlich ethische Grundsätze hat und einhält.

von Hellblazer 10:55 | Einzelansicht & Kommentare (0)


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