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Montag, November 08, 2004Gesellschaft "Thor Steinar" unter Druck Die Bekleidungsfirma Mediatex, speziell deren Label "Thor Steinar", unter Rechtsradikalen eine inzwischen sehr beliebte Modemarke, gerät unter Druck, wie die Berliner Zeitung vermeldet. Wegen "verbotener Symbole" sollen Träger von Kleidungsstücken des Herstellers nun belangt werden und auch die Firma selbst wird wegen Verbreitung verfassungsfeindlicher Symbolik angegangen. Die Firma selbst gibt sich unschuldig und verweist auf einen Bezug auf "norwegische Symbolik", die Tyr-Rune und die Wolfsangel seien "altgermanische Runen", die für die Initialen des Labels stünden: "Unser Logo? Das ist ein T und ein S, in Runenschrift. Unsere Kollektion basiert auf dem nordischen Mythos." wird in einem Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung auf Hagalil zitiert. Warum, wenn es um die Initialen ginge, nicht die Thurisaz-Rune, die auch für Thor direkt stand, genutzt wird, wurde leider nicht gefragt, ebenso steht die Wolfsangel des Armanenfutharks (das ja als Erfindung des Herrn List überdies keineswegs "germanisch" zu nennen ist) für das "G", als "Gibor"-Ersatz, und als solche wird sie auch von der Neuruppiner Staatsanwaltschaft aufgefasst. Wenn "Thor Steinar" also nicht die "korrekten" Runen für ihr Logo benutzt, diese also alles andere als eine Wiedergabe der Initialen darstellen, darf man sich in der Tat fragen, warum denn diese sachlich "falschen" verwandt werden. [...] Nun ist es in Sicherheitskreisen längst bekannt, dass die Marke "Thor-Steinar" der Firma Mediatex aus Zeesen in der rechtsradikalen Szene bevorzugt getragen wird. Auf Sweatshirts der Marke steht mitunter das martialische "Division Thor Steinar", laut Staatsanwaltschaft eine Anspielung auf die von einem General Steiner geführte SS-Division. Beim jüngsten Neonazi-Aufmarsch in Potsdam machte es die Polizei zur Auflage, dass die Rechtsradikalen keine Thor-Steinar-Kleidung tragen dürfen. Und Mediatex vertrieb Pullover, auf denen der Drohspruch "Hausbesuche" abgedruckt war. Matthias Adrian vom Zentrum demokratische Kultur in Berlin sagt: "Die rechtsradikale Szene geht weg vom Glatzen-Outfit hin zum Livestyle-Look von ,Thor Steinar'". Damit bestimme man in manchen Regionen die Jugendkultur. [...] (Berliner Zeitung) Letztlich aber ist fraglich, ob Verbot und Strafe hier wirklich "Wirkung" zeigen, denn selbst wenn Urteile und Rechtsauffassung Bestand haben sollten, ändert dies natürlich nichts an Gesinnungen, und auch der Gedanke, dass eine Firma keinen wirtschaftlichen Gewinn aus der bewussten Ausrichtung auf solche Gesinnungen hätte -und davon muss ausgegangen werden, denn dass und warum das Label in diesen Kreisen beliebt ist, muss auch bei Mediatex als bekannt vorausgesetzt werden und darauf nicht entgegenzurudern heißt, es zumindest bewusst zu billigen, vor allem, wenn man das ein oder andere spezielle Produkt sieht, das konkret auf diesen Markt zugeschnitten zu sein scheint - oder gar einen Verlust daraus ziehen könnte, dürfte illusorisch sein, denn dann wird eben das Logo geändert und das Zeug dennoch verkauft - und auch gekauft, denn natürlich wird von der Szene ein entsprechender "Märtyrer" jetzt erst recht unterstützt werden und seine Produkte noch an Attraktivität zulegen. Sollte Mediatex allerdings auch an einem Kundenkreis außerhalb der rechten Szene interessiert sein, so dürfte es nicht in ihrem Interesse sein, dass sie sich mit ihrem Gebaren den Ruf eines "Nazi-Ausstatters" einhandelt... Nachtrag: Es erweckt den Anschein, als ob "Thor Steinar" nicht "aus Versehen" ein Nazi-Ausstatter (geworden) ist. click von Hellblazer 11:07 | Einzelansicht & Kommentare (0) Kommentare:Post a Comment |
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