Das
Gjallarhorn Weblog

Gjallarhorn Aktuell

Gjallarhorn Archiv



Artikel des Ariosophieprojektes

Nornirs Aett Home

Nornirs Aett Foren

Dienstag, Mai 25, 2004

 
Politik & Gesellschaft

"Endloser Krieg,endloser Strom von Fotos"

Die Süddeutsche bringt die Übersetzung eines ursprünglich in der New York Times erschienenen Essays der amerikanischen Autorin Susan Sontag über die Folterfotos aus Abu Ghraib.
Sontag geht dort auf die Auswirkungen der Folterfotos im Irak ein und beschreibt neben den kurzfristigen politischen Auswirkungen auch des "medialen" Geschehens und des "Spin-Doctoring" seitens der amerikanischen Admisistration die langfristigen Folgen, die sich auf die Wahrnehmung und den Rückblick auf das Debakel namens "Befreiung des Irak durch die freie Welt" ergeben werden.
Fotografien haben seit über sechs Jahrzehnten einen wesentlichen Einfluss darauf, welches Gewicht wir Konflikten beimessen und wie wir sie in Erinnerung behalten. In unserer Gedächtnisgalerie bewahren wir überwiegend visuelle Eindrücke auf. Bilder üben auf uns eine unbezwingbare Macht aus. Die Folter-Aufnahmen von irakischen Gefangenen im berüchtigten Abu-Ghraib-Gefängnis werden deshalb von Menschen auf der ganzen Welt wohl für immer mit diesem unmoralischen Krieg assoziiert werden.

Die Bush-Administration und ihre Verteidiger sind mehr mit dem PublicRelations-Desaster – der Weiterverbreitung der Bilder – beschäftigt als mit der komplexen Schuldfrage in Bezug auf die verantwortlichen Führungskräfte und mit den kriminellen Methoden, die durch diese Aufnahmen ans Licht kamen.[...]
via Der Spindoktor

Hilflos "reagiert" derweil die USA-Führung auf das aktuelle Desaster. Die direkte Reaktion auf die Folterungen ist eine auf die Bilder: konsequent gibts nun ein Fotohandyverbot und das "böse Gefängnis" wird auch abgerissen. Schuld an dem Debakel scheinen also die Fotos und der Ort, nicht etwa die Taten und Verantwortlichen für diese. Entsprechend ärgerlich sind ja auch die Bilder von der Hochzeitsfeier, die von der US-Army bombadiert wurde und deren sturen Beharren auf einen Angriff auf ein "Terroristentreffen" in die Parade fährt. Logik der modernen PR-Welt.

"The Daily Farce" nimmt das Thema für eine Satire auf und meldet ein Verbot von Fotos und Kameras auf irakischen Hochzeitsfeiern:
After the unfortunate attack on a wedding party in Iraq by the U.S., and the surfacing of actual video footage showing the wedding, Donald Rumsfeld announced this morning that camcorders, digital or not, are prohibited from now on during any kind of celebration, including weddings, birthday parties and anniversaries.

"We ask that the people of Iraq refrain from using camcorders of any kind and/or regular cameras as well." Stated Donald Rumsfeld in a televised press conference in Iraq, "The attack on that party was legitimate. These were people that planned attacks on us. Sure they have weddings too. However, the surfacing of the videotapes showing the wedding party makes it very hard for us to seem like the good guys. So from this point on, all recording devices are prohibited."[...]

von Hellblazer 09:34 | Einzelansicht & Kommentare (0)


Kommentare:

Post a Comment

©2004 Nornirs Aett - impressum - menü nachladen

This page is powered by Blogger. Isn't yours?