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Dienstag, Mai 11, 2004Gesellschaft Verrohung der Kultur? Oder sind wir schon weiter? SPIEGEL-Online berichtet über ein Interview mit dem Bundeswehr-Professor Michael Wolffsohn und setzt die Äußerungen über die Legitimität von Folterungen in einen größeren Zusammenhang. [...] Mit seinen Äußerungen zur Legitimität von Folter setzt der Historiker eine Debatte fort, die bereits in den USA für Wirbel gesorgt hat. Nach den Anschlägen vom 11. September hatte dort der Anwalt und Rechtsprofessor an der Harvard-Universität, Alan Dershowitz, eine Zulassung der Folter verlangt, wenn damit geplante Straftaten aufgedeckt werden könnten. Und auch für den Fernsehkommentator und konservativen Ex-Präsidentschaftskandidaten Pat Buchanan ist Folter in Zeiten höchster Gefahr ein "Naturrecht". [...]Dazu wird noch die Folter-Debatte im Zusammenhang mit dem Entführungsfall Jakob von Metzlers vorletztes Jahr gesetzt - und es entsteht tatsächlich ein erschreckendes Bild, denn der "zivilisierte Westen" stellt ohne es zu merken gerade Grundprinzipien seiner Kultur in Frage. OK, ein weiteres Grundprinzip dieser Kultur war wohl auch schon immer, dass zwischen Ideal und Realität Lücken von der Größe des Grand Canyon zu klaffen haben, also muss das alles ja noch nichts heißen, aber eine Kultur, die Amnesty International hervorbrachte und Folterer-Länder stets als die barbarischsten Flecken Erde betrachtete geht im Ernst in einen Denkansatz der "möglichen Legitimität" von Folter? Ja ist man mit dieser Hochkultur denn doch schon an sein Ende gekommen? Wenn man sich das Ende anderer Hochkulturen so ansieht (Athen, Rom, China usw.), und wie es auch dort stets der Wegfall der hehrsten Ideale war, der diesen eingeleitet hatte kommt man schon ein wenig ins Grübeln... von Hellblazer 18:40 | Einzelansicht & Kommentare (1) Kommentare:
...und bevor mir hier wer mit "Übertreibung" kommt - ja klar doch übertreibe ich... hoffe ich doch... ;-)
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