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Freitag, März 12, 2004Gesellschaft "Azubis sollten wieder Lehrgeld zahlen" Der Versuch der Wirtschaft, sich aus allen gesellschaftlichen Verantwortungen zurückzuziehen geht weiter. Jetzt will sie scheinbar nicht einmal mehr in ihre eigenen Fachkräfte investieren, das soll Bürger und Staat (und damit wieder der Bürger) machen, im Rahmen der "Eigenverantwortung": Johann Eekhoff, Professor am Wirtschaftspolitischen Seminar der Universität Köln, plädiert dafür, dass Azubis (oder deren Eltern) ihre Ausbildung selbst finanzieren, um die Wirtschaft von diesen lästigen Auf- und Ausgaben zu entlasten. Azubis, die sich so keine Ausbildung leisten können werden halt per Bafög-artigem Kredit verschuldet. Und die schon in der Grundbildung nicht vorhandene Chancengleichheit wird so also auf die berufliche Ausbildung ausgeweitet. "Global Denken" scheint dazu zu führen, sich völlig getrennt von Gesellschaft (der Konsument) wahrzunehmen. Fatal - denn irgendwann könnte die Gesellschaft den selben Schluss ziehen und entsprechende Verantwortungen, die sie für "die Wirtschaft" annimmt auch nicht mehr sehen wollen. Warum sollte sie auch? [...]Es sei nicht vernünftig, «dass Auszubildende soviel Geld bekommen, dass sie davon leben können». Statt dessen seien «mit Abstand die meisten Eltern in der Lage, etwas zur Ausbildung dazuzugeben.» Härtefälle – besonders in Ostdeutschland - will er durch Kredite ähnlich dem Bafög für Studenten abfangen.[...]Das ganze unglaubliche Interview gibt es hier in der Netzzeitung. gefunden bei Jens, der da auch noch ein paar deutliche Worte dazu verliert. von Hellblazer 08:11 | Einzelansicht & Kommentare (0) |
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